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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse
Autoren: Jason Dark
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nicht angesagt worden, aber schon eine gewisse Kühle, die bereits auf den Monat November hindeutete. Und es würde die ersten Nebeltage geben, das war ebenfalls vorausgesagt worden.
    Eine Zeit der Ruhe lag vor den Menschen. Zumindest für einige Tage. Danach sollte es Frost geben, und dann würden sich auch die letzten Blätter von den Bäumen lösen.
    Warum habe ich diesen Traum gehabt?
    Er hatte ihm Bilder gezeigt, die er selbst erlebt hatte. Es war ein Stück aus seiner Vergangenheit gewesen. Dort hatte Godwin gelebt, aber durch einen Zeitsprung, den er seinem Freund John Sinclair zu verdanken hatte, war er in der – von sich aus gesehen – Zukunft gelandet. Hier hatte er sich eingerichtet und hatte erleben müssen, dass es die Templer noch gab. Wenn auch nicht so wie in früheren Zeiten, aber der Orden war nicht vergessen worden.
    Im Süden Frankreichs, in dem Städtchen Alet-les-Bains, hatten sie ein Kloster gebaut, um von dort aus ihre Feinde zu bekämpfen, die es leider noch immer gab.
    Godwin de Salier war nach dem Ableben des alten Templerführers zu dessen Nachfolger gewählt worden. Er war anerkannt, er wurde respektiert, und er hatte Sophie Blanc geheiratet, eine Frau, die in einem engen Zusammenhang mit der biblischen Person Maria Magdalena stand.
    Ruhe hatte Godwin in diesem Kloster auch nicht gefunden. Dafür gab es einfach zu viele Feinde. Zwischen ihnen war es zum Kampf auf Leben und Tod gekommen, und die Kämpfe waren noch längst nicht vorbei, das wusste Godwin.
    Und jetzt dieser Traum. Diese echten Bilder aus der Vergangenheit, als er gegen die Ungläubigen gekämpft hatte. Wenn Godwin sich konzentrierte, um etwas von seinem ersten Leben als Kreuzritter zu erfahren, war ihm das nicht möglich. Da war bei ihm die Erinnerung gelöscht. Schluss, aus und vorbei.
    Und er wollte auch nicht unbedingt darüber reden, weil er im Jetzt, im Heute lebte, doch nun war etwas über ihn gekommen, mit dem er seine Probleme hatte.
    Warum?
    Beinahe hätte er das Wort laut gerufen. Im letzten Moment beherrschte er sich, zuckte mit den Schultern und schüttelte danach den Kopf. Er fand den Grund nicht. Nichts in seinem jetzigen Leben hatte den Anstoß für diesen Traum gegeben.
    Der Templer war kein Fantast. Er wusste genau, dass der Traum kein Zufall war. Da kam etwas auf ihn zu. Das Schicksal hatte ihm wieder ein Bein gestellt. Möglicherweise war es eine Warnung. Und wenn er näher darüber nachdachte, dann wurde ihm klar, dass dieser Traum keinen richtigen Schluss gehabt hatte. Da war das Ende offen geblieben.
    Auch wenn er jetzt versuchte, sich an eine Fortsetzung des Traums zu erinnern, so war ihm das nicht möglich. Er schaffte es einfach nicht, sich selbst in die Vergangenheit zurückzuversetzen.
    Dieser Traum war so ungemein deutlich gewesen. Er hatte sogar die Gerüche der anderen Zeit wahrgenommen, die er noch jetzt in der Nase hatte.
    Godwin schrak zusammen, als er in seinem Rücken das leise Klopfen vernahm. Er drehte sich um und sah, dass die Tür geöffnet wurde und seine Frau den Raum betrat.
    »Ach, hier finde ich dich …«
    »Ja.« Er schloss das Fenster, weil Sophie nur ihren dünnen Morgenmantel über das Nachthemd gestreift hatte.
    »Was ist denn los? Konntest du nicht mehr schlafen?«
    »So ist es.«
    Sie ging langsam auf ihn zu. »Einfach so? Oder denkst du über irgend etwas Bestimmtes nach?«
    Der Templer überlegte, ob er Sophie die Wahrheit sagen sollte. Eigentlich hatten sie sich versprochen, sich niemals anzulügen, auch wenn es unangenehme Dinge anging, und so nickte Godwin ihr zu.
    »Ich weiß nicht, um was es wirklich geht. Aber ich habe einen Traum gehabt.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Ach, einen Albtraum?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob man das einen Albtraum nennen kann. Irgendwie stimmt es schon. Ich würde ihn jedoch mehr als Erinnerung bezeichnen.«
    »An was?«
    »An mein erstes Leben!«
    Es war eine Antwort, die Sophie zusammenzucken ließ. Sie war über sein erstes Leben informiert, auch wenn die beiden nur wenig darüber sprachen und es am liebsten ganz zur Seite stellten.
    Sophie riss sich zusammen und fragte mit fester Stimme: »Und was hast du geträumt?«
    »Es war nicht positiv. Es hat mir eine Szene zurückgeholt, die so etwas wie ein Anfang gewesen ist.«
    »Wovon?«
    Godwin verzog das Gesicht. »Das weiß ich nicht, ich – ich – wurde ja wach, und deshalb kann ich dir nicht sagen, was diesem Traum noch gefolgt wäre.«
    »Aber du weißt, was du
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