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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse
Autoren: Jason Dark
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stellte sie sich darauf ein, dass er bald erschien …
    ***
    Das Leben ist kein Glücksspiel, aber manchmal muss man Glück haben. Bisher hatte es bei diesem Fall nicht an meiner Seite gestanden, doch das änderte sich.
    Ich hatte Suko und Shao verlassen und war in meine Wohnung gegangen. Es war spät am Abend, und eigentlich hätte ich mich jetzt aufs Ohr legen können. Danach stand mir nicht der Sinn. Durch meinen Kopf wirbelten zu viele Gedanken und ich fühlte mich irgendwie als Verlierer. Ich würde einfach nicht die Ruhe finden, um einzuschlafen.
    Die andere Seite machte bisher mit mir, was sie wollte. Hier war ein Fall angerissen worden, man hatte mich heiß gemacht und dann ausgeschaltet, bevor ich noch richtig hatte anfangen können.
    Was war das große Rätsel? Was war damals im Heiligen Land geschehen? Warum meldete sich Godwin de Salier nicht? Das waren alles Fragen, auf die ich Antworten finden musste, aber keine Chance sah, sie auch zu bekommen. In Südfrankreich hatte sich niemand gemeldet und einen Rückruf hatte ich auch nicht erhalten.
    Bis sich plötzlich das Telefon meldete. Ein Anruf um diese Zeit konnte alles Mögliche bedeuten und ich setzte darauf, dass sich Godwin de Salier doch noch bei mir meldete.
    Es war nicht der Templerführer, und der Anruf stammte auch nicht aus Frankreich, er kam aus dem Haus, in dem ich lebte, und es war der Hausmeister, der Nachtdienst hatte und mich sprechen wollte.
    »Sie werden entschuldigen, dass ich Sie um diese Zeit anrufe, aber hier steht ein Mann, der Sie unbedingt sprechen will. Er lässt sich nicht abwimmeln …«
    »Hat er gesagt, was er will?«
    »Nein. Das will er Ihnen nur persönlich sagen. Er ist der Meinung, dass es für Sie sehr wichtig ist.«
    Das konnte stimmen, das konnte aber auch eine Falle sein. Dennoch sagte ich: »Ich werde mit ihm reden.«
    »Gut. Einen Moment bitte.«
    Im Hintergrund hörte ich einige Geräusche, bis eine raue Stimme mein Ohr erreichte.
    »John Sinclair?«
    »Der bin ich.«
    »Das ist gut. Ich muss mit Ihnen reden, und ich denke, dass es für Sie sehr wichtig ist.«
    »Und wer will mit mir sprechen?«
    »Ich heiße Jacques Aubry.«
    Der Name sagte mir nichts. »Franzose?«
    »Ja.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Das möchte ich Ihnen nicht am Telefon sagen und …«
    »Warum kommen Sie nicht hoch?«
    »Nein, Sie müssen kommen, und Sie müssen eine Jacke anziehen, denn wir werden wegfahren.«
    »Ach – wohin?«
    »Wir werden in London bleiben, das kann ich Ihnen versprechen.«
    London ist eine nicht eben kleine Stadt, und ich hatte keine Lust, meine Wohnung zu verlassen, weil ich auch noch immer auf eine Nachricht aus Alet-les-Bains wartete. War ich mal unterwegs, konnte ich das vergessen.
    »Bitte, Meister, Sie müssen schon konkreter werden, um mich aus der Wohnung zu locken. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, zudem ist mir Ihr Name fremd und ich …«
    »Sie kennen mich.«
    Das überraschte mich schon. »Tatsächlich? Woher denn?«
    »Ich habe Sie erst vor Kurzem gesehen. Nur haben Sie mich nicht erkannt, weil alles zu schnell ging.«
    Jetzt hatte er mir ein Rätsel aufgegeben, und ich ging davon aus, dass er nicht log. Kein Mensch erschien mitten in der Nacht, um einen Fremden etwas vorzumachen.
    Es war alles schnell gegangen, hatte er gesagt. Ich dachte noch darüber nach, als er mir einen Namen sagte.
    »Luigi Kraft.«
    Jetzt wurde ich aufmerksam. »Sie kennen ihn?«
    »Ich war dabei.«
    Da machte es bei mir Klick. Wenn er dabei war und er Kraft kannte oder gekannt hatte, dann musste ich damit rechnen, dass er der Mann gewesen war, der aus dem Auto geschossen hatte.
    »Dann haben Sie ihn getötet – oder?«
    »Das muss ich gestehen.«
    Ich holte erst mal Luft. »Und jetzt sitzen Sie selbst in der Tinte und wollen etwas wieder gutmachen?«
    »Damals habe ich richtig gehandelt. Aber es hat sich in der Zwischenzeit etwas verändert, und es wäre auch in Ihrem Interesse, wenn Sie sich mit dieser Veränderung beschäftigten.«
    Bisher hatte ich noch überlegt. Jetzt waren mir die letzten Zweifel genommen worden, und meine Antwort stellte ihn zufrieden.
    »Ich bin in kurzer Zeit bei Ihnen.«
    »Danke, Sie werden es nicht bereuen.«
    Nach dem Auflegen schüttelte ich den Kopf. Ich sollte mich also mit einem Mörder treffen. Für einen Polizisten alles andere als normal, aber ich sah mich auch nicht als einen normalen Yard-Beamten an. Ich ging Fällen nach, die den Namen Normalität nicht verdienten.
    Ich
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