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1658 - Lyndaras Kämpfer

Titel: 1658 - Lyndaras Kämpfer
Autoren: Unbekannt
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Armbandgerät um ein Vielfaches an Leistung übertraf, und musterte sekundenlang das Bild. „Und zwar das kleinste", entschied sie, „diesen 140-Meter-Diskus."
    „Meine DAORMEYN", stellte Yart Fulgen trocken fest. „Das ist unmöglich. Wir geben sie nicht aus der Hand."
    „Du verkennst die Realität, Yart", dröhnte sie. „Wir halten nicht nur euch als Geiseln, sondern den ganzen Haufen Springer draußen. Wetten, daß wir innerhalb einer Stunde unser Schiff haben?"
    „Warte, Lyndara", mischte sich Boris Siankow ein. Seine Bewegungen wirkten fahrig, seine Sprache abgehackt. „Dir ist vielleicht nicht klar, daß ihr euch in Gefahr befindet!"
    Sie lachte verhalten, aus Mitleid über den kläglichen Versuch. „Okay, Boris: Welche Gefahr?"
    „Ich kann es nicht genau sagen. Aber euch haftet eine negative Strangeness an. Weißt du, was das bedeutet?"
    Lyndara ballte die Fäuste, ohne es zu merken. Ihr Mächte der anderen Seite... Ich fühle, daß ihr wartet. Und ich sage euch, daß ich die Zeichen lesen kann. Ich kenne meinen Weg. In ihre Augen trat dasselbe Leuchten, das sie Siankow schon auf dem Titan gezeigt hatte und das wohl ein Ausdruck ihrer inneren Erwartung war. „Ich weiß es besser als du, Boris. Sehr viel besser. Versuch nicht, mir Angst zu machen.
    Diese negative Strangeness ist ein Beweis, daß wir fünfzehn uns zu höheren Wesen entwickeln. Ihr..." Und damit schloß sie sowohl Fulgen als auch die vier Männer und Frauen ein, „steht uns dabei nicht im Weg. Setzte dich ans Funkgerät, Yart! Unterrichte deine Besatzung, daß Lyndara und ihre Kämpfer dein Schiff wollen! Und denke nicht, daß ihr uns täuschen könnt. Wir nehmen dich und Siankow mit. Als Sicherheit, bis zum letzten Augenblick."
     
    *
     
    Boris Siankow ließ die Ereignisse wie einen schlechten Film an sich vorbeirollen. Er war so machtlos, wie er es nur sein konnte, und hatte nicht die geringste Ahnung, ob und wie Lyndara noch zu stoppen war. Alsiramon jedenfalls unternahm keinen Versuch, mit den Ertrusern zu verhandeln. Ein Blick in Fulgens Gesicht reichte ihr. Diese beiden verstanden sich blind - hoffentlich wußten sie, was sie taten. Denn ein Schiff wie die DAORMEYN in die Hände dieser Ertruser fallen zu lassen, bedeutete eine unerhörte Gefahr, selbst hier in 10,5 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Milchstraße.
    Die vier Agenten des ATK verließen die Space-Jet. Gleichzeitig lösten sich die zehn Ertruser draußen von ihren Geiseln und sprangen in die Space-Jet, so schnell sie konnten. Das Gedrängel war brutal; der Nexialist konnte froh sein, daß er seinen Sessel hatte und nicht zwischen Muskelbergen zerrieben wurde. „Start!"
    Nounser hatte den Pilotensessel übernommen. Lyndara kommandierte vom Orterschirm aus.
    Mit ihr konnte Siankow verfolgen, wie sich die DAORMEYN und die XENOLITH einander näherten. Ein wahrer Regen aus Menschen in Schutzanzügen ergoß sich von der DAORMEYN ins All - und wurde von Heimo Gulliks Kontaktschiff aufgenommen. Gleichzeitig näherte sich die WEIDENBURN dem Planeten, um Patriarch Haitabu und seine gestrandeten Springer aufzunehmen. Wenn die Ennox etwas gegen ein Wrack auf ihrem Planeten einzuwenden hatten, so sagten sie nichts davon. Es hätte auch niemanden interessiert.
    Eine halbe Stunde später war der Besatzungstausch beendet. Nounser steuerte die Jet nahe an das Diskusschiff. 140 Meter durchmaß die ,DAORMEYN, bei 110 Metern Breite und nur 45 Metern Höhe. Für ein Raumschiff mit intergalaktischem Antrieb war das in der Tat nicht viel.
    Lyndara glaubte zu Recht an ihre Chance; ein solches Schiff konnte man gut steuern, selbst mit fünfzehn Leuten. „Datarung! Seyna! Aktiviert eure Schutzschirme! Ihr beiden geht rüber und seht nach, ob alle verschwunden sind."
    Auf einem der Schirme sah der Nexialist sie hinübertreiben. Dann war lange Zeit nichts, bis sie wieder auftauchten und heftig winkten. Es war das Zeichen, auf das Lyndara gewartet hatte. Ein Hangarschott öffnete sich am Heck, und Nounser manövrierte die Jet millimetergenau hinein. Als sich die Schleusen öffneten, umfing sie kühle, geruchlose Luft.
    Schächte und Laufbänder transportierten sie in den Mittelpunkt der DAORMEYN.
    Lyndara, Nounser und Seyna machten es sich in der Zentrale bequem, während die anderen nochmals das Schiff erkundeten. Siankow sah erstaunt, mit welcher Sicherheit sie die Steuerelemente und ihre Funktion erfaßten. Der Bordsyntron gab Hinweise, sogar Yart Fulgen half ab und zu, bevor er sich
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