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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana
Autoren: Jason Dark
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Stück allein lassen müssen, und genau das wollte er nicht.
    Also blieb er und duckte sich, als er den kalten Hauch spürte, der über seinen Nacken kroch, als hätten ihn für einen winzigen Moment Eisfinger berührt. Was war das? Mit dem Kribbeln war es nicht zu vergleichen. Er empfand dies sogar als einen Angriff, und er schaute sich einige Male suchend um. Nichts war zu sehen.
    Nichts hatte sich verändert.
    Alles war so geblieben, und trotzdem konnte er sich nicht darüber freuen. Etwas war dabei, ihn in die Zange zu nehmen. Etwas, das unsichtbar war, und er spürte, dass sein Herz schneller klopfte als normal.
    Dann hörte er die Flüsterstimme.
    Sie war auf einmal da, aber er sah keine Person, die ihn angesprochen hätte.
    »Jetzt bin ich bei dir.«
    Bandur wirbelte um die eigene Achse.
    Nichts zu sehen.
    Dennoch fragte er: »Wer bist du?«
    Die Stimme antwortete. »Kannst du dir das nicht denken? Du hast mich doch so sehnlich erwartet. Du hast sogar meinen Körper zu dir kommen lassen. Ich bin es, Amara…«
    Das war der Augenblick, an dem sich Sahib Bandur nicht mehr von der Stelle bewegte…
    ***
    Wir mussten in die Nähe des Hyde Parks fahren. Der Stadtteil nördlich davon hieß Baywater, und an der Grünfläche führte die Baywater Road entlang. Von ihr zweigten zahlreiche Nebenstraßen ab und in einer von ihnen lag das Haus, das diesem Libanesen gehörte. Wir wussten nicht, was uns erwartete, hofften aber; ihn in seinem Haus anzutreffen.
    Die nicht sehr lange Straße war ein Sammelsurium der multikulturellen Gesellschaft. Zahlreiche Läden und Lokale wurden von Menschen geführt, die aus südlichen Ländern stammten. Der Verkehr war dicht, Massen von Menschen füllten die beiden Gehsteige, und natürlich war es nicht möglich, einen freien Parkplatz zu finden. Aber es gab mehrere Durchfahrten, die zu Hinterhöfen führten. Eine davon suchten wir uns aus.
    Suko rollte langsam in den Hof hinein, in dem wir genügend Platz hatten. Beobachtet wurden wir von einer Gruppe Schwarzafrikaner, die sich erst in Bewegung setzten, als wir ausstiegen.
    Drei Männer kamen auf uns zu. Ein älterer Mann ging in der Mitte. Er war kleiner und trug einen grauen Hut auf seinem Kopf. Seine Begleiter überragten ihn um Kopfeslänge, und ihre freien Oberkörper waren muskelbepackt und sahen gestählt aus. Suko seufzte.
    Das roch nach Ärger, aber ich wollte erst mal abwarten. Die Männer blieben vor uns stehen. Der Alte übernahm das Wort.
    »Sind Sie gekommen, um hier zu parken?«
    Ich lächelte ihn freundlich an, bevor ich sagte: »Ja, das sind wir. Auf der Straße haben wir keinen Platz gefunden.«
    »Dann müssen Sie diese Gegend verlassen, hier darf nicht geparkt werden. Der Hof bleibt frei. Das haben wir beschlossen. Alles klar?«
    Ich widersprach. »Nein, denn ich möchte Sie bitten, bei uns eine Ausnahme zu machen.«
    »Das können wir nicht. Wenn es sich herumgesprochen hat, dass wir das Parken erlauben, dann kommen alle anderen auch.«
    »Würden Sie auch für die Polizei keine Ausnahme machen?«
    Mit dieser Frage hatte keiner der Männer gerechnet. Umso überraschter waren sie.
    »Was für eine Polizei?«, fragte einer der Modellathleten.
    »Scotland. Yard«, erklärte Suko und hielt bereits seinen Ausweis in der Hand. Der Alte gab einem seiner Begleiter ein Zeichen und der studierte das Dokument genau, bevor er sagte: »Es stimmt.«
    Der Alte wartete einen Moment, schaute uns aus seinen dunklen Augen an und lächelte.
    »Man soll ja nie nie sagen. Es gibt auch die Regel von der Ausnahme. Bitte, parken Sie hier, so lange Sie wollen.«
    »Danke sehr.«
    »Und wollen Sie uns einen Besuch abstatten? Sagen Sie es, vielleicht können wir Ihnen helfen.«
    Ich lächelte und schüttelte dabei den Kopf. »Nein, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Wir wollen einem anderen Mann einen Besuch abstatten. Er wohnt hier in der Straße.«
    »Darf ich fragen, wer er ist?«
    »Ein Mann aus dem Libanon…«
    »Sahib Bandur?«
    »Richtig.«
    Der alte Mann verzog seinen Mund. Dabei winkelte er seine Arme an und wedelte mit den Händen. Auch die Gesichter seiner Begleiter zeigten keinen freundlichen Ausdruck.
    »Sie sind hier nicht sehr gelitten. Sie treten auf wie die Herren und sehen uns als Sklaven an. Das Gefühl kann man haben.«
    »Wer verhält sich so? Bandur?«
    »Seine Männer.«
    »Danke für die Auskunft.«
    Der alte Mann nickte uns zu. »Ich helfe der Polizei immer gern. Viel Glück.«
    »Wird schon klappen.«
    Wir gingen
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