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1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten
Autoren: Unbekannt
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Not leidet. Sie könnten schneller als jede Mensch-Computer-Verbindung reagieren."
    „Reichlich kühn, klingt aber interessant."
    „Kühn, ja. Aber nicht absurd."
    „Nun - dann wünsche ich dir viel Glück, mehr von diesen Teilstücken zu finden."
    Bull hob die Schultern. „Ich fürchte, das sieht nicht so aus. Aber wir werden sehen."
     
    *
     
    Zwei weitere Tage vergingen, die nichts weiter Aufregendes boten, und Reginald Bull wurde allmählich ungeduldig. Nach diesem Höhenflug wäre eine Fortsetzung nur wünschenswert gewesen.
    Die Wissenschaftler allerdings zeigten sich zufrieden und übertrafen sich gegenseitig mit „Ahs" und „Ohs", während sie die Metallröhre Millimeter für Millimeter untersuchten. Die anderen Teams hielten sich nun öfter im Lager auf, um ihre Proben verschiedenen Tests zu unterziehen. „Es wird sich schon noch etwas finden", versuchte die Kommandantin der KAHALO Reginald Bull zu trösten.
    Sie verbrachte die Zeit damit, das Verhalten der Owigos zu studieren. Die Quaderwesen hatten sich tatsächlich so weit an sie gewöhnt, daß sie Joara ignorierten, wenn sie ganz still dasaß.
    Einer der Funker der KAHALO schlenderte heran. „Gerade meldete sich Michael Rhodan", berichtete er. „Und?" fragte Bull. „Was wollte er?"
    „Er sagte, ich solle dir mitteilen, daß du zu ihm kommen sollst, wenn du es satt hättest, im Schlamm herumzuwühlen."
    „Hat er einen besonderen Grund, mich einzuladen?"
    Der Funker nickte. „Ja, er sagte was von irgendeiner Fete, die bald stattfinden würde und dich vielleicht interessieren könnte." Er ging weiter.
    Joara musterte Reginald kritisch. „Nur kribbelt es dich überall, nicht wahr?"
    „Wieso ... was meinst du ...?"
    „Ach, komm, mach mir doch nichts vor." Sie schüttelte den Kopf und lachte. „Dein Gesicht ist ein offenes Buch. Du bist schon auf dem Weg nach Owigorn."
    „Ja, ja, daran dachte ich", gab er lächelnd zu. „Aber dich hält dein Pflichtbewußtsein ab, stimmt's? Da kann ich dich aber beruhigen.
    Flieg ruhig zu Michael, wenn er dich einlädt, wir machen das hier zu Ende. Mehr als eine langweilige Spurensuche wird es ohnehin nicht sein." Sie legte eine Hand auf seinen Arm und beugte sich leicht vor. „Aber vergiß mich nicht ganz, hörst du?"
    Sie drehte sich um und ging zu Norman, der gerade eine Pause einlegte. „Norman, du fliegst mit Reginald zur KAHALO hinauf und kommst dann wieder her. Reginald fliegt mit einer anderen Space-Jet nach Owigorn."
    Der Orter sprang auf. „Wann geht es los?"
    „Jeden Moment", erwiderte Bull, während er sich mit der HAMILLER in Verbindung setzte. „Hallo, Mike, ich hörte, daß du an Bord bist."
    „Ja, ich hielt mich gerade hier auf, als mich einer deiner Leute anfunkte. Ich ließ dir gleich was ausrichten, wie es sich gehört."
    „Wie aufmerksam." Bull grinste amüsiert. „Jederzeit. Hat er dir von dem Fest berichtet?"
    „Ja. Was ist das für ein Fest?"
    „Ein wichtiges religiöses Ritual, bei dem alle Häuptlinge und Medizinmänner anwesend sein werden. Ich dachte mir, daß du das vielleicht vor Ort miterleben möchtest, zumindest aus einiger Entfernung, da bisher nur ich eingeladen wurde. Kommst du?"
    „Bin schon auf dem Weg. Wo treffen wir uns?"
    „In meinem Lager, auf der nördlichen Hemisphäre. Ich gebe deinem Syntron die Position durch. Bis dann.
     
    7.
     
    Reginald Bull traf in Michael Rhodans Lager ein und wurde dort herzlich begrüßt. Er brauchte einige Zeit, bis er sich an das ungehindert strahlende, warme Sonnenlicht und den wolkenlosen Himmel gewöhnt hatte, und betrachtete staunend die liebliche Welt.
    Grünes, sanft hügeliges Land, so weit er schauen konnte, von Seen und lichten Wäldern durchbrochen. Er konnte ohne Helm die klare, mildwürzige Luft atmen. „Es ist einfach herrlich hier", sagte er begeistert zu Michael Rhodan, der ihn vergnügt schmunzelnd beobachtet hatte. „Das sagten wir anfangs auch. Jeder kam sich vor wie im Urlaubsparadies und träumte von Faulenzen im Liegestuhl am See oder Swimmingpool, vom Braten in der Sonne, ein bißchen Sport treiben. Du kannst dir vorstellen, daß die Arbeitsmoral auf dem absoluten Nullpunkt lag. Aber als die innere Uhr meldete, daß es allmählich Zeit fürs Abendessen wurde, und es war immer noch Mittag, kam die erste Unruhe auf. Unser Metabolismus kam total durcheinander, obwohl wir versuchten, uns auf diese ewig helle Sonne einzustellen, aber so leicht kann man den gewohnten Rhythmus eben doch nicht überlisten.
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