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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer
Autoren: Jason Dark
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und so ließ Justine die Menschen an ihrem Baumplatz vorbeiziehen und wartete, bis auch der Letzte den Ort passiert hatte.
    Justine veränderte ihre Haltung ein wenig. So konnte sie den Platz vor dem Haus besser unter Kontrolle halten. Zudem hatten ihr die Leute einen Gefallen getan, denn sie selbst mussten etwas sehen, und deshalb brannten die ersten Fackeln, die ihr Flackerlicht verstreuten, das bis zu John Sinclair und dem alten Mann reichte. Mit ihm sprach der Geister Jäger nicht mehr. Er hatte ebenfalls bemerkt, dass etwas nicht stimmte. John war aufgestanden und hatte sich umgedreht. Dem alten Mann zeigte er jetzt seinen Rücken.
    Und dann passierte noch etwas, das auch die Cavallo überraschte. Aus dem Pulk hatte sich eine Gestalt gelöst, die sich vom Aussehen her von den anderen abhob. Justine blickte auf ihren Rücken und sah, dass diese Gestalt eine Kutte trug und eine Kapuze über ihren Kopf gestülpt hatte.
    So konnte sie nicht erkennen, wer sich darunter verbarg. Sie ging davon aus, dass es eine wichtige Persönlichkeit sein musste. So etwas wie ein Anführer. Als sie daran dachte, da kam ihr der Gedanke, dass es nicht mehr gut war, hier im Baum zu hocken und somit recht weit vom Schauplatz des Geschehens entfernt zu sein. Gewandt kletterte die Vampirin nach unten. Sie wollte nicht gesehen werden. Sie wollte selbst bestimmen, wann das geschah.
    Die Lücken zwischen den Bäumen waren groß genug, um ihr einen günstigen Blick zu ermöglichen. Sie konzentrierte sich auf das Geschehen vor dem Haus, das noch ziemlich starr war. Nur der Kapuzenmann war vorgetreten, und sie glaubte auch zu hören, dass er sich mit John Sinclair unterhielt.
    Justine wollte näher ran. Sie huschte durch eine Lücke und hatte sich schon einen Stamm ausgesucht, hinter dem sie Deckung finden wollte. Dabei war ihr ein Fehler unterlaufen, denn sie hatte sich zu sehr auf ihr Vorhaben konzentriert. Von der Seite her wurde sie angesprungen. Sie hörte einen wütenden Laut und sie sah einen Dolch vor sich aufblitzen. Der Mann stieß zu. Justine handelte blitzschnell. Der Stich hätte ihr nichts getan, sie wollte nur ihren Körper nicht verunstalten, und sie war so schnell, dass der Kerl mit dem Messer ihre Reaktion kaum mitbekam. Sie packte den Arm, drehte sich und hebelte ihn aus.
    Dann ließ sie den Mann los, der zu Boden fiel. Er würde vor Schmerzen schreien, aber das wollte sie nicht. Der Mann mit den langen Fetthaaren lag kaum auf dem Rücken, als die Vampirin zutrat.
    Sie erwischte den Kopf, und der Mann zuckte zusammen, als hätte er einen Stromstoß erhalten. Danach lag er still. Ob er noch lebte oder schon tot war, interessierte sie nicht, sie wollte sich den perfekten Platz aussuchen, um so nahe wie möglich an das zentrale Geschehen heranzukommen.
    Es würde eine Entscheidung geben, das war klar. Und da wollte sie dabei sein…
    ***
    Ich wusste Bescheid. Galworth hatte mich eingeweiht, aber ich war nicht unbedingt stark beeindruckt, denn Typen wie der Kuttenträger waren mir schon öfter über den Weg gelaufen.
    Ich war gespannt und hoffte, dass die Helfer des Kuttenträgers nicht auch in meinen Rücken gelangten.
    Er sagte nichts. Er beobachtete nur. Er War Chaos-Meister genannt worden, aber bisher hatte ich davon noch nicht viel bemerkt. Dass mein Kreuz leicht aktiviert war, merkte ich schon, aber seine schwache Strahlung beeindruckte den Chaos-Meister nicht. Ich dachte daran, was mir der alte Galworth gesagt hatte. Er war uralt. Er war älter als die Menschen. Es konnte sein, dass sich die Menschen das nur eingeredet hatten, doch darauf wollte ich nicht wetten und wartete ab, was dieser Typ mit mir vorhatte. Hinter ihm war es still. Da lauerte die Meute, um später über mich herfallen zu können. Ich drehte mich nicht um, als ich Galworth ansprach. »Bist du sicher, dass er ihr Anführer ist?«
    »Bin ich«, lautete die schwache Antwort.
    »Weißt du denn auch, was sich unter der Kutte verbirgt?«
    »Nein.«
    Ich hatte den leichten Anfall von Panik gehört, der in der Antwort mitgeschwungen hatte, und meine nächste Frage lautete: »Warum weißt du das nicht?«
    »Niemand traut sich, genau hinzuschauen.«
    »Dann werde ich es tun!«
    »Er wird dich töten!«
    »Abwarten.«
    Ich war mir sicher, dass mich der Anführer nicht töten würde. Aber ich hatte auch die gewaltige Gestalt des Gorillas nicht vergessen, die angeblich der Anführer sein sollte. Ich musste mir auch die Frage stellen, wie seine Untertanen reagieren
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