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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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bleiben, ob er nun tot ist oder für alle Zeiten in einer anderen Welt verschollen, in der Welt, die von vielen Menschen als Hölle bezeichnet wird.«
    Jetzt wusste ich genau, wo sie mich hinschaffen wollte. Keine angenehme Aussicht. Ohne Waffen in den Klauen meiner Feinde zu sein, da gab es kaum eine Chance, aber zurück konnte ich auch nicht mehr, wobei ich noch immer an etwas Bestimmtes dachte.
    »Hältst du nun dein Versprechen? Tauschen wir oder fängst du an zu kneifen?«
    Barbelo sagte nichts. Sie schüttelte nur kurz den Kopf, danach verblasste das Licht, das Suko umgab. Es wurde gelöscht. Ein Faden nach dem anderen löste sich auf.
    Zwar war Suko noch nicht frei, aber der starke Bann war gebrochen, auch wenn er noch unbeweglich stand. Nur in seine Augen kehrte wieder ein Ausdruck zurück und verdrängte die Leere. Richtig fit war Suko nicht.
    Das erlebte ich auch wenig später, als Barbelo ihn loswerden wollte. Sie gab ihm einen Stoß, der nicht mal besonders heftig war und über den Suko normalerweise gelacht hätte. Das tat er hier nicht. Er konnte ihn zudem nicht ausgleichen und fiel auf den Boden, wo das dichte Gras den Aufprall dämpfte.
    Ich war leicht zusammengezuckt. Eine derartige Reaktion kannte ich von meinem Freund nicht. Einen Fall hätte er normalerweise abgefedert. In diesem Fall war ihm das nicht möglich gewesen. Auf dem Rücken blieb er liegen, aber ich hörte ein leises Stöhnen aus seinem Mund dringen. Ein Zeichen, dass er dabei war, wieder in die Realität zurückzukehren.
    »Zufrieden?«, fragte Barbelo.
    Ich nickte.
    »Dann können wir ja zum eigentlichen Teil kommen. Jetzt mach den Austausch perfekt …«
    ***
    Ich hatte sehr hoch gepokert und wusste, dass es keinen Weg zurück gab. Für einen Moment hatte ich daran gedacht, mich zu bücken und das Kreuz wieder an mich zu nehmen. Den Gedanken hatte ich schnell wieder zur Seite geschoben. In dieser kurzen Zeitspanne hätte die Gegenseite reagieren können, und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Ich musste bis zum Äußersten gehen und konnte nur hoffen, dass mein Plan dabei aufging.
    Ich passierte das Kreuz, und der nächste Schritt brachte mich bereits dicht an die Dämonin heran. Ich sah sie nicht nur, ich konnte sie auch riechen.
    Es war ein besonderer Geruch. So klar. Wie nach einem Gewitter, wenn eine Luft entsteht, die wie aufgeladen wirkte.
    »Komm noch näher.«
    Wenig später berührten wir uns. Ich hatte das Gefühl, dass hier zwei Gegensätze zusammengekommen waren, die sich erst noch aneinander gewöhnen mussten.
    Noch fühlte ich mich normal. Aber ich spürte schon den Strom, der von Barbelo ausging. Nicht grundlos war sie jemand, die Liliths Nähe gesucht hatte. Da musste sie schon etwas vorweisen können, und ich richtete meinen Blick auf ihr Gesicht.
    Auch aus der Nähe betrachtet hatte es seine Glätte nicht verloren. Es war nicht wie bei Justine Cavallo, die als perfekte Puppenschönheit galt. Hier war es anders. Dieses Gesicht sah mehr künstlich aus, als bestünde es aus einem blassen Material.
    Ich spürte keine Wärme, die dieser Körper abstrahlte. Wie bei einem künstlichen Gebilde, und das war auch möglicherweise der Fall. Denn wer konnte schon behaupten zu wissen, wie die Diener und Dienerinnen der Hölle entstanden waren?
    »Du weißt, was dir bevorsteht?«
    »Ich habe es bei Suko erlebt.«
    »Für dich wird es ein Abschied von dieser Welt sein. Und zwar ein endgültiger.«
    »Darauf habe ich mich eingestellt«, erwiderte ich mit kratziger Stimme. Ich wusste, wie riskant das Spiel war, auf das ich mich eingelassen hatte, und konnte nichts dagegen tun, als ich plötzlich das Gespinst aus Licht sah, das mich urplötzlich traf.
    Wie bei Suko war ich von diesen Streifen umgeben, die aber nicht das aussandten, wozu mein Kreuz in der Lage war. Dieses Licht besaß einen bösen Ursprung, gegen den normale Menschen nicht ankamen.
    »Und nun werden wir auf die Reise gehen. Ein Feind der Hölle wird von ihr verschlungen …«
    »Bist du sicher?«
    »Ja«, hauchte sie mir ins Gesicht, »denn wer sollte dir jetzt noch helfen?«
    Ich wollte die Aktion hinauszögern und sagte mit leiser Stimme: »Ein Engel?«
    »Was?«
    »Oder die Engel!«
    Barbelo zeigte sich irritiert. Ihr fiel keine Antwort ein. Dann sagte sie: »Ich bin ein Engel und ich werde keine anderen neben mir dulden.«
    »Das musst du aber.«
    »Ach ja? Wen?«
    »Michael!«, rief ich mit halblauter Stimme.
    Sie schrak zusammen.
    War das ein erster
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