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170 - Logbuch der Hölle

170 - Logbuch der Hölle

Titel: 170 - Logbuch der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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jetzt handeln ,werden unsere Feinde wissen, daß wir sie erkannt haben - und bei einer neuen Aktion wären sie vorgewarnt. Noch sind sie ahnungslos…"
    „Du willst also weitermachen?"
    Unga nickte.
    „Zumindest noch für ein paar Tage oder Stunden", sagte er. „Eingreifen können wir immer noch. Diese Dämonen werden schwerlich Seefahrer sein - sie hausen an Land - das bedeutet, daß wir einigermaßen sicher sind bis wir eine Küste erreicht haben. Alles, was wir bis jetzt erlebt haben, ist nur ein Vorspiel zu dem, was uns noch erwartet - wahrscheinlich haben die Feuerlanddämonen mit diesem Spuk ihre Opfer vorher seelisch völlig zermürbt. Stell dir nur vor, die Besatzung eines Frachters hätte das erlebt - ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Männern aus einem halben Dutzend Nationen abergläubisch und furchtsam. Diese Leute wären in dieser Lage schon halb wahnsinnig vor Angst."
    Parker stieß einen Seufzer aus.
    „Ich gebe dir recht" sagte er. „Wir machen weiter - aber halte dich zum Eingreifen bereit." Parker warf einen Blick auf
El Muerto.
Der hatte leicht den Kopf gewendet - konnte er etwas sehen, das mit normalen Sinnen nicht wahrzunehmen war?
    Parker sah zum Himmel. Das Wetter wurde langsam besser - in ein paar Stunden konnte der Sturm soweit abgeflaut sein, daß man normal segeln konnte - vielleicht bot sich dann eine Möglichkeit zum Handeln.

    Parker war müde und erschöpft. Er und Unga hatten in den letzten Tagen für vier gearbeitet. Daher war es nicht verwunderlich daß seine Hand kaum ruhig zu halten war, als er mit dem Sextanten den Sonnenstand ermitteln wollte.
    Das Wetter war umgeschlagen - vom recht heftigen Seegang abgesehen, bot sich jetzt wieder ein einladendes Bild mit klarem Himmel und Sonnenschein. Überall an Bord dampfte es - die Sonne trieb die Nässe aus den Kleidern und Segeln.
    Beim dritten Anlauf gelang die Messung. Parker las die Werte ab und begann zu rechnen. Wie er erwartet hatte, galten immer noch die Regeln einer Dämonen-Mathematik - danach mußte bald der Eingang zur Magellan-Straße erreicht sein.
    Parker ahnte, daß die Stunde der Entscheidung näher kam.
    Die Magellan-Straße war bekanntermaßen ein übles Gewässer, eng, mit Felsen gespickt, voller navigatorischer Schwierigkeiten. Und da waren noch die seit Jahrhunderten gefürchteten
Williwaws
heimtückische Fallwinde, die mit fürchtbarer Stärke von den Bergen herunterwehten und Schiffe auf die Riffe warfen.
    Parker wurde den Verdacht nicht los, daß diese Winde keinesfalls natürlichen Ursprungs waren - vielleicht war dies das Mittel der Feuerlanddämonen an ihre Opfer zu kommen. Feuerland hieß dieses Land, weil Magellan bei seiner Durchsegelung der nach ihm benannten Straße auf den Hängen viele Feuer gesehen hatte. Unterhalten hatten sie die Patagonier, was soviel bedeutete wie Großfußleute. Auch dieser Name ging auf Magellan zurück.
    Spätere Forscher hatten hier steinzeitliche Wilde entdeckt, denen der Ruf nachging, Kannibalen zu sein; alles in allem, dachte Parker, ein idealer Tummelplatz für eine Dämonen-Sippe.
    In letzter Zeit allerdings mußten die Feuerlanddämonen in Schwierigkeiten geraten sein. Das lag an den politischen Verhältnissen.
    Sowohl Chile als auch Argentinien beanspruchten Teile des antarktischen Kontinents als Hoheitsgebiet, in der Hoffnung, dort riesige Erz- und Kohlevorräte ausbeuten zu können, die unter dem ewigen Eis vermutet wurden. Der jeweilige Anteil an dem Kontinent bemaß sich nach internationalem Recht entsprechend dem Anteil den das betreffende Land an der der Antarktis gegenüberliegenden Küste besaß. Außerdem war die Hoffnung aufgekeimt, daß sich im Bereich von Feuerland Ölvorkommen finden und ausbeuten ließen.
    Seit das bekannt geworden war, beanspruchten beide Nationen fast ganz Feuerland für sich selbst - einen Haufen sturmumtoster Inseln, nahezu menschenleer, kahl und unwirtlich. Es konnte kaum einen absurderen Territorialstreit geben als diesen - aber es gab ihn. Und er war auch für die ESTRELLA DEL SUR von Bedeutung.
    Zur Zeit befand sich das Schiff in argentinischen Hoheitsgewässern, und sowohl Argentinier als auch Chilenen hatten beträchtliche Teile ihrer Marine in diesen Gewässern stationiert, um die Grenzen patrouillieren zu können.
    Lief die ESTRELLA DEL SUR einem solchen Wachboot vor die Kanonen, konnte es ungemütlich werden. In solchen Fällen waren Militärs mit Spionageverdacht leicht zur Hand - mit allen sich daraus ergebenden
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