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1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

Titel: 1693 - Letzte Zuflucht: Hölle
Autoren: Jason Dark
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Dafür musste ich sorgen und ich brauchte kaum etwas zu tun, denn jetzt setzte die Kraft meines Kreuzes ein.
    Je näher ich der grauen Masse kam, umso mehr dünnte sie aus. Plötzlich gab es Lücken. Auf einmal standen die Skelette nicht mehr starr. Sie bewegten sich, aber sie konnten nicht fliehen, denn die Kraft meines Kreuzes löste sie auf.
    Ich sah die offenen Fenster, ich sah die offen stehende Tür, ich schaute hinein – und spürte in meiner Brust einen Stich, denn wieder wurde ich mit dem Nebel konfrontiert, wobei sich in ihm allerdings zwei dunkle Wesen abzeichneten, auf die ich mich schon gefreut hatte.
    Die beiden hatten ihre Zweitgestalt angenommen, die ihnen von der Hölle verliehen worden war.
    Ich musste noch zwei Schritte gehen, dann hatte ich die Türschwelle erreicht.
    Der Nebel wich.
    Und das fiel auch den düsteren Wesen auf. Sie merkten, dass sich etwas veränderte und sie fuhren plötzlich herum. Dabei standen sie so dicht beisammen, dass sie mir den Blick in das Innere des alten Gebäudes nahmen.
    Dort musste noch eine Person liegen. Ich vernahm ein heftiges Keuchen und dazwischen Worte, die geflüstert wurden. Sie stammten von einer weiblichen Stimme.
    Irgendwas geschah dort. Um das zu erfahren, musste ich die beiden Monster aus dem Weg räumen. Im Magazin meiner Beretta steckten zwölf geweihte Silberkugeln. Eine davon jagte ich der linken Gestalt genau zwischen die Augen. Das Echo des Schusses dröhnte mir in den Ohren, aber ich glaubte auch, ein Klatschen zu hören.
    War dieses Geschöpf stark genug, um der Macht einer geweihten Silberkugel widerstehen zu können?
    Ich konnte es mir nicht vorstellen.
    Und ich hatte recht. Die Kugel war im Kopf stecken geblieben und entfaltete dort ihre Kraft. Die schwarze Gestalt zuckte zusammen. Aus der Schwärze hervor drang ein blubberndes Geräusch, dann kippte sie um.
    Der zweite Gegner wollte es schlauer machen. Er wollte mir an den Kragen und stürzte mir entgegen, während sich in seiner Nähe die letzten Nebelreste auflösten und meine Sicht frei wurde.
    Beide prallten wir zusammen. Ich hatte den Kontakt bewusst gesucht und spürte jetzt, dass sein Körper nicht hart war, sondern weich und nachgiebig, wie ich es von schleimigen Ghouls kannte.
    Der Lauf meiner Beretta bohrte sich in die Masse hinein. Er schuf eine Delle, die beinahe wie ein Schalldämpfer wirkte, als ich schoss und die Kugel tief in den Körper fuhr.
    Der Gegner wollte mich noch immer nicht loslassen. Er drückte sich gegen mich, und ich warf einen Blick in seine roten Augen, die dabei waren, ihre Farbe zu verlieren. Sie wurden trübe.
    Wenig später sackte das Wesen zusammen. Es fiel ineinander, und es war hier draußen hell genug, um mich erkennen zu lassen, was noch mit ihm passierte.
    Die Masse, die den Körper regelrecht aufgebläht hatte, zog sich zurück, und so verwandelte sich die Höllengestalt wieder in einen normalen Menschen.
    Der Mann lebte nicht mehr. Meine Kugel hatte seine Existenz vernichtet. Er war wieder zu einem Menschen geworden, der tot vor meinen Füßen lag.
    Der zweite Tote lag in dem alten Bahnhofsgebäude. Nur war er da nicht allein, denn ich hatte nicht vergessen, welche Laute mir da entgegengeweht waren …
    ***
    Eigentlich hatte sie schreien wollen, aber das war Wiebke Hiller nicht gelungen. Zu stark war das Entsetzen darüber in ihr hochgestiegen, was diese kleinen Bestien mit ihr vorhatten.
    In einem normalen Zustand wäre es ihr ein Leichtes gewesen, zu verschwinden. Aber nichts, was hier ablief, war noch normal. Man hatte sie aus dem Verkehr gezogen, sie niedergeschlagen, aber sie war nicht bewusstlos geworden, sondern nur paralysiert, und das kam ihr noch schlimmer vor, denn so erlebte sie alles mit, was da auf sie zukam.
    Es waren die Babys. Die kleinen Bestien, die man bewaffnet hatte. Sie konnten noch nicht laufen und um in ihre Nähe zu gelangen, musste sie sich rollen, was sie auch taten.
    Immer wieder schlugen sie mit ihren kleinen Armen um sich. Noch waren sie zu weit entfernt, noch trafen die winzigen Messer nicht, aber es war nur eine Frage der Zeit.
    Zwei Minuten, höchstens drei.
    Sie alle waren in Bewegung. Keines der Kinder blieb liegen. Sie schafften sich gegenseitig Platz, indem sie sich anstießen und den jeweils anderen aus dem Weg räumten.
    Etwas lenkte sie ab. Sie hatte die beiden Gestalten nicht vergessen, und plötzlich hörte sie einen scharfen Knall.
    Sie schielte hin.
    Eine der beiden Gestalten stand nicht mehr. Das
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