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1674 - Freunde der Ennox

Titel: 1674 - Freunde der Ennox
Autoren: Unbekannt
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entschied sich für eine wunderschöne Meeresbucht, die zu einem der drei großen Kontinente gehörte und die an beiden Seiten von weißen Felsen umrahmt war.
    In der Mitte erstreckte sich in Richtung des Landesinnern eine kaum ansteigende Wiese mit bunten Blumen. „Ein ansprechender Ort für uns", meinte Tekener. „Ich könnte mir vorstellen, daß sich auch Ennox hier gern aufhalten. Da etwa zwei Milliarden von ihnen auf Mystery leben, müßten wir doch welche aufstöbern können. Was meinst du dazu, Utan?"
    Der Wissenschaftler, der neben dem Mann mit den Pockennarben stand und die Landung der drei Beiboote verfolgte, zog einen Kleinrechner heraus und tippte ein paar Zeilen ein. „Zwei Milliarden", sagte er dann, „daß ist nicht viel. Wenn wir uns auf die ganze Oberfläche beziehen, kommen auf einen Quadratkilometer etwa fünf Ennox. Wenn wir annehmen, daß ein Teil von ihnen per Kurzen Weg unterwegs ist, sinkt der Wert. Dann sollten wir noch die abziehen, die im Kindes- oder Lernalter sind. Und natürlich die, die im kreativen Alter stehen und sowieso keinen Kontakt mehr nach außen aufnehmen können, weil sie die Fähigkeit, den Kurzen Weg zu gehen, längst eingebüßt haben. Gut, ich muß ein paar Werte schätzen, aber im Endeffekt kommt vielleicht ein kontaktfähiger Ennox auf einen Quadratkilometer. Du siehst, Tek, von deinen zwei Milliarden bleiben in der Realität gar nicht viele übrig."
    Der Smiler entgegnete nichts, denn die drei Beiboote landeten nun.
    Sie wurden in einem gleichseitigen Dreieck aufgestellt. In der Mitte des Dreiecks wurde ein seitlich offenes Zelt aufgebaut. Hier wurde das Hauptquartier mit zwei Transmittern, mehreren Syntroniken und allen Kommunikationsmitteln eingerichtet.
    Utan-Bao-K'ley erkundete mit einem kleinen Gleiter die nähere Umgebung und wies dann seine Mitarbeiter und die Arbeitsroboter ein. Für jedes der geplanten drei Objekte wurde von ihm ein Aufbauplatz festgelegt.
    Bis Einbruch der Dunkelheit sollten nach seinen Vorstellungen alle Aufbauarbeiten beendet sein. Dann wollte Utan-Bao-K'ley mit dem ersten Kontaktexperiment beginnen.
    Ronald Tekener sprach zwischendurch mehrfach mit Homer G. Adams. Auch zu Boris Siankow, der auf einem der beiden kleinen Kontinente gelandet war, wurde ständig Kontakt gehalten.
    Adams wollte unbedingt Einzelheiten über die Pläne des Smilers und seiner Wissenschaftler wissen. „Die Kontaktexperimente basieren auf dem, was wir von Zitha und ihren Begleitern gehört haben", erläuterte der kartanische Wissenschaftler. „Wir wissen, daß sich die Ennox einer lautlosen Körpersprache bedienen. Sie verformen ihre für uns nicht wahrnehmbare energetische Erscheinung und bilden auf der Außenfläche bestimmte Farben und Muster ab. Für uns bedeutet das, daß die Ennox solche Energiegebilde, eben ihre Artgenossen, wahrnehmen können. Wir werden das in verschiedenen Arten simulieren."
    „Ich verstehe", meinte Homer G. Adams. Ihm war anzusehen, daß er sich nicht ganz wohl dabei fühlte. „Ihr seid euch darüber im klaren, daß ihr die Ennox damit reizt?"
    „Natürlich, Homer." Ronald Tekener schien die halb ausgesprochene Warnung auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wenn wir aber nicht deutlich agieren, werde sie nie reagieren. Das ist doch klar. Utan hat mir heute vorgerechnet, wie dünn der Planet eigentlich besiedelt ist. Ein kontaktfähiger Ennox pro Quadratkilometer, meinte er. Und wenn wir dann berücksichtigen, daß die Masse der Ennox im aktiven Lebensalter gar keinen Kontakt wünscht, dann siehst du, wie schwierig unser Unternehmen ist. Da hilft nur eins: Wir müssen massiv deutlich werden, notfalls auch aggressiv deutlich."
    „Ich wünsche euch viel Glück", meinte Adams hastig und unterbrach die Verbindung. „Er denkt an die Ennox-Kinder", überlegte Utan-Bao-K'ley, „die spielerisch auf der Suche sind und mit unseren technischen Geräten in Berührung kommen könnten. Sie könnten irreparable Schäden erleiden, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Seine Bedenken sind richtig, aber unsere Zielsetzung ist wichtiger."
    „Du hast recht." Tekener erhob sich. „Aber was soll's. In einer Stunde ist es dunkel. Dann starten wir das Experiment A, die Holographien." Der Wissenschaftler nickte ihm zu.
     
    3.
     
    „Ich sehe dich nicht, Fremder", antwortet Djardu, nachdem er seine Beklemmung überwunden hatte. „Wo bist du?"
    Ein leises Lachen erklang. „Ich bin vorsichtig", hörte Djardu. „Daher habe ich mich unsichtbar
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