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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse
Autoren: Jason Dark
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langsam in die Höhe, sah die ausgestreckte Hand und schüttelte den Kopf. Nein, sie wollte sich nicht helfen lassen und zeigen, dass sie stark war.
    Die beiden anderen Männer warteten in Höhe der Kühlerhaube auf sie. Sophie wusste, wohin sie gehen musste. Innerlich zitterte sie schon, äußerlich war sie ruhig.
    Man ließ sie gehen.
    Und sie ging auch, Schritt für Schritt legte sie zurück, wobei sie ihr Erstaunen nicht verbergen konnte, denn sie schaute auf eine von bläulichem Licht erfüllte gläserne Pyramide, deren Spitze in die Dunkelheit der Nacht hineinstieß …
    ***
    Es war noch jemand in dieser Nacht unterwegs. Der Mann hieß Godwin de Salier, und in seinem Innern tobte eine kleine Hölle. Er hatte sich die Wegbeschreibung sicherheitshalber notiert. Der Zettel lag neben ihm auf dem Beifahrersitz des Geländewagens. Das Gesicht des Templers war zu einer Maske erstarrt. Seine Gedanken drehten sich einzig und allein um Sophie. Sollte man ihr etwas antun, würde er zum Tier werden, denn seine Frau bedeutete ihm alles auf der Welt.
    Wer steckte hinter diesem verfluchten Plan?
    Er hatte die Stimme des Anrufers gehört, doch er wusste nicht, wie er aussah. Der Name hatte sich in seinen Kopf regelrecht eingegraben.
    Cassel!
    Nur an ihn dachte er. Und er fragte sich zugleich, ob es nicht doch der Jerome Cassel war, der vor einigen Hundert Jahren mit ihm Seite an Seite geritten war.
    Er konnte es nicht glauben. Bisher war er davon ausgegangen, dass sein Schicksal einmalig war. Nun waren ihm die ersten Zweifel gekommen, und sollte Cassel tatsächlich ein neues Leben führen, dann konnte es mit dem geheimnisvollen Fund zusammenhängen, um den sich auch damals so viel gedreht hatte.
    Und Godwin gelangte zu dem Schluss, dass dieser Saft aus den Früchten der Felsenbirne möglicherweise die Jahrhunderte überstanden hatte und nun für eine bestimmte Funktion sorgen sollte.
    Welche das war, wusste er nicht. Aber sie konnte für viele Menschen entscheidend sein.
    Godwin war schnell gefahren. Immer nach Süden, auf den gewaltigen Wall der Pyrenäen zu. Zu beiden Seiten schoben sich die Felsen in die Höhe. Die ersten waren bereits über zweitausend Meter, und er wusste jetzt, dass er nicht mehr weit fahren musste. Das Ziel lag noch in Frankreich. Er brauchte keinen Pass zu überqueren, was für ihn ein großer Vorteil war, denn in den Höhen war bereits der erste Schnee gefallen.
    Nur zu Beginn der Fahrt hatte es noch Autoverkehr gegeben. Später hatte er von der normalen Straße abweichen müssen und war über Wege gefahren, die nur ein Geländewagen unbeschadet hinter sich bringen konnte.
    Dann erreichte er eine Kreuzung, an der er anhielt.
    Er schaute auf die Beschreibung. Dort hatte er die Kreuzung aufgeschrieben, und er musste sich zunächst orientieren, wie die Reise weiterging.
    Geradeaus.
    Godwin lachte auf. Es war ganz einfach, auch wenn die Strecke anstieg. Er würde eine gewisse Höhe erreichen und dort in ein Hochtal fahren.
    Weiter ging es nicht. Dort musste sich das Ziel befinden. Schnaufend saugte er die Luft ein. Hinter seiner Stirn tuckerte es. Seine Handflächen waren feucht geworden, aber in seinem Innern war er klar. Er würde nichts überstürzen und auch nicht wie ein Idiot direkt bis an das unbekannte Ziel fahren. Er hatte bereits einen Plan, den er durchziehen wollte.
    Godwin fuhr wieder an. Erneut kam ihn der Gedanke an Sophie. Diesmal schaffte er es, ihn zu verscheuchen. Es wäre falsch gewesen, wenn er sich jetzt von seiner Sorge um Sophie hätte ablenken lassen.
    Der Geländewagen schaffte die Bergstrecke spielend. Als er eine gewisse Höhe erreicht hatte, wurde die Steigung des Weges wieder geringer. Er glich jetzt einer Piste, die mit allerlei Hindernissen bedeckt war und auch tiefe Fahrrillen aufwies.
    Wie stumme und gewaltige Zeugen umstanden ihn die Berge. Er befand sich im Hochgebirge, und als er einen Blick auf die Uhr warf, stellte er fest, dass die Tageswende nicht mehr weit entfernt war.
    Vor dem Wagen bildeten die Scheinwerfer einen hellen Kegel, der über den Boden glitt. Das Fernlicht hatte er hin und wieder eingeschaltet. Dann strahlte die Helligkeit gegen das kahle Gestein rechts und links oder riss irgendwelche Sträucher aus dem Dunkel hervor, deren Wurzeln sich in den Fels gegraben hatten.
    Der Weg war leicht zu nehmen. Es gab keine Kehren, keine gefährlichen Kurven, und Godwin fiel zudem auf, dass sich die Hänge der Berge weiter zurückzogen. Das war für ihn der
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