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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
Autoren: Nancy Atherton
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Frau war, die ich wenige Minuten zuvor vor Pussywillows mit den Möbelpackern reden gesehen hatte.
    » Hier hast du«, verkündete Charles, » den unumstößlichen Beweis, dass die Frau, die sich Amelia Thistle nennt, in Wahrheit die bekannte und angesehene englische Malerin Mae Bowen ist.«
    » Die Ähnlichkeit ist tatsächlich frappierend«, sagte ich, » aber ich würde deinen Beweis trotzdem nicht als unumstößlich bezeichnen.« Ich verschränkte die Arme. » Ich habe mal gehört, dass jeder einen Doppelgänger hat. Amelia Thistle könnte Mae Bowens Doppelgängerin sein. Oder vielleicht sind es eineiige Zwillinge. Im Halbdunkel kann ich meine eigenen Söhne kaum auseinanderhalten, und Ruth und Louise Pym waren wie zwei identische Abgüsse desselben Originals.«
    Grant stand auf und trat neben mich an den Schreibtisch, indem er achtgab, nicht über Goya und Matisse zu stolpern, die sofort wieder aufgeregt um seine Füße herumhüpften.
    » Wir haben es hier weder mit Zwillingen noch mit einer Doppelgängerin zu tun«, sagte er. » Charles und ich haben Mae Bowen bei drei verschiedenen Gelegenheiten in persona gesehen, Lori. Die Gesten, die Haltung, der Gang, die Neigung des Kinns– all das lässt keinen Zweifel zu.« Er sah von einem Foto zum anderen und schüttelte den Kopf. » Ich bin bereit zu schwören, dass Amelia Thistle und Mae Bowen ein und dieselbe Person sind.«
    Als ich mir in Erinnerung rief, welches Chaos in der Zeit entstanden war, als Sally Pyne vorübergehend eine andere Identität angenommen hatte, stöhnte ich leise auf.
    » Wollt ihr damit sagen, wir haben es schon wieder mit einer Schwindlerin zu tun?«, fragte ich matt.
    » Amelia Thistle ist nicht einfach nur eine Schwindlerin«, entgegnete Charles. » Sie ist Englands größte Botanikkünstlerin!«
    » Sie malt Blumen und andere Pflanzen«, führte Grant aus.
    » Ich weiß, was ein Botanikkünstler macht«, sagte ich gereizt.
    » Sie ist irrsinnig begabt«, erklärte Charles feierlich. » Ein Wunderkind. Soweit ich weiß, hat sie im Alter von zehn Jahren zu malen begonnen. Und sie ist Autodidaktin, sowohl als Naturforscherin als auch als Malerin. Alles, was sie weiß, rührt aus ihrer Beobachtungsgabe.«
    » Ihr Gesicht ist wettergegerbt, weil sie en plein air arbeitet– sie malt unter freiem Himmel«, sagte Grant. » Und doch sind ihre Bilder nicht rein fotografisch. Sie sind… Sie sind…« Er drehte die Augen gen Decke, während er nach dem passenden Wort suchte, doch dann zuckte er die Schultern. » Du meinst wahrscheinlich, ich sei ins Schwärmen geraten, Lori, aber Bowens Bilder sind einfach… magisch.«
    » Drucke werden ihrer Kunst nicht annähernd gerecht«, bekräftigte Charles entschieden. » Man muss vor einem Original stehen, um zu begreifen, wie brillant Bowen ist.«
    » Sie ist nicht besonders produktiv«, sagte Grant, » aber dafür ist jedes ihrer Bilder ein Meisterwerk.«
    » Besitzt ihr welche?«
    » Nur in unseren Träumen«, antwortete Grant bedauernd. » Ihre Gemälde kosten etliche tausend Pfund, Lori. Auf der ganzen Welt gibt es Sammler ihrer Werke, die sich einen Wettstreit liefern.«
    » Warum habe ich noch nie etwas von ihr gehört?«, fragte ich und machte ein verdrießliches Gesicht.
    » Künstler wie Mae Bowen sorgen selten für Schlagzeilen«, erklärte Grant. » Die Kunstkritiker schleimen lieber um Poseure herum, die sich in Szene zu setzen wissen. Zurückhaltende Genies wie Bowen, die etwas Bleibendes schaffen, werden dagegen nicht selten übersehen.«
    » Zu Recht vielleicht«, wandte Charles ein. » Es liegt mir fern, die Kritiker zu verteidigen, aber Tatsache ist, dass Bowen sich kein bisschen bemüht, sich der Presse genehm zu machen.« Er sah mich vielsagend an. » Um die Wahrheit zu sagen, sie hat etwas von einer Einsiedlerin.«
    » Warum zieht sie dann unter falschem Namen nach Finch?«, fragte ich erstaunt. » Wenn sie bereits eine Einsiedlerin ist und die Presse ihr nicht auf die Pelle rückt, warum sollte sie dann ihren Namen und ihre Adresse ändern wollen?«
    » Genau, gute Frage«, sagte Charles. » Das Ganze ist noch sonderbarer, als du denkst, Lori, denn Mae Bowen…« Er hielt inne, als die Türklingel läutete und unmittelbar darauf erneut aufgeregtes Gebell ausbrach. Die Hunde rannten sofort um die Wette los in die Diele.
    » Wir erwarten doch keinen Kunden, oder?«, fragte Grant ruhig.
    » Nein«, sagte Charles. » Und Besucher wollen wir jetzt keine. Würdest du bitte nachsehen, wer
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