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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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    Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, wirbelte hilflos durch eine stürmische Leere in einen brodelnden Höllenkessel.
    »Zum Teufel, was geht hier vor?« brüllte ich. Es kam mir vor, als spräche ich mit einem Mund voller Federn.
    Immer wieder drehte ich mich um mich selbst, auf und nieder, und hatte wahrlich das Gefühl, auseinandergerissen zu werden, wie es bei den Echenegs passierte, die sich dazu einer Vielzahl wilder Tiere bedienen. Ich versuchte mich zusammenzurollen, so gut es mir möglich war.
    So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Die Herren der Sterne hatten ihren riesigen blauen Skorpion geschickt, um mich von Kregen fortzuholen. Ich rechnete damit, durch verschiedene Räume geführt und dabei womöglich auf einem prächtigen, fauchenden Stuhl transportiert zu werden, ehe ich mit den Everoinye sprechen konnte, fernen, unsterblichen, übermenschlichen Wesenheiten.
    Statt dessen wurde ich in einem wirbelnden schwarzen Chaos in Stücke gerissen.
    Bei den widerlich triefenden Augäpfeln und der krätzigen Nase Makki-Grodnos, was war hier los?
    Ich bin ein Versager, ein Clown – ich weiß. Die Zeit, da ich auf der Erde versucht hatte, in Nelsons Marine Karriere zu machen, waren fruchtlos geblieben. Ein bißchen besser war es mir ergangen, seit man mich am Kragen geschnappt und hier auf Kregen mitten in die Probleme gestoßen hatte. Ja, man konnte wohl annehmen, daß ich mit dem großen Plan, die Völker Paz' zu einen, schon einige Fortschritte gemacht hatte.
    Ich schärfte mir ein, die Herren der Sterne, wenn ich sie das nächstemal sähe, mit einigen besonders scharfen Worten zu bedenken.
    Immerhin zerrten sie mich mitten in einen Wirbelsturm, umtobten mich mit Windstößen und unerträglichem Lärmen, wirbelten mich umeinander und stülpten mich möglicherweise auch noch von innen nach außen.
    Plötzlich prallte ich heftig mit den Fersen auf; den Ruck spürte ich durch das Rückgrat bis hinauf in den Schädel.
    Torkelnd bewegte ich mich vorwärts. Schwärze umgab mich wie die Ohrenhöhle einer Lepecranch-Fledermaus. Ich blinzelte.
    Nun ja, noch trug ich das flotte scharlachrote Lendentuch und hatte das Krozair-Langschwert bei mir. Und an meiner rechten Hüfte steckte das Seemannsmesser in seiner Scheide – ansonsten gab es nur noch mich.
    Mit konvulsivischer Bewegung richtete ich mich auf und zeigte der undurchdringlichen Dunkelheit die Faust.
    »Na schön, ihr hochnäsigen Everoinye! Los! Zeigt euch!«
    Aber ich hatte nur den Eindruck, daß der Wind noch lauter und heftiger tobte und sich ein erster eisiger Hauch bemerkbar machte.
    »Verdammt sollt ihr sein, ihr gleichgültigen ...« Aber meine wütenden Worte waren eine sinnlose Demonstration angesichts der ungeheuren Kräfte, die meine unbedeutende Gestalt umtobten. Die Worte wurden mir förmlich in die Kehle zurückgestoßen.
    Ein einzelner grüner Streifen fegte quer durch die Schwärze und trieb mir grelle Funken und Flecken in die Augen.
    Der lodernde grüne Pfeil war nur zwei Herzschläge lang zu sehen und verging wieder; aber ich wußte, wer – oder was – sich dahinter verbarg.
    Es handelte sich um den impulsiven, eiskalt-verächtlichen Herrn der Sterne, den die anderen Ahrinye nannten. Mein Freund war er wohl nicht.
    Die ganze Welt verlagerte sich kreiselnd, und ich brach in die Knie. Ich wußte gar nicht, ob ich mich auf einer Welt befand, auf welcher Welt, oder ob ich nicht etwa auf einem Felsbrocken zwischen den Sternen trieb oder in der Tiefe einer unvorstellbaren Hölle steckte.
    Mir war bekannt, daß die Herren der Sterne sich irren mochten wie ich. Allerdings konnte ich mir die übermenschlich intelligenten Wesen nicht als Dummköpfe vorstellen. Im Gegensatz zu mir. Ihre Macht war so umfassend, daß das beschränkte Vorstellungsvermögen eines Sterblichen nicht ausreichte, sich auch nur einen Bruchteil des wahren Denkens dieser Gebilde auszumalen. Während das Universum sich hob und senkte und drehte, versuchte ich mit barbarischer Heftigkeit an dem Kerngedanken festzuhalten, daß die Herren der Sterne mich brauchten.
    Mit der schwachen Willenskraft, die ich aufbringen konnte, hatte ich sie früher bekämpft, als ich sie gleichgültig wähnte, allen meinen Wünschen feindlich gesonnen. Im weiteren Verlauf unserer Zusammenarbeit hatte ich Gründe erkannt, warum sie mich für jene Aufgaben erwählt hatten, die ich für sie erledigen sollte. So hatte ich mich in letzter Zeit nicht mehr gegen sie aufgelehnt.
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