Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sehen."
    „Bin schon unterwegs", sagte er vergnügt.
    Die Forscher konnten sich ungestört im Sumpf austoben. Nach dem Auftauchen so vieler Menschen und monströser Gerätschaften hatten wohl alle hier lebenden Tiere die Flucht ergriffen. So kam es zu keiner weiteren Konfrontation.
    Caras kleines Team wühlte weiter im Schlamm herum, von der Hoffnung beseelt, vielleicht einen zweiten Sensationsfund machen zu können.
    Joara und Bull hielten sich abwechselnd bei den Forscherteams im Sumpf und in den Owigo-Siedlungen auf. Das Verhalten der Owigos hatte sich nicht geändert; die Galaktiker hatten inzwischen die Geduld verloren und stöberten einfach in ihren Höhlen herum, sobald sie von den Quaderwesen verlassen worden waren. Aber außer primitiven Lagerstätten und Steinwerkzeugen fand sich nichts.
    Die Abtragung der Erdschichten brachte nichts Sensationelles zutage: Der Planet hatte eine ganz normale Entwicklung durchgemacht, ohne größere Katastrophen oder irgendwelche Fremdeinwirkungen von außen.
    Nach zwei Tagen lauschte Bull den ersten Berichten der Forscher und rief dann Michael Rhodan an. Der platzte schon fast vor Neugier, da er bisher außer der vagen Andeutung, daß „etwas gefunden worden sei", nichts erfahren hatte. „Ich weiß nicht so recht, ob ich mit dir überhaupt noch reden soll", sagte er vorwurfsvoll. „Ich habe dir immer alles erzählt, und du läßt mich hier schmoren."
    Bull lachte. Er war viel zu gut gelaunt, um darauf einzugehen. „Nun gönn mir doch auch mal was. Seit Tagen dröhnen mir die Ohren von deinen Sensationsberichten, jetzt bin eben ich mal an der Reihe."
    „Was habt ihr gefunden?"
    „Eine Metallröhre, tief im Sumpf. Etwas, das keinesfalls von diesem Planeten stammt oder in irgendeiner Weise mit den Owigos zu tun haben kann. Die Metallanalysen haben ergeben, daß es sich um eine hochwertige, nahezu unzerstörbare Legierung handelt, von einer Technik, die einige unserer Entwicklungen fast wie Sandkastenspielereien aussehen läßt."
    „Also überlegen."
    „Haushoch überlegen, Mike. Die Ränder der Röhre sind ausgezackt, was auf Bruchstellen hinweist. Damit liegt die Vermutung nahe, daß es sich um ein Bruchstück eines riesigen Raumschiffs handelt."
    „So toll ist diese Metallegierung dann wohl doch nicht."
    „Sie ist fast perfekt, aber das heißt natürlich nicht, daß sie unüberwindlich ist. Wir wissen nicht, was vorgefallen ist. Möglicherweise ist das Raumschiff irgendwo im All in eine Explosion gigantischen Ausmaßes geraten, die es wie trockenes Holz zerfetzt hat.
    Dafür spricht wiederum, daß wir nur dieses eine Stück gefunden haben, es kann zufällig wie ein Meteorstückchen hierhergeraten sein."
    „Oder das Raumschiff hat nur das Stück verloren, konnte jedoch weiterfliegen."
    „Ebenso möglich. Dieses Spiel können wir tagelang weitertreiben und dennoch keinen Schritt weiterkommen. Tatsache ist, daß wir einen Beweis für die Anwesenheit einer uns unbekannten Lebensform gefunden haben, die nicht aus diesem Sonnensystem stammt."
    „Was habt ihr sonst noch herausgefunden?"
    „Etwas ganz Erstaunliches." Bull grinste. „Es ist ein Tier."
    „Ein - was?"
    „Ein Tier. Oder ein Intelligenzwesen. Völlig egal. Jedenfalls hat es vor gut zwei Millionen Jahren gelebt."
    Mike pfiff durch die Zähne. „Kein Irrtum möglich?"
    „Nichts dergleichen. Die Metallegierung ist lediglich die Ummantelung eines solchermaßen geformten Hohlknochens. Spekulative Hochrechnungen ergeben, daß das Wesen rund 1000 Meter groß gewesen sein kann. Möglicherweise noch größer."
    „Aber dann kann es doch kein Raumschiff sein!"
    „Aus welchem Grund sollte es denn sonst derart gepanzert werden? Anhand der Struktur konnten wir sogar feststellen, daß dieses gigantische Tier noch lebte, als es die Metallverstärkung erhielt. Es besaß demnach ein Exoskelett, kein Entoskelett wie wir, das von technisch hochstehenden Wesen entsprechend gepanzert wurde, um im All herumreisen zu können."
    „Klingt so, als ob du dir schon ein paar Überlegungen dazu gemacht hättest."
    „Ganz recht, ich habe meine Phantasie spielen lassen und mir vorgestellt, wie diese Wesen beschaffen sein könnten. Ich denke mir, daß sich die Weggefährten gegenseitig in einer Art Symbiose in ihren Fähigkeiten ergänzt haben könnten: Das Raumschiff-Wesen würde sensibel auf jede Empfindung seines Führers reagieren, während der Raumfahrer wiederum sofort erkennen könnte, wann sein Gefährte in Gefahr ist oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher