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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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dich auch töten können, aber ich habe ihn gebeten, das nicht zu tun.«
    »Aha. Und warum?«
    »Ich will kein Aufsehen. Wenn ein Bulle stirbt, gibt das immer Ärger. Den brauche ich nicht. Ich will mein Leben normal weiterführen. Denk an die beiden Toten vor meiner Haustür. Da hat mein Beschützer gezeigt, zu was er fähig ist.«
    Das war nachvollziehbar. Trotzdem wollte ich mich nicht danach richten. Auch ich hatte meine Prinzipien und ich erklärte Bilic, dass der Fall aufgeklärt werden musste, denn es hatte einfach zu viele Tote gegeben.
    »Es ist die letzte Chance für dich. Barbelo will keine Auseinandersetzung. Sie will nur mich, und ich fühle mich unter ihrem Schutz sehr wohl.«
    »Sie können sagen, was Sie wollen, Bilic. Meine Meinung ändere ich nicht.«
    »Und du glaubst, dass ich mich verhaften lasse?«
    »Das sind Sie bereits.«
    »Ja, du willst mich in eine Zelle stecken.«
    »Danach sieht es aus.«
    »Das wird mein Engel nicht zulassen. Ich bin sein Schützling. Alles andere ist ihm egal. Deshalb werde ich jetzt gehen, und du wirst mich nicht aufhalten.«
    Seine Sicherheit irritierte mich. Etwas musste mit ihm passiert sein, entweder vor dem Schuss oder danach. Sicher fühlte ich mich nicht mehr, und dazu trug auch Goran Bilics Lächeln bei.
    Und Sukos Ruf!
    Ich hatte meinem Freund den Rücken zugedreht. Meiner Ansicht nach war bei ihm alles in Ordnung. Der Ruf – schon mehr ein Schrei – ließ mich herumfahren.
    Suko stand noch immer an der gleichen Stelle. Er war nicht mehr allein, denn Barbelo war zurückgekehrt, stand hinter ihm und hatte beide Hände auf seine Schultern gelegt.
    Das war nicht das Schlimmste. Aus den Händen flossen helle Lichtspuren, die sich an Sukos Körper verzweigten, ihn umgaben wie ein Mantel und ihn zu einem Gefangenen der anderen Seite machte.
    Der nächste Satz zerstörte fast mein Selbstbewusstsein.
    »Wenn du dich jetzt falsch verhältst, ist er tot. Ab jetzt zählt nur noch die Härte der Hölle …«
    ***
    Jedes Wort glaubte ich der Höllengestalt. Sie hatte etwas von ihrer Kraft auf Suko übertragen und bei ihm für eine Paralyse gesorgt, denn Suko bewegte nicht mal den kleinen Finger. Er stand auf der Stelle, als wäre er vom Blitz getroffen und bewegungslos gemacht worden. Das war ein Schlag für mich, den ich so leicht nicht verdauen konnte.
    »Alles klar?«, fauchte Barbelo mich an.
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Möchtest du, dass er stirbt?«
    »Nein. Lass ihn frei.«
    Die Blonde lachte. »Warum sollte ich das tun? Er hat mich töten wollen. Ich stamme aus einer anderen Welt, ich habe die Äonen überlebt. Ich und andere aus meiner Reihe haben die Welt wachsen sehen und griffen immer wieder ein. Wir gehören auf die andere Seite, die sich auch hat entwickeln können. Was für dich böse ist, das ist für uns gut, und diese Erkenntnis haben wir einzig und allein Lilith zu verdanken. Wir bewegen uns in ihrem Dunstkreis. Wir haben zudem auch viel von ihr gelernt. Wir werden uns wieder in dieser Welt einrichten, und dafür brauchen wir Menschen wie Bilic. Sie handeln in unserem Sinne und werden das durchführen, was wir befehlen. Dein Freund steht kurz davor, in den Tod zu gehen, und es liegt einzig und allein an dir, dies zu verhindern.«
    »Ach ja? Und wie?«
    »Nicht nur hier auf der Welt weiß man über dich Bescheid. Auch der Teufel und Lilith haben mit dir ihre Erfahrungen sammeln können. Sie kennen dich, und sie kennen vor allen Dingen dein Kreuz. Wenn du deinen Freund retten willst, dann nimm es ab und wirf es von dir …«
    Jetzt war es heraus. So etwas Ähnliches hätte ich mir beinahe denken können, nur dachte ich nicht daran, so schnell aufzugeben. »Wer garantiert mir denn, dass du dein Versprechen halten wirst?«
    »Das Risiko musst du schon eingehen.«
    »Ich mache dir einen anderen Vorschlag.«
    »Und welchen?«
    »Du kannst mich als deine Geisel nehmen. Ich werde mit dir in deine Welt oder deine Hölle gehen. Ist das okay für dich?«
    »Mit dem Kreuz?«, höhnte sie.
    »Nein. Ohne es.«
    Das überraschte sie. Darüber musste sie erst nachdenken. Bei Suko sah ich keine Reaktion. Er war auch weiterhin in diesem Höllenlicht gefangen, das ihn wie ein Strickmuster aus Licht umgab. Ich sah zudem keine Reaktion in seinen Augen. Der Blick war leer. Suko schien seine Persönlichkeit aufgegeben zu haben, und es war für mich auch nicht zu erkennen, ob er atmete oder nicht.
    »Bist du einverstanden?«, fragte ich.
    »Was hast du wirklich
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