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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana
Autoren: Jason Dark
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»Dabei habe ich damit gerechnet, dass er sich nach den neuesten Methoden abgesichert hat. War wohl nichts.«
    Ich drückte auf den weißen Knopf und wir hörten, dass hinter der Tür in der Wohnung eine Glocke anschlug.
    Ich war gespannt, ob man uns öffnete…
    ***
    Sahib Bandur wusste nicht, wie lange er regungslos auf der Stelle gestanden hatte. Es war für ihn wirklich ein Schock gewesen, diese Stimme zu hören, und sie hatte sogar ihren Namen gesagt, dessen Erwähnung ihm jetzt Schauer über den Rücken trieb. Das konnte er nicht begreifen, und als er aus seiner Starre erwachte, da bewegte er zunächst mal seine Augen, um das Büro zu durchsuchen.
    Bis auf ihn war es leer. Es gab keinen weiteren Menschen. Weder eine Frau noch einen Mann, aber die Stimme hatte er sich nicht eingebildet. Nun war sie nicht mehr zu hören, aber Bandur war keineswegs beruhigt.
    Ich bin nicht mehr allein, dachte er, obwohl ich keinen Besucher sehe. Das verstehe ich nicht…
    Er musste sich erst beruhigen und atmete dabei tief und fest durch. Nur nicht die Nerven verlieren und einen klaren Kopf behalten.
    Er dachte auch weiterhin über die Stimme nach. Amara hatte zu ihm gesprochen, das war klar. Sie hatte ihren Namen genannt, und doch wollte er es nicht wahrhaben. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Die neue Lage zu begreifen ging im Moment über seinen Verstand. Aber das Wort unmöglich verflüchtigte sich allmählich. Er konnte sich damit anfreunden, dass das Unmögliche möglich wurde. Die andere Seite kannte ihn. Sie wusste über ihn Bescheid. Aber sie war nirgendwo zu sehen. So sehr sich Bandur auch bemühte, es gab in diesem großen Raum keine Bewegung, die von einer anderen Person gestammt hätte als von ihm. Sahib war klar, dass er etwas unternehmen musste. Für einen Moment dachte er an Flucht. Das wollte er dann doch nicht. Dafür schritt er so leise wie möglich auf den Sarkophag zu. Er wollte den Ursprung herausfinden, woher die Stimme ihn erreicht hatte, und ging deshalb auf den Sarkophag zu, wo seine große Errungenschaft lag. Die Öffnung war groß genug, um den Inhalt genau zu sehen. Da gab es keine Veränderung, und Bandur fühlte sich besser, als er dies festgestellt hatte. Auch die Stimme hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet. Zu hoffen, dass sie für immer verschwunden war, das wagte er nicht. Sie hatte sich wahrscheinlich nur zurückgezogen.
    Die Stille war da, doch sie gefiel ihm nicht. Irgendwas störte ihn daran. Er kannte den genauen Grund nicht, nahm ihn jedoch hin und beschloss, das Büro nicht zu verlassen und die nächsten Minuten abzuwarten.
    Er ließ sich auf einem Stuhl nieder, legte die Hände auf die Knie und machte den Eindruck eines Menschen, der darauf wartete, dass etwas passierte. Nach wie vor ging er davon aus, dass dies nicht alles gewesen sein konnte. Da musste noch etwas nachkommen.
    Er hatte sich nicht geirrt. Plötzlich erreichte ihn wieder die Stimme. Er zuckte leicht zusammen, stand auf und schaute zum Sarkophag hin, wo sich nichts tat, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich voll und ganz auf die Stimme zu konzentrieren. Es war schon seltsam, dass er verstand, was sie sagte. Dabei musste er nicht mal darüber nachdenken, in welcher Sprache er angeredet wurde. Es war nur so, dass er sie verstand, und das trug dazu bei, dass seine Angst verschwand und einer gespannten Erwartung Platz machte.
    »Hörst du mich, Bandur?«
    Er nickte und sprach. »Ja, ja, ich höre dich…«
    »Das ist gut, denn es ist sehr wichtig für dich, was ich dir zu sagen habe.«
    Sahib Bandur war gespannt. Plötzlich leuchteten seine Augen und er fühlte sich gut. Wie es aussah, stand Amara auf seiner Seite. Etwas Besseres konnte ihm nicht passieren. Er hatte zwar gehört, doch nichts gesehen. Das wollte er ändern. Er blieb nicht mehr ruhig stehen, sondern drehte sich auf der Stelle. Wo war sie denn? Wenn er sie schon nicht sah, wollte er zumindest herausfinden, aus welcher Richtung sie ihn ansprach. Doch sie schien überall zu sein.
    »Warum hast du das getan?«
    Die Frage traf ihn wie eine Anklage, und er zuckte zusammen. Er bekam einen roten Kopf, dabei war er sich keiner Schuld bewusst. Aber er fing sich wieder und schaffte auch eine Antwort, die aus einer Frage bestand.
    »Was soll ich denn getan haben?«
    »Du hast die Ruhe der Toten gestört. Du hast ein Grab aufgebrochen. Du bist rücksichtslos gewesen, und das werde ich dir nicht verzeihen. Du hast mich holen lassen, um dann die
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