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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie
Autoren: Jason Dark
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keine Verletzungen, keine Geräte, durch die du am Leben gehalten werden musst. Warum also denkst du an den Tod?«
    »Weil er nicht mehr aufzuhalten ist. Dafür hat die andere Seite gesorgt. Ich freue mich, dass ihr noch rechtzeitig hier erschienen seid. Morgen wäre es zu spät gewesen.«
    Godwin hob die Schultern. »Das verstehe ich noch immer nicht. Wenn ich dich so anschaue, dann sehe ich einen alten Mann. Oder einen inzwischen schwach gewordenen, aber keinen, der dem Tod schon nahe ist und von einer bereits geöffneten Jenseitstür sprechen muss.«
    »Du kannst dich darauf verlassen, dass ich sterben werde.« Er drehte den Kopf jetzt so, dass er mich anschaute. »Und ich freue mich, dass auch du mitgekommen bist. Ich spüre, dass du etwas bei dir trägst, das eine ganz besondere Funktion hat.«
    Ich hielt mich mit einer Frage zurück, aber mir war klar, dass er damit nur mein Kreuz gemeint haben konnte. Er musste es spüren. Das bedeutete wiederum, dass er bestimmte Grundvoraussetzungen in sich trug, die auch zur Gegenseite gehören konnten.
    »Verstehst du das alles?«, flüsterte Godwin mir zu.
    »Leider nein. Ich weiß noch nicht, was diese Goldenen mit dir oder uns zu tun haben.«
    De Salier hob die Schultern. »Angeblich sind es Templer gewesen. Oder haben vor langer Zeit einem ähnlichen Orden angehört. Das ist alles sehr vage. Ich habe nur Andeutungen gehört und möchte jetzt mehr erfahren.«
    Wir hatten zwar leise gesprochen, waren allerdings gehört worden, und der alte Mann redete weiter.
    »So wahr ich Cecil heiße, ich kann euch sagen, dass alles stimmt, was ich euch mitteile. Ich habe mich überschätzt, aber ich habe der anderen Seite trotzdem ein Schnippchen schlagen können, denn jetzt bin ich hier.«
    »Und was hast du uns noch zu sagen, Cecil?«
    Der Mönch schaute Godwin in die Augen. »Ich habe euch nicht viel zu sagen, Templer, sondern zu zeigen. Ja, das ist es.«
    »Und was meinst du genau damit?«
    Cecil schaffte sogar ein Lächeln. »Tu mir und euch einen Gefallen, Templer.«
    »Gern.«
    »Zieh die Decke weg!«
    Das überraschte nicht nur Godwin, sondern auch mich. Damit hatten wir wirklich nicht rechnen können. Es war Godwin anzusehen, dass er nach dem Grund fragen wollte. Dagegen hatte ich etwas und flüsterte ihm zu: »Tu es einfach.«
    »Und dann?«
    »Mach schon«
    Auch Cecil drängte. »Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich spüre bereits, dass mir die Luft knapp wird. Ich kann nicht mehr richtig atmen, es wird immer enger.«
    Godwin und ich fassten gemeinsam an. Es war ja kein Akt. Die Decke lag leicht und locker auf seinem Körper. Sie ließ sich mit zwei Fingern anheben. Wir zogen sie weg. Langsam, wir wollten Cecil nicht noch wehtun. Dabei hörten wir trotzdem sein Stöhnen, als litte er unter Schmerzen. Das alles war für uns nicht mehr interessant, denn was wir sahen, war mehr als ein Hammerschlag. Damit hatten wir beim besten Willen nicht rechnen können.
    Cecil, der alte Mönch, war von den Füßen bis hin zur Brust mit einer goldenen Schicht bedeckt…
    ***
    »Jetzt wisst ihr es!«, presste Cecil mühsam hervor. »Ja, so sehe ich aus, und bald werde ich ganz und gar von einer Schicht aus Gold bedeckt sein, sodass es mir nicht mehr möglich ist, zu atmen. Und meine Haut kann es auch nicht. Ich werde ersticken. Mich hat das verdammte Teufelsgold erwischt. Meine Feinde haben mich mit der goldenen Schicht bedeckt. Nur an den Füßen, aber das Gold lebt. Es ist böse, es wandert weiter, und es wird bald meinen gesamten Körper bis zu den Haaren bedeckt haben.« Er sammelte noch einmal seine Kräfte. »Ich weiß, dass ich bald nicht mehr auf dieser Welt bin. Aber ich will nicht ersticken, versteht ihr? Ich möchte auf eine ändere Weise sterben. Das ist alles.«
    Godwin und ich schwiegen. Was wir da gehört hatten, war nicht so leicht zu verkraften. Ich spürte, dass sich mein Herzschlag beschleunigt hatte, denn was wir da über die Wirkung des Goldes gehört hatten, das stimmte. Ein Mensch erstickte, wenn die Haut nicht mehr atmen konnte. Es reichte nicht aus, die Luft allein durch Mund und Nase zu holen.
    »Warum sagt ihr nichts, Freunde?«
    »Wir sind geschockt«, gab Godwin zu.
    »Das kann ich mir denken. Ich hatte versucht, euch darauf vorzubereiten. Aber lassen wir das. Ihr seht, dass mein Leben allmählich dem Ende zugeht. Ihr könnt mich nicht retten. Wenn ihr daran gedacht habt, vergesst es. Das Gold wird bleiben. Man kann es nicht, einfach abwaschen oder abkratzen. Es
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