Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
altem Gaul nehme ich den Wind aus den Segeln! „Also kurz und gut", sagte er. „Die Menschen, und zu denen zählen wir Springer schließlich auch, haben schon immer Geschäfte mit der Lust des Fleisches gemacht. Ihr versteht, was ich meine. Da war dieser Planet, und er gehörte niemand. Das heißt, die Hanse hatte ihn zwei Jahre vorher entdeckt und gewisse Schutzrechte angemeldet. Verschont mich mit dem ganzen juristischen Kram. Jedenfalls gab es auf Traevon die schönsten und ... äh ... zugänglichsten jungen Frauen der Galaxis, und ich erkannte die Chance, die sich mir bot. Ich sah es in einer großen Vision: Traevon, das größte, phantastischste Freudenhaus der Milchstraße. Auf jedem Planeten mußte dafür Reklame gemacht werden. Und mir, mir sollte der ganze P...lanet gehören. Mit allen Einnahmen, versteht sich."
    „Versteht sich", sagte Mordrer junior, der wahrscheinlich als einziger noch uneingeweiht war.
    Der Patriarch nickte. „Kurz und gut", wiederholte er sich, „ich kaufte dem alten Scheich Adams den Planeten für eine unglaubliche Summe ab. Die konnte ich gerade so verkraften. Seffer war damals noch nicht geboren, und ihr anderen habt niemals davon erfahren, wie Adams mich reingelegt hat.
    Denn ich mußte mich vertraglich verpflichten, die eingeborene Bevölkerung Traevons bis zu deren Lebensende zu versorgen. Dafür sollte mir der Planet mit allen möglichen Nutzungsrechten gehören. Adams ist ein Fuchs und ein Spießer zugleich. Nie hätte er mir erlaubt, aus Traevon ein galaktisches Freudenhaus zu machen, wenn die Sache keinen Haken gehabt hätte. Ich gebe zu, damals geglaubt zu haben, daß er gar nicht wüßte, was ich da vorhatte. Aber er wußte es, und er legte mich so aufs Kreuz wie wahrscheinlich noch nie ein Terraner einen Galaktischen Händler."
    Mordrer Keyn schloß die Augen. Er holte tief Luft. „Jawohl, es stimmt. Er hat mich geleimt. Denn als ich den Vertrag in der Tasche hatte und mir der Planet gehörte, als ich schon die Werbekampagne für mein galaktisches Freudenhaus mit den schönen Mädchen Traevons fertig hatte, da meldeten meine Leute auf dem Planeten, daß die Traevonerinnen von einem Tag auf den anderen alterten und zu Greisinnen wurden.
    Später fanden wir heraus, daß diese Eingeborenen etwa fünfzehn Jahre lang Kind sind, sich dann über Nacht zum begehrenswerten jungen Mädchen verwandeln, um dann nach drei, höchstens vier Tagen zur Greisin zu werden. So leben die Traevonerinnen anschließend noch rund fünfzig Jahre. Sie pflanzen sich mit ihren Männern nur etwa alle zehn Jahre fort, die gesamte Population gleichzeitig, vielleicht nach dem Stand der Sterne. Wißt ihr, Söhne, was das bedeutet?"
    „Ich ahne Schreckliches", gestand Mordrer junior. „Dann ahnst du ganz richtig. Als meine Informanten auf Traevon gelandet waren, gab es durch puren Zufall gerade wunderschöne Mädchen, und zwar zu Tausenden. Ein Tag später, und sie hätten Greisinnen angetroffen, die natürlich nur optisch verschrumpelt waren. Adams wußte, was er mir antat. Und ich zahle heute noch für die Versorgung der Eingeborenen, denn ich komme aus dem verdammten Vertrag nicht heraus. Wenn das in der Galaxis bekannt würde, das wäre noch schlimmer als... als daß ihr es jetzt wißt! Ich könnte mich nirgendwo mehr sehen lassen. Man würde mich verachten, so wie ihr mich jetzt verachtet."
    „Wir verachten dich doch nicht!" gab sich Keyn junior entrüstet. „Im Gegenteil! Wer von uns hätte den Mut gehabt, diese Geschichte freiwillig zu erzählen? Wir merkten schon lange, daß dich etwas quälte, Vater. Aber jetzt verstehen wir dich - nicht wahr, Brüder?"
    Sie nickten alle, und Mordrer Keyn Haitabu verstand die Welt nicht mehr. „Ihr wollt doch nicht sagen, daß euch Claudia das nicht... schon gesagt hat?" fragte er ungläubig. „Kein Sterbenswort davon", versicherte Ramsar. „Bestimmt nicht!"
    „Und warum habt ihr andauernd so gegrinst und gefeixt?"
    „Weil Claudia kam und dich suchte", berichtete Ramsar. „Keyn junior sagte ihr, du seist bei deinen Lustfrauen. Das sollte ein Witz sein, eine kleine Rache dafür, daß du ihn vor kurzem ungerecht behandelt hattest. Wir reden jetzt von Mann zu Mann, oder? Natürlich kannst du mich gleich verprügeln, aber dann erfährst du nie, was ..."
    „In Ordnung, in Ordnung!" rief Mordrer, auf alles gefaßt. „Weiter!"
    Sie wußten es also. Sie wußten von seinen Sünden! „Als Claudia von den Lustfrauen zurückkam, sagte ihr Keyn, sie solle bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher