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1685 - Spindel und Segment

Titel: 1685 - Spindel und Segment
Autoren: Unbekannt
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viele Jahre abwesend war. Eigentlich hätte ich nach den Vorfällen vom April 1171 mit einer solchen Entwicklung rechnen müssen."
    „Die FAMUG hat in allen Bereichen Fuß gefaßt", erinnerte ihn Yart Fulgen. „Selbst die GAFIF ist von der Gruppe unterwandert. Viele machen gar kein Geheimnis daraus. In meiner Sicherheitstruppe achte ich peinlich genau darauf, daß sich niemand mit einer ungesunden Stimmung einschleicht. Bis jetzt scheinen meine Bemühungen von Erfolg gekrönt zu sein.
    Aber wenn nicht bald etwas Entscheidendes geschieht, was die Radikalen schwächt, dann kann ich mir da eines Tages auch nicht mehr sicher sein."
    „Obwohl sich die FAMUG als seriöse politische Gruppierung sehen will, glaube ich das ebensowenig wie du. Die Frage bleibt, für wen Leute wie Arol von Pathis gearbeitet haben.
    Wo steckt der Kopf der Organisation?"
    „Es ist Morad von Darrid", behauptete Yart Fulgen. „Nur ist der Zeitpunkt für einen stichhaltigen Beweis noch nicht gekommen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich habe da ein paar Eisen im Feuer."
    „Das will ich hoffen. Wie beurteilst du Tydon von Tramis?"
    „Das ist schwer zu sagen. Er ist stockkonservativ, aber auch dir gegenüber absolut loyal, fast demütig unterwürfig oder ein bißchen wirklichkeitsfremd und verträumt. Wo er zwischen den Wissenschaftlern der GAFIF und den politisch Radikalen der FAMUG steht, wirst du selbst herausfinden müssen. Nach meinen Recherchen sympathisiert Tydon von Tramis mit dem Gedankengut der Separatisten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß ein in Ehren ergrauter Diplomat wie er etwas mit Radikalismus oder Terrorismus zu tun hat. Der Diebstahl, der von Arol von Pathis begangen worden ist, geht allein auf dessen Konto. Und natürlich auf das Morad von Darrids."
    „Was noch zu beweisen wäre."
    „Natürlich", gab Yart Fulgen zu. „Es ist dir sicher nicht entgangen, daß von verschiedenen Arkoniden auch Stimmung gegen mich gemacht wird. Ich gebe zu, daß sich das nach deiner Rückkehr wesentlich gebessert hat, aber Gedanken muß ich mir doch machen. Ich besitze zwar schon lange die arkonidische Staatsbürgerschaft, aber für radikale Elemente werde ich immer ein Fremder bleiben."
    „Dummheit und Egoismus sterben nie aus", versuchte Atlan seinen Sicherheitschef zu trösten. „Da wäre noch ein Punkt", bemerkte Fulgen, „der einmal erwähnt werden sollte. Eine etwas heikle Geschichte. Für mich, meine ich."
    Atlan wartete darauf, daß Fulgen weitersprach. Der machte zwar mehrere Anläufe, aber er brachte zuerst kein Wort heraus. „Drucks nicht herum!" forderte der Arkonide. „Zwischen uns gibt es schließlich keine Geheimnisse und Schranken."
    „Das sagst du so leicht", meinte der gebürtige Plophoser. „Ist dir bei deinen Besuchen in den letzten Wochen auf den Arkonidenwelten nichts aufgefallen?"
    „Mir ist sehr viel aufgefallen. Und wir haben darüber gesprochen. Worauf willst du hinaus?"
    „Ich meine, was ist dir an Theta aufgefallen?"
    „Hm", machte Atlan. „Sie war bisweilen etwas ruhiger als früher."
    „Ich sage dir jetzt etwas", erklärte Yart Fulgen mit einem Seufzer, „was dir nicht gefallen wird. Ich hatte den Verdacht schon eine Weile. Bestätigt wurde er mir durch Ramona. Sie ist absolut loyal und steht ohne Einschränkung auf unserer Seite. Ihr war es auch aufgefallen.
    Und sie hat mich wissen lassen, daß Theta es in Gesprächen ihr gegenüber stark angedeutet hat."
    „Was?" fragte Atlan nur. „Es scheint Theta nicht zu gefallen, wie du gegen die Ziele der Radikalen argumentierst. Ich weiß, daß es ziemlich ungeheuerlich aus meinem Mund klingt, wenn ich einen Verdacht über Theta äußere. Ihr scheint die FAMUG zu gefallen. Ich muß dir das einfach einmal sagen. Du hast mich zum Sicherheitschef der GAFIF gemacht. Und ich erfülle meinen Auftrag."
    Atlan schwieg eine ganze Weile. „Du brauchst dir keine Vorwürfe wegen deiner Offenheit zu machen", sagte er schließlich. „Bei allen Dingen, die Theta betreffen, spielt bei mir eine Menge an Gefühlen mit. Aus vielen persönlichen Erfahrungen weiß ich, daß solche Gefühle bisweilen blind machen. Ehrlich gesagt, Yart, mir ist an ihrer Einstellung mir oder den Radikalen gegenüber so etwas nicht aufgefallen. Aber ich werde mich in Zukunft bemühen, deutlicher darauf zu achten. Ich möchte dich aber sehr dringend bitten, allen anderen Mitarbeitern gegenüber zu schweigen.
    Und das gilt auch für Alsiramon. Laß sie das in der geeigneten Form
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