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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie
Autoren: Jason Dark
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war flüssig, und ich habe es als eine Tinktur des Teufels bezeichnet. Ja, es muss aus der Hölle stammen und dann in die falschen Hände geraten sein. Das ist jetzt auch egal. Ich möchte nur, dass ihr Lisa findet. Sie wurde ausgesucht und geschwängert. Man hat sie zu einer Goldenen gemacht. Man will, dass sie ein Kind gebärt. Ein goldenes Kind, damit die anderen einen neuen Führer bekommen.«
    »Kennst du nur den Vornamen?«
    »Ich denke nach«, flüsterte Cecil.
    »Wir brauchen auch den Nachnamen. Das ist wichtig. Es gibt einfach zu viele Lisas.«
    »Bitte, denke nach.«
    Er tat es. Er gab sich Mühe. Sein Mund zuckte. Der Atem floss nur noch aus den Nasenlöchern. Wir sahen, dass er die Augen weit geöffnet hatte. In diesen Momenten schien er sein Schicksal vergessen zu haben.
    »Nun?«
    »Ich weiß es, Templer, ja, ich weiß es. Die Frau heißt Lisa Cordial. Mehr weiß ich nicht.«
    Godwin nickte ihm zu. »Das hilft uns weiter, denke ich. Danke, dass du dich erinnert hast.«
    »Gut. Ich hoffe, es hilft euch.«
    »Bestimmt.«
    Ich hatte mich zurückgehalten und den alten Mann beobachtet. Dabei war mir genau das aufgefallen, von dem er gesprochen hatte. Die verfluchte Goldschicht wanderte weiter, und sie näherte sich immer mehr seinem Hals und damit dem Gesicht. Die Höhe des Herzens hatte sie bereits erreicht. Es würde nur noch mit großer Mühe schlagen. Die Durchblutung stimmte nicht mehr, der Kreislauf würde zusammenbrechen, und dann war der Exitus nicht mehr aufzuhalten. Wir hätten das Gold chemisch entfernen können. Aber erstens besaßen wir nicht die Möglichkeiten, und ob ihn das wirklich gerettet hätte, stand in den Sternen.
    »Du!«, flüsterte Cecil und wies auf mich.
    »Ja?« Ich trat noch etwas näher.
    »Du wirst mich erlösen.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet und war entsprechend überrascht. Ich versuchte, es ihm nicht zu zeigen, und sagte mit leiser Stimme: »Wie soll ich das schaffen? Ich weiß nicht…«
    »Aber ich weiß es.«
    Er hatte den Satz mit einer Bestimmtheit ausgesprochen; die mich aufhorchen ließ, und so beugte ich mich zu ihm hinab, als er mir zuwinkte.
    Da ich näher an seinen Mund herangekommen war, musste er nicht so laut sprechen.
    »Ich weiß, dass du etwas bei dir trägst, das mich retten kann. Ich weiß nicht, was es ist, aber es wird in der Lage sein, das Böse in mir zu zerstören, und es wird dafür sorgen, dass ich einen anderen Tod haben werde. Ich will nicht ersticken. Verstehst du das, mein Freund?«
    »Ja, ich habe es verstanden.«
    »Dann ist es gut. Tu deine Pflicht. Sorge dafür, dass ich ohne Qual in mein anderes Leben treten kann. Darum bitte ich dich.«
    Auch Godwin hatte alles gehört. »Er meint dein Kreuz, John.«
    »Ich weiß.«
    »Willst du es einsetzen?«
    Das war eine Gewissensfrage. Ich konnte mir gut vorstellen, dass der Einsatz meines Kreuzes etwas in Bewegung brachte, das schließlich zum Tod des alten Mannes führte. Die Goldschicht konnten wir nicht entfernen. Sie wanderte weiter, und der Erstickungstod lag nicht mehr fern, Dass Cecil ihn nicht erleben wollte, war menschlich.
    Ich blickte in seine Augen mit dem bittenden Ausdruck und konnte mich nicht weigern. Mit langsamen Bewegungen holte ich mein Kreuz hervor, verfolgt von den gespannten Blicken des alten Mannes, der zusammenzuckte, als er das Kreuz sah. Aus seinem offenen Mund löste sich ein leiser Schrei.
    Cecil fing an zu zittern. Der Anblick des Kreuzes hatte ihn regelrecht aufgewühlt. Er schaute nur noch meinen Talisman an.
    »Ist es das, was du gemeint hast?«, fragte ich ihn.
    »Ja, das ist es!«, flüsterte er. »Ich habe es geahnt, ich habe es gespürt, dass du so etwas bei dir trägst. Es lässt mich wieder hoffen. Er ist eine Waffe gegen das Böse, und ich will, dass du das Böse von mir nimmst.«
    »Du meinst das Gold?«
    »Ja, die Schicht muss weg. Tu mir den Gefallen. Sie stammt aus dem Bösen. Sie ist nicht normal. Das ist kein normales Gold. Es ist mörderisch und ich möchte nicht durch es getötet werden.«
    »Und du glaubst, dass dich mein Kreuz retten kann?«
    Zum ersten Mal sah ich so etwas wie ein Lächeln auf seinen Lippen. »Das glaube ich. Das habe ich gespürt, als du das Zimmer betreten hast:«
    Ich wusste, was er von mir verlangte, und dachte noch immer darüber nach, ob ich es tun sollte. Die Goldschicht auf dem nackten Körper wanderte weiter, aber war ich wirklich für das verantwortlich was geschah, wenn ich das Kreuz einsetzte? Ja, das war ich. Aber
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