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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
Autoren: Nancy Atherton
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protzt aber nicht damit.« Er lächelte. » Ich mag sie.«
    » Ich werde mir mein Urteil für später aufheben«, sagte Grant.
    Als die Eingangstür aufging und Bree Pym den Teesalon betrat, verebbte das Stimmengewirr. Die neunzehnjährige Bree stammte aus Neuseeland und hatte ein reizendes altes Haus sowie einen Batzen Geld von ihren Großtanten geerbt, den verstorbenen und allseits betrauerten Damen Ruth und Louise Pym, die am Dorfrand von Finch gewohnt hatten. Als Bree in das Haus ihrer Großtanten einzog, wurde sie nicht von allen Dorfbewohnern mit offenen Armen aufgenommen.
    Während nur die Engstirnigsten unter uns sie wegen ihrer Tattoos, ihrem Nasenpiercing und ihrer Vorliebe für knapp sitzende Kleidungsstücke ablehnten, fürchtete fast jeder Dorfbewohner ihren scharfen Verstand. Keiner konnte sich sicher sein vor ihren zielgenau abgeschossenen verbalen Pfeilen. Eine Fertigkeit, die sie, kaum war sie eingezogen, unter Beweis gestellt hatte.
    » Guten Morgen, Henry!«, rief sie Henry Cook zu, der aus der Küche trat und in den Händen vier Teller hielt, auf denen sich gebutterte Crumpets– kleine Pfannkuchen– türmten.
    » Guten Morgen, Bree!«, rief auch er und strahlte sie übers ganze Gesicht an.
    Mit seinem Sinn für Situationskomik lag Bree genau auf Henrys Wellenlänge. Es gefiel ihm, dass sie oftmals laut aussprach, was viele von uns nur im Stillen dachten.
    » Volles Haus heute«, verkündete Bree vergnügt und blickte sich um. » Aber klar, es gibt schließlich keinen besseren Platz, um unsere neue Mitbürgerin auszuspähen. Bin ich froh, dass ihre Sachen noch nicht eingetroffen sind. Ich kann es ja kaum erwarten, zu sehen, ob sie nun steinreich ist oder einfach nur reich genug, um auf uns herabzusehen.«
    Ein breites Grinsen erschien auf Henrys Gesicht, während er den emsigen Mägden die Teller mit den Crumpets servierte. Aber im Gegensatz zu ihm waren die älteren Damen gar nicht amüsiert.
    » Ausspähen?« Elspeth Binney machte ein empörtes Gesicht.
    » Also, wirklich, allein der Gedanke, so etwas zu tun«, grollte Opal Taylor.
    » Das fehlte noch«, grummelte Millicent Scroggins.
    » Den Nagel auf den Kopf getroffen«, sagte Grant kaum hörbar.
    Charles und ich nickten zustimmend. Da konnten die Mägde protestieren, so viel sie mochten, sie wussten genauso gut wie wir, warum das halbe Dorf beschlossen hatte, ausgerechnet an diesem Morgen Sallys Teestube zu besuchen oder einen Spaziergang auf dem Dorfanger zu machen.
    » Ich halte Ausschau nach dem Möbelwagen, okay?«, fragte Bree in den Raum hinein. Sie blickte in Richtung der Kirche und strahlte mit einem Mal übers ganze Gesicht. » Und keine Minute zu früh. Hier kommt er, Ladies and Gentlemen. Die Show beginnt!«
    Einen Moment später fuhr ein silbergrauer Fiat Sedan an der Teestube vorbei, gefolgt von einem mittelgroßen Umzugswagen. Die kleine Frau mit den weiblichen Kurven und der gesunden Gesichtsfarbe stellte ihren Wagen in dem schmalen Schuppen neben dem Cottage ab, der als Garage diente, stieg aus, trat an die Fahrerkabine des Umzugswagens und sprach mit den Möbelpackern.
    » Das ist sie«, murmelte ich. » Mrs Amelia Thistle.«
    Da trotz des schönen Wetter eine frische Brise wehte, trug sie eine knielange braune Strickweste über einer braunen Tweedhose und einer zinnoberroten Seidenbluse mit rundem Kragen. Ich wollte gerade einen Kommentar über die fehlende Perlenkette abgeben, als ich hörte, wie Charles aufkeuchte.
    » Was ist los?«, fragte ich erschrocken.
    » Das kann nicht sein«, sagte Charles im Flüsterton. Er beugte sich vor, um Mrs Thistle in Augenschein zu nehmen.
    » Was kann nicht sein?«, fragte ich.
    » Doch.« Er schlug sich die Hand vor den Mund.
    Grant starrte Mrs Thistle an, als führte sie splitterfasernackt einen Tanz auf. Die beiden Männer tauschten einen bedeutungsvollen Blick und standen unvermittelt auf.
    » Wenn du uns bitte entschuldigen würdest, Lori«, sagte Grant und warf ein paar Münzen auf den Tisch. » Wir haben den Wasserkessel auf dem Herd vergessen. Müssen rasch nach Hause.«
    Verblüfft verfolgte ich, wie meine beiden Freunde überstürzt den Raum verließen. Grant und Charles hatten seit einer guten Stunde auf der Lauer gelegen, um Mrs Thistle zu sehen. Warum rannten sie jetzt davon, kaum dass sie endlich da war? Wussten sie etwas über sie, das sie unter Verschluss halten wollten– etwas Schockierendes, Sensationelles, Skandalöses?
    Der Geruch nach einem dunklen Geheimnis lag
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