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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche
Autoren: Jason Dark
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Gedanken noch beim letzten Fall.
    »Wenn ich daran denke«, sagte er, »wozu Menschen in der Lage sind, wird mir ganz anders. Da hatten wir diesmal keinen dämonischen Gegner, sondern welche, die…« Er winkte ab. »Ich will es gar nicht wissen. Aber eines muss ich noch ändern. Ich brauche eine neue Waffe. Die Beretta ist mir abgenommen worden.«
    »Das wird kein Problem sein.«
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich die Tür öffnete und unser Chef das Vorzimmer betrat. In seiner Hand hielt er ein Päckchen. »Das wurde für Sie abgegeben, Suko. Es durchlief die Kontrolle. Man hat Ihnen eine Pistole geschickt.«
    »Mit oder ohne Absender?«
    »Ohne. Das wurde abgegeben.«
    »Dann ist es meine Beretta, die ich vermisst habe.«
    »Scheint so. Die andere Seite will wohl nicht, dass Sie sich beschweren.«
    »Ich hätte es auch nicht getan, sondern eine neue Beretta beantragt.«
    »Das brauchen Sie ja jetzt nicht mehr.« Sir James nickte uns zu und verließ das Büro. Suko packte das Päckchen aus. Glenda schaute ihm dabei zu. Ich trank von meinem Kaffee und hörte dann das Telefon aus dem Nebenraum.
    Ich war schnell da und hob ab.
    Meinen Namen musste ich nicht erst sagen. Bills Stimme klang schon fremd, als er sagte: »John, du musst sofort kommen!«
    »Um was geht es?«
    »Kann ich dir am Telefon nicht sagen, aber es ist etwas Schlimmes passiert.«
    »Stichwort?«
    Bill musste schlucken und zweimal ansetzen, bevor er den Namen seines Sohnes aussprechen konnte.
    »Und weiter?«
    »Komm so schnell wie möglich. Bitte, John.« Danach war das Gespräch beendet. Ich legte den Hörer auf und drehte mich wie halb betäubt um. Die Tür stand offen. Zwischen den beiden Räumen stand Suko und sah mich fragend an.
    »Was ist denn los? Du siehst ziemlich verändert aus.«
    »Das kann ich dir sagen. Bill Conolly rief an. Er bat mich, sofort zu kommen.«
    Suko zog die Stirn kraus. »Und worum geht es?«
    Ich hob die Schultern. »Um Johnny, wenn ich ihn richtig verstanden habe.«
    »Oh - und was ist passiert?«
    »Das habe ich nicht erfahren. Da hat sich Bill verschlossen gezeigt. Ich habe allerdings das Gefühl, dass es bei ihm brennt.«
    »Und wann willst du los?«
    »Sofort«, sagte ich nur.
    »Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    ***
    Nicht viel später stand ich vor einem Bett, in dem der junge Mahn lag, bei dessen Taufe ich Pate gewesen war. Er war nicht tot, das hatte ich inzwischen erfahren, aber er lag dort wie ein Toter und seine Eltern sahen auch nicht viel anders aus. Auch ich war geschockt. Sheila hatte mir berichtet, was geschehen war. Und jetzt waren beide hilflos. Ich hatte auch danach gefragt, ob sie einen Arzt einschalten wollten, sie hatten abgelehnt, und ich schloss mich ihrer Meinung an, nachdem ich die ganze Wahrheit erfahren hatte.
    »Er war im Jenseits, John. Kannst du das glauben?«
    »Kaum. Aber wir haben das Wort unmöglich ja aus unserem Sprachschatz gestrichen.«
    »Ja.« Bill nickte. »Aber wie kann er dorthin gelangt sein? Hast du eine Vorstellung?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber es wäre interessant zu erfahren, wo Johnny zuvor gewesen ist.«
    »Das wissen wir nicht. Er hat Sheila nichts gesagt.«
    »War er denn allein weg?«
    Bill hob die Schultern. »Das kann ich dir auch nicht sagen. Er ist ja kein Kind mehr.«
    Sheila, die ihrem Sohn mit einem Tuch die Stirn abgetupft hatte, sagte: »Fällt dir nichts ein, John, was wir tun können, um Johnny wieder normal werden zu lassen? Wenn ich mir vorstelle, dass er für immer in diesem Zustand bleiben könnte, möchte ich am liebsten alles hinwerfen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Und wie sieht es mit einer Idee von deiner Seite aus?«
    »Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht vor eurem Anruf bei mir?«
    »Haben wir«, gab Bill mit leiser Stimme zu und wühlte dabei sein Haar durch.
    »Und?«
    Bill deutete auf seinen Sohn. »Johnnys Zustand kann durchaus auf Schwarze Magie zurückzuführen sein. Deshalb dachten wir, dass du eventuell so etwas wie ein Gegenmittel hast…«
    »Ihr habt an das Kreuz gedacht?«
    »Genau daran.«
    Ich sagte erst mal nichts. Nicht, weil mir die Worte fehlten, es ging um etwas anderes. Ich befürchtete, dass ich durch den Einsatz des Kreuzes eine falsche Reaktion hervorrief, die sich auf Johnny negativ auswirken konnte. Sheila fiel mein Zögern auf. »Willst du nicht?«
    »Nun ja, ich denke nach. Es ist nicht so einfach. Ich weiß nicht, was man mit Johnny gemacht hat
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