Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1696 - In den Ruinen des Mars

Titel: 1696 - In den Ruinen des Mars
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ähnliche Gespräche vor langer Zeit mit seinem Sohn Michael geführt zu haben, lange bevor Michael der unternehmungslustige und tatendurstige Roi Danton geworden war. Auch Michael hatte in einer Phase seines Lebens die Launen eines verwöhnten Jugendlichen an den Tag gelegt, der sich auf möglichst bequeme Art durchs Leben zu schleichen gedachte.
    Lange hatte diese Phase allerdings nicht gedauert. „Ich nehme an", fuhr Perry Rhodan fort; seine Stimme gewann langsam an Schärfe, „daß du als Repräsentant deines Volkes gekommen bist. Und ich nehme an, daß ihr Ennox euch überlegt habt, wie es weitergehen soll. Ihr wollt euch zurückziehen und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Wenn alles zu eurer Zufriedenheit verlaufen ist, werdet ihr euch alle wieder bei uns einstellen und die Ergebnisse unserer Bemühungen mit uns teilen wollen. Richtig?" Philip wand sich auf dem Sessel, antwortete aber nicht. „Da du dich als Kenner unserer Sprache erwiesen hast, brauche ich dir wohl nicht zu sagen, daß sich dieses Verhalten schwerlich oder rein gar nicht mit dem Begriff Partnerschaft abdecken läßt. Ich würde eher sagen, es ist Treulosigkeit, Eigennutz und Bequemlichkeit."
    „Na, na", versuchte Philip zu protestieren. „Ich werde dir sagen, was wir tun werden", sagte Perry Rhodan. Er deutete mit dem rechten Arm hinaus ins Freie. „Zu diesem Zeitpunkt werden drei von unseren besten Freunden, Aktivatorträger wie du und ich, von Moira zur Großen Leere verschleppt. Ich werde den Teufel tun und sie ihrem Schicksal überlassen. Würde ich ihnen nicht mit allem, was ich leisten kann, zu Hilfe kommen, könnte ich mir selbst nicht mehr ins Gesicht sehen - falls du mit dieser Metapher etwas anfangen kannst." Es war ein psychologischer Tiefschlag, und Perry Rhodan wußte das sehr wohl. Die Ennox insgesamt verhielten sich äußerst seltsam, was ihre körperliche Erscheinung anging; gerade deswegen fühlten sie sich wohl so gedemütigt, daß das Geheimnis ihrer Erscheinung gelüftet war. Die Redewendung das Gesicht zu verlieren hatte daher für die Ennox eine ganz besondere Bedeutung, und darauf spielte Perry Rhodan brutal an. „Deswegen müssen wir wohl ein weiteres Mal zur Großen Leere fliegen, um unseren Freunden zu helfen und die Probleme zu klären, die dort zu finden sind. Und ihr..." - Perry Rhodans Finger deutete auf Philip -„... werdet uns dabei helfen, tatkräftig helfen, auch wenn es euch schwerfällt, eure müden Hintern in die Höhe zu bekommen. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?"
    „Saumäßig klar", murmelte Philip. „Also gut, ich will mich bemühen zu versuchen..." Perry Rhodan fiel ihm mit schneidender Stimme ins Wort. „Will mich bemühen zu versuchen ist leeres Gewäsch. Wolle nichts, versuche nichts - tu etwas!" Philip stand langsam auf. Er grinste schief. „Keine Drohung zum Abschluß?" fragte er giftig. „Wenn ihr nicht... und so weiter?" Perry Rhodan schüttelte den Kopf; im Holo war Atlans anerkennender Blick zu sehen. „Keine Drohung", versetzte Perry Rhodan zurückhaltend, fast kalt. „Womit auch? Was könnte man euch wegnehmen?"
    „Wie schön", freute sich Philip spöttisch. „Dann haben wir ja nichts zu verlieren." ,Perry Rhodan trat langsam einen Schritt näher und sah ihn an. Philip hielt dem Blick stand. „Doch", sagte er leise, „das habt ihr. Freunde! Wenn ihr zuviel davon habt in diesem Universum - nur zu ..." Philip preßte die Lippen aufeinander und entfernte sich auf dem Kurzen Weg, bevor er sich zu einer dummen Äußerung hinreißen lassen konnte. „Wacker, wacker, alter Freund", kommentierte Atlan aus dem Holo. „Eine Frage nur: Du hast das ernst gemeint? Du willst einen weiteren Flug zur Großen Leere wagen?"
    „Habe ich eine andere Wahl, wenn ich Alaska und die beiden Frauen retten will?"
    Atlan hob die rechte Hand. „Ich ehre deinen Gefühlsüberschwang, alter Freund", sagte der Arkonide ernst. „Aber als Begründung reicht das nicht aus. Deine Freunde werden deine Haltung zu schätzen wissen, aber bei vielen anderen wirst du damit nicht durchkommen. Du kannst nicht Tausende von Besatzungsmitgliedem in Lebensgefahr bringen, nur um drei persönliche Freunde zu retten. Man wird dir typische Vetternwirtschaft unter Zellaktivator-Trägern vorwerfen, wenn du so argumentierst."
    Wohlweislich verschwieg der Arkonide, daß die persönlichen Bindungen zwischen Perry Rhodan und den Verschleppten so besonders eng gar nicht waren. Alaska Saedelaere war zwar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher