Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
meint er denn?" Axem lächelte verstohlen. „Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann sind Ethics jene Bausteine, aus denen sich der Kosmos zusammensetzt: Galaxien, Sonnensysteme, Planeten, Monde, Asteroiden, aber nicht nur tote Materie, sondern auch Tiere und Pflanzen, große und kleine, Bakterien und Viren." Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Der Mann müßte es wissen. Er ist Lebensraumforscher."
    „Er meint also alles, was es im Kosmos gibt."
    „Alles, was es im Kosmos gibt", bestätigte der Beamte, der erleichtert war, weil er jetzt das Gefühl hatte, sich verständlich gemacht zu haben. „Urskan Szoszowosky ist der Ansicht, daß alle Einzelkörper, vom Atom bis hin zu den Galaxien, von den Viren bis hin zu den größten Lebewesen des Universums, vom Samenkorn bis zum weltenumspannenden Dschungel, in ihrer Summe eine Einheit bilden. Alle Ethics zusammen bilden Sathic, und alle zusammen leben in Symbiose, um Sathic möglich zu machen."
    Er verzog den Mund und blickte schicksalsergeben an die Decke des Hörsaals, in dem nur eine Handvoll Studenten dem Dozenten zuhörte. „Jedes Ethic hat Einfluß und Einwirkungen auf das Sathic." Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    Szoszowosky hatte seine Vorlesung beendet. Nun griff er sich mit beiden Händen an den Kopf und zerwühlte sein Haar.
    Nachdenklich blickte er auf die Studenten, die aufgestanden waren und den Saal nun in aller Eile verließen. Axem wartete, bis er mit Urskan Szoszowosky und dem Beamten allein war, dann nahm er Goerzsü zur Seite und verabschiedete ihn.
    Szoszowosky blickte ihn mit weiten Augen an, als fürchte er sich vor ihm. Dabei legte er den Kopf in den Nacken zurück. „Was willst du von mir?" fragte er fahrig. „Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht, weil ich vor lauter Nebensächlichkeiten nicht zu meiner Arbeit komme, und zudem werde ich laufend gestört. Also?"
    Axem tippte mit dem Knöchel auf sein Armband-Kombigerät. Der winzige Bildschirm des Syntrons erhellte sich, doch das war für Szoszowosky kein Grund, ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. „Also?"
    Axem lächelte. Der Wissenschaftler war offensichtlich ein Kauz besonderer Güte. „Du hast dich als Wissenschaftler bei der Kosmischen Hanse beworben", bemerkte er gelassen. „In deiner Bewerbung bringst du zum Ausdruck, daß du ein hohes Interesse daran hast, an einer kosmischen Expedition teilzunehmen."
    Urskan Szoszowosky senkte den Kopf und verengte die Augen. Er trat näher an den Besucher heran, der vom HQ-Hanse gekommen war. „Ich habe mich nicht beworben, Bürger! Ich habe Homer G. Adams gefragt, ob er mich mal mitnimmt, wenn's darauf ankommt..."
    „Schon gut, schon gut", unterbrach ihn Axem. Er wollte verhindern, daß der Wissenschaftler etwas über den Inhalt der geplanten Expedition aussagte und daß der Beamte neben ihm davon hörte. „Und jetzt bist du hier, um mir zu sagen, daß eine Teilnahme für mich nicht in Frage kommt!"
    „Eine derartige Nachricht hätte auch mein Syntron überbringen können", kommentierte Axem. „Wohl wahr!" Urskan Szoszowosky fuhr sich ebenso nervös wie ungeduldig mit den Händen durch die Haare. „Also?"
    „Die Kosmische Hanse gibt dir die Gelegenheit, an einer Expedition teilzunehmen", eröffnete ihm Axem. „Zugleich soll ich dir einen Gruß von Homer G. Adams bestellen."
    „Großartig! Homer hat mir versprochen, bei passender Gelegenheit an mich zu denken!" rief der Wissenschaftler. Er eilte davon. „Ich muß sogleich eine Nachricht an die Presse herausgeben. Und meine Kollegen muß ich informieren, vor allem jene, die so neidisch und mißgünstig sind, daß sie mir noch nicht einmal den Schmutz unter meinen Nägeln gönnen."
    „Halt!" rief Axem. Er eilte hinter Szoszowosky her und hielt ihn am Rockzipfel fest. „Noch ein Wort, und deine Chancen sind dahin."
    Urskan Szoszowosky blickte ihn argwöhnisch an. „Willst du dich über mich lustig machen?"
    „Keineswegs", beteuerte der Bote der Kosmischen Hanse. „Bedingung für die Expedition ist jedoch die absolute Geheimhaltung."
    Der Wissenschaftler raufte sich erneut die Haare. Er kämpfte erkennbar mit sich, nickte dann jedoch mehrmals und signalisierte somit sein Einverständnis. „Sonst noch was?" fragte er. „Allerdings. Wir brechen sofort auf. Keine Reisevorbereitungen, keine Kontakte mit irgend jemandem außer mir." Urskan Szoszowosky richtete sich auf, atmete tief durch und blickte Axem mit verengten Augen an. Er bot das Bild eines zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher