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1658 - Lyndaras Kämpfer

Titel: 1658 - Lyndaras Kämpfer
Autoren: Unbekannt
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Und diesmal wechselte die Welt den Besitzer fast zum Nulltarif. Interstellare Diplomatie war oft ein teures Geschäft - für die, die Ruhe wollten.
    Am nächsten Morgen wartete erneut der Schnelle Kreuzer. „Hattest du Erfolg?" erkundigte sich Pia Starrow. „Den hatte ich", gab er geistesabwesend zurück. Es war schwer, die Distanz zu wahren, angesichts eines schwarzen Engels dieser Güteklasse. Aber in seinem Kopf spielten sich so viele andere Dinge ab. „Es hat nicht wenig gekostet. Aber was bedeutet Geld gegen Frieden?"
    In ihrem Puppengesicht zeigte sich keine Regung. Pia Starrow unternahm nicht den geringsten Versuch, ihm gefallen zu wollen; im Gegenteil, sie hielt sich im Hintergrund, so gut es ging. Eine perfekte Leibwächterin, wie er sie besser nicht finden konnte.
    Solange sie nicht auf die Idee kam, ein zweites Mal seine Pilotin zu spielen...
    Der Rhythmus ihrer Schritte war hypnotisch. Adams wäre fast im Gehen eingeschlafen, so müde fühlte er sich nach einer langen Nacht, trotz des Zellaktivators in seiner linken Schulter.
    Mit einem Blick hielt er sich am Vertigo fest. Die Maschine führte sie durch verschlungene Pfade, über steile Korridore. Der Weg, den man durch das Humanidrom nahm, war nie derselbe.
    Er hätte hundert Jahre durch dieses Labyrinth irren können, auskennen würde er sich noch immer nicht.
    Dann aber stockte etwas.
    Erst Sekunden später begriff er, daß es der Rhythmus ihrer Schritte war.
    Adams fand von einer Sekunde zur anderen in die Realität zurück. Blitzartig war er völlig wach. Dabei wußte er selbst nicht, weshalb diesem winzigen Detail so große Bedeutung zukam. Nein, es war nichts. Sie ging schon wieder... Aber nicht so wie zuvor, sondern eher schleichend, verhalten, voller Mißtrauen. Es war unsinnig, all das aus einem simplen Schrittgeräusch herauszuhören. Adams schalt sich einen Narren. „Bitte nicht zurückbleiben", bat der Vertigo.
    Adams sah auf. Der Diskus war dreißig Meter voraus, und einen Augenblick lang schien es, als verschwinde er am Ende einer langen, immateriellen Röhre. „Homer", flüsterte sie. „Bleib stehen."
    Ihre Stimme war eiskalt. Er gehorchte, ohne nachzudenken. „Was ist, Pia?"
    „Ich weiß nicht..."
    Doch im selben Moment sah er selbst, was die Frau gestört hatte. Hinter dem Vertigo erschien ein zweiter, kugelförmiger Robot, der in diesem Sektor des Humanidroms nichts zu suchen hatte. Es war eine schwebende Maschine - mit kurzen Tentakelarmen, die sich in diesem Augenblick in Rohre verwandelten. In Mündungen.
    Der Vertigo explodierte! Für den Bruchteil einer Sekunde sah sich Adams von sonnenhellen Blitzen geblendet. Automatisch stürzte er zu Boden. Und als er wieder auf die Beine kam, war das erste, was er sah, Pia Starrow. Ihre Finger bewegten sich unglaublich schnell über das Material ihrer Stiefel. Der schwarze Überzug bröselte ab. Darunter kam eine Art Gerippe zum Vorschein, das mit Dutzenden kleinster Gegenstände angefüllt war. „Pia!"
    Er wollte sie am Arm nehmen und mit sich zerren; doch sie stand fest wie ein Fels zwischen ihm und der Roboterkugel. Die Maschine näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Zwischen den Fingern hielt die Frau etwas, das wie Dreckkrümel aussah. Der Wurf kam aus der Hüfte: Und im nächsten Augenblick erschütterte eine zweite Explosion den Korridor. „Lauf, Homer! Jemand will dich töten lassen!"
    Adams war nicht der Schnellste - allerdings auch kein lahmer Greis, dank seines Aktivators.
    Aus der Explosion tauchte die Kugel unbeschädigt auf. Pia hielt sich konsequent zwischen ihm und dem Roboter. Von hier an beschrieb die Röhre einen langgezogenen Schwenk.
    Immer wieder zuckten ihre Finger in vollem Lauf gegen die Stiefelschäfte, und immer wieder bremsten Explosionen den Flug des Killerrobs. Schlafen die Vertigos? Was ist los im Humanidrom ?
    Adams fühlte sich, als gebe es nur ihn, Pia Starrow und den Verfolger. Es war nicht der Weg, den sie gekommen waren. „Wir verlaufen uns!" brüllte er. „Da hinten zweigt ein Gang ab!"
    Menschenleere Kilometer lagen vor ihnen. Es schien, als kippe die Schwerkraft des Korridors mitten im Lauf, als tauschten Boden und Decke binnen eines Augenblicks die Plätze. Dann kam der Gang. Adams warf sich förmlich hinein. Ein Energiestrahl zischte über sie hinweg.
    Er wurde den Verdacht nicht los, daß der Rob sie längst hätte töten können, daß er sie nur noch nicht am richtigen Platz hatte.
    Die Luft in seinen Lungen brannte.
    Es war wie eine
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