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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd
Autoren: Unbekannt
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Äußersten entschlossenen Mannes. „Keine Kontakte?"
    „Keine!"
    „Bürger! Ich gehöre der Religionsgemeinschaft der Uwathaken an!" Er betonte die Anrede „Bürger" überaus stark, um auf diese Weise deutlich zu machen, daß er den Gesandten des Hanse-Chefs für engstirnig und kleingeistig hielt. „Ja- und?"
    „Ungebildet ist dieser Mensch auch noch!" Urskan Szoszowosky stöhnte und blickte schicksalsergeben zur Decke. „Als Uwathake unterhalte ich eheähnliche Beziehungen zu 14 Frauen, mit denen ich 36 Kinder habe."
    „Davon habe ich gehört", seufzte Axem. „Ich hielt es für ein Gerücht."
    „Natürlich, was soll ein Spießbürger wie du auch sonst denken. Also?"
    „Was also?"
    „Ich muß mit jeder einzelnen meiner Frauen reden, Bürger!" beteuerte Szoszo eindringlich. „Ich kann sie nicht ohne liebevolle Betreuung lassen und mich noch nicht einmal von ihnen verabschieden. Ganz abgesehen von meinen Kindern!"
    Axem blickte ihn prüfend an. Er hatte den Eindruck, daß Urskan Szoszowosky nicht einlenken würde, und er sah seine Mission bereits als gescheitert an. „Also, hör zu", sagte er gequält. „Wir stehen unter Zeitdruck. Wir haben keine Minute zu verschenken. Entweder du kommst mit, oder du bleibst. Wenn du Bedingungen stellst, nehmen wir dich nicht mit. So einfach ist das. Adams gibt dir nur diese eine Chance."
    „Also gut. Ich rede nicht mit meinen Frauen, und ich rede nicht mit meinen Kindern, aber ich behalte mir vor, nach unserer Rückkehr eine Bürgerinitiative zu gründen, die sich gegen das rüde Vorgehen der Kosmischen Hanse gegen die Uwathaken und gegen mich im besonderen wenden wird."
    „Das steht dir frei", antwortete Axem erschöpft. Er blickte den Lebensraumforscher zweifelnd an. Er wußte nicht, ob der Mann es ernst gemeint hatte oder ob er über einen Humor verfügte, der ihm nicht zugänglich war. „Komm. Wir müssen uns beeilen."
    Oh, mein Gott! dachte Axem, als er den Gleiter startete und in die Höhe steigen ließ. Ich möchte wirklich wissen, warum Homer G. Adams diese Nuß dabeihaben möchte, wenn ~wir nach Mystery fliegen! „Es ist also wahr?" fragte der Lebensraumforscher. „Es geht um die Ennox?"
    „Das wird Adams dir sagen."
    „Ich weiß schon. Es geht um die Ennox. Ich hatte ihn vor zwei Wochen erneut gebeten, mich mitzunehmen, um mir ganz spezielle Forschungen im Zusammenhang mit den Ennox zu ermöglichen."
    „Und welcher Art sollen die sein?"
    „Weiß ich noch nicht. Das wird sich auf Mystery ergeben. Wichtig ist jetzt nur, daß ich dabei bin!"
    „Und deine ... äh ... Frauen und Kinder?"
    Szoszo lachte herzlich. „Die gibt es jedenfalls in dieser Form nicht!"
    Axem schwor sich, Urskan Szoszowosky in den kommenden Wochen aus dem Wege zu gehen, wo immer ihm das möglich war.
     
    *
     
    Urskan Szoszowosky zeigte sich unbeeindruckt, als der Gleiter HQ-Hanse erreichte und sich der QUEEN LIBERTY näherte, einem Kugelraumer von nur 200 Metern Durchmesser. Im Vergleich zu einigen großen Frachtraumern, die in der Nähe auf dem Landefeld parkten, wirkte sie klein und unscheinbar. Der offene Ringwulst hatte eine Reihe von Beibooten aufgenommen.
    Unweit von der QUEEN LIBERTY stand die ANSON ARGYRIS. Mit einer Länge von mehr als 400 Metern und einem Durchmesser von etwa 200 Metern machte sie einen wesentlich mächtigeren Eindruck.
    Urskan Szoszowosky wußte, daß dieses Raumschiff bereits schon der Drachenflotte Reginald Bulls angehört hatte und daß es nun unter dem Kommando des Plophosers Arnim Possag stand. „Wann starten wir?" fragte der Wissenschaftler. „In einer halben Stunde", antwortete Axem. „So schnell schon?" Szoszo schüttelte verwundert den Kopf.
    Die Eile überraschte ihn, da er als Wissenschaftler gewohnt war, mit langen Vorbereitungszeiten zu arbeiten. Schon wenn er in einem See baden ging, brauchte er einen ganzen Tag, um sich darauf vorzubereiten; und nun sollte er an einer Sternenexpedition teilnehmen, die so schnell startete?
    Er konnte es kaum fassen, machte sich natürlich nicht deutlich, daß er mit den nötigen Vorbereitungen nicht das geringste zu tun hatte.
    Axem flog mit dem Gleiter durch eine offene Schleuse in einen Hangar der QUEEN LIBERTY. „Da wären wir", sagte er, während sich hinter ihnen die Schotte schlossen. „Du kannst aussteigen. Ich zeige dir deine Kabine."
    Urskan Szoszowosky krallte seine Finger in die Haare und zerrte daran, bevor er den Gleiter verließ. „Es ist offensichtlich", sagte er danach. „Ich bin
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