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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd
Autoren: Unbekannt
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Schwaden von einem bis zwei Metern Länge, die in verschiedenen Blautönen leuchteten. Die kleineren Schwaden leuchteten nur schwach, die größeren intensiver. „Sieht nicht so aus, als würden sie vom Zellaktivator angezogen, sondern als glitten sie zufällig daran vorbei", bemerkte Urskan Szoszowosky. „Wir gehen näher heran", befahl Adams. „Aber langsam!"
    Sie trennten sich voneinander, so daß sie jeweils etwa hundert Meter voneinander entfernt waren, dann glitten sie behutsam auf die Felsenformation zu.
    Die Energieerscheinungen verschwanden, als sie sich den Felsen bis auf etwa fünfzig Meter genähert hatten, und sie kamen wieder, als die drei Männer ihren Abstand erneut vergrößerten.
    Der Chefwissenschaftler forderte technisches Material vom Beiboot an, das bereits vorbereitet war und nur auf den Abruf wartete. Es war Sekunden später zur Stelle, so daß Scricor mit Messungen beginnen konnte. „Nichts", stellte der Wissenschaftler emotionslos fest. „Die Instrumente zeigen absolut nichts an. Für sie scheinen diese Irrlichter nicht vorhanden zu sein."
    Er forderte weiteres Material an und nahm - unterstützt von Urskan Szoszowosky - eine Reihe von Untersuchungen vor, die alle mit dem gleichen Resultat endeten: Die Irrlichter waren mit galaktischer Technik nicht zu erfassen oder nachzuweisen.
    Homer G. Adams, der bei diesen Arbeiten nur wenig tun konnte, zog sich zum Beiboot zurück. Er hatte gerade die Schleuse passiert, als sich Zitha aus dem Orbit meldete. Sie machte einen verstörten und leidenden Eindruck. „Wann unternehmt ihr endlich etwas?" fragte sie. „Unsere Kinder sterben! Der Assumarer wütet unter ihnen!"
    Der Hanse-Chef hatte eines seiner Ziele mit dem Auffinden des Zellaktivators erreicht. „Sofort", erwiderte er. „Wir haben eine wichtige Entdeckung gemacht, aber bei den nun anlaufenden Arbeiten ist meine Anwesenheit nicht erforderlich. Ich kümmere mich um Passuba."
    „Das will ich hoffen", seufzte sie und schaltete ab.
    Homer G. Adams lächelte. Kurzfristig hatte er erwogen, ihr mehr über ihre Entdeckung zu erzählen, dann jedoch darauf verzichtet, weil er den Zeitpunkt für verfrüht hielt.
    Außerdem glaubte er der Ennox-Frau nicht ganz.
    Die Ennox auf Mystery mochten zwar in Gefahr sein, aber daß der Assumarer sie gleich reihenweise tötete, das nahm Adams ihr nicht ab. Dennoch war er entschlossen, ihn aufzuspüren.
    Er nahm Verbindung mit Boris Siankow auf und forderte Unterstützung von ihm an. „Wir haben bereits mit einer Suchaktion begonnen", eröffnete ihm der Wissenschaftler. „Ich melde mich, sobald ein Ergebnis vorliegt."
    Damit gab sich Adams noch nicht zufrieden. Von allen Beibooten der QUEEN LIBERTY starteten Männer und Frauen in ihren SERUNS, um das Gebiet zu untersuchen, in dem sich Passuba aller Voraussicht nach befand.
    Auch der Hanse-Chef selbst beteiligte sich an der Suche. Sein Anzug war ebenso wie die der anderen mit einem Individualtaster versehen.
    Individualtaster gehörten jenem Bereich an, der von den Technikern der QUEEN LIBERTY in gutmütigem Spott als „Uralttechnik" bezeichnet wurde. Mit diesem Gerät konnten die individuellen Gehirnwellenmuster „von Menschen sowie anderen Intelligenzen erfaßt und aufgezeichnet werden. Die Geräte waren von verschiedenen Wissenschaftlern bereits bei der Suche nach den Ennox eingesetzt worden, hatten dabei aber nicht das gewünschte Ergebnis gebracht.
    Doch Adams hatte ohnehin ein anderes Ziel.
    Er hoffte, mit dem Individualtaster den Assumarer zu finden.
    Wenn Passuba tatsächlich ein Intelligenzwesen war, dann mußte er ein spezifisches Gehirnwellenmuster haben, das sich auch anmessen ließ. Es mußte sich deutlich von dem der Mystery-Wölfe unterscheiden. Deren Muster lag aus den vorangegangenen Experimenten längst vor.
    Adams flog auf direktem Weg zu der Stelle, an der Urskan Szoszowosky beinahe den Wölfen zum Opfer gefallen war. Mit den Messungen begann er jedoch schon, als er das Beiboot verließ.
    Es überraschte ihn nicht, daß der Individualtaster zunächst immer nur Wölfe anzeigte, die irgendwo unter ihm in ihren Höhlen lagen und auf das Ende des Unwetters warteten.
    Es regnete nach wie vor. Aus vielen kleinen Pfützen war mittlerweile eine über weite Strecken zusammenhängende Wasserfläche geworden, auf der immer wieder kleine Hügel emporragten. In diesen Hügeln steckten die Wölfe in ihren Höhlen. Das Wasser konnte ihnen nichts anhaben, solange es nicht über die Hügel hinaus
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