Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte nur ihre Hände zu Fäusten ballen. »Ich will meine Kleider zurück.«
    »Die bekommst du auch.«
    »Dann gib sie her!«
    »Später, Süße…«
    Lisa wollte etwas sagen, aber Armand reagierte auf eine Weise, dass es ihr die Sprache verschlug. Das dunkle Jackett, das er zur ebenfalls dunklen Hose trug, zog er aus und schleuderte es zur Seite. Danach zog er sein weißes Hemd aus der Hose, öffnete die wenigen Knöpfe, die noch zu öffnen waren, und warf es ebenfalls zur Seite. Spätestens jetzt wusste Lisa, was Armand mit ihr vorhatte. Sie riss den Mund auf, und ihr Körper fühlte sich noch immer an wie mit Blei gefüllt.
    »Nein, nicht! Das kannst du nicht tun!«
    Armand trennte sich gelassen von seiner Hose, die Slipper hatte er schon vorher weggeschleudert. Er senkte den Kopf und flüsterte: »Du solltest stolz darauf sein, dass wir dich ausgesucht haben. So eine toll aussehende Mutter gibt es selten.«
    »Nein, nicht.« Sie streckte Armand die Hände entgegen und warf sich von einer Seite auf die andere.
    Das passte dem Mann nicht. »Du sollst hier keine Zicken machen, sonst werde ich ernstlich böse. Dann suche ich mir eine andere, und du bist nichts als Abfall, den wir entsorgen müssen. Also halte still, dann passiert dir nichts. Und ich kann dir hoch und heilig versprechen, dass wir für dich sorgen werden. Du wirst es in den nächsten Monaten gut haben. Dir wird es an nichts fehlen. Nach so einer Behandlung würden sich viele Frauen die Hände lecken.«
    Lisa hatte alles gehört. Sie wusste Bescheid. Nur weigerte sich ihr Gehirn, das alles aufzunehmen. Es kam ihr plötzlich wie eine Filmszene vor. Nur gab es keinen Regisseur oder Kameramann, der diese Szene unterbrochen hätte. Armand zog sich weiter aus. Viel war es nicht mehr. Nur noch der eng sitzende Slip. Auf ein Unterhemd hatte er verzichtet.
    Lisa sah alles. Und sie musste sich selbst gegenüber zugeben, dass sie mit diesem Mann auch so geschlafen hätte, aber nicht in einer Situation wie dieser und mit Zuschauern im Hintergrund.
    Plötzlich spürte sie einen Kraftstrom in sich. Es war der erste Funke an Widerstand in dieser demütigenden Lage, und sie schaffte es sogar, sich aufzusetzen. Armands Schlag traf ihr Gesicht und schleuderte sie wieder zurück. Ihre rechte Wange brannte, als wäre die Haut mit Brennnesseln in Berührung gekommen, und als der Mann sie ansprach, klang seine Stimme eiskalt.
    »Noch so eine Dummheit, und ich garantiere für nichts mehr.«
    »Ja, ja, ist gut.«
    Auf diese Antwort schien der Mann gewartet zu haben. Wie ein Tier stürzte er sich auf sie.
    In den nächsten Minuten erlebte Lisa eine Qual, die furchtbar war. Der Mann vergewaltigte sie zweimal, und auch als sie längst wieder allein im Zimmer war, klang sein wildes Keuchen weiterhin in ihren Ohren nach.
    Sie weinte. Sie schämte sich. Der Unterleib tat ihr weh. Irgendwann - wahrscheinlich Stunden später - erhielt sie Besuch. Jemand schaltete das Licht ein und brachte ihr neue Kleider.
    Lisa hob den Kopf mit dem verheulten Gesicht an. Kalte Augen, die nicht Armand gehörten, blickten auf sie nieder.
    »Steh auf und zieh dich an. In genau zehn Minuten geht es los. Da fahren wir ab.«
    »Abfahren?«
    »Ja.«
    »Wohin denn?«
    »Das wirst du noch früh genug erfahren.« Mehr sagte der Typ nicht. Er drehte sich um und verließ das Zimmer. Von außen schloss er die Tür ab. Lisa saß auf dem Bett. Sie zitterte. Ihr war kalt. Aber diese Kälte kam nicht nur von außen. Sie steckte auch tief in ihrem Innern.
    Zehn Minuten. Das war keine lange Zeitspanne. Sie musste sich beeilen, wenn sie die Zeit einhalten wollte. Sie wusste, dass ihr Gesicht durch das Weinen verquollen war, aber das machte ihr nichts mehr aus. Lisa schloss zwar nicht mit ihrem Leben ab, nur würde es sich jetzt auf einer anderen Schiene bewegen - und ihr würde es kaum möglich sein, daran etwas zu ändern.
    Auch wenn es nicht leicht für sie war, sie folgte der Aufforderung und streifte die neue Kleidung über.
    Ihr Blick sah tot und leer aus. Sie merkte kaum, dass sie einen Slip überstreifte, den dunklen Pullover anzog und die Hose aus blauem Jeansstoff. Zuletzt schlüpfte sie in die flachen Treter.
    Sie stand neben der Liege, die sie so hasste, weil man sie dort vergewaltigt hatte. Am liebsten hätte sie das verdammte Ding verbrannt, stattdessen musste sie darauf Platz nehmen, weil sie mit ihren weichen Knien kaum stehen konnte. Es vergingen nur Sekunden, bis sie hörte, wie der Schlüssel im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher