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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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betraf, war die Hauptsache, daß sie brav wie ein Haufen Kinder mit einer der Space-Tubes an Bord gekommen waren. Sie hatten sich sogar von Doc Mizzuk und seinen drei Robotern reinigen und untersuchen lassen (was sie wohl nicht getan hätten, wäre ihnen der Ära besser bekannt gewesen). Mizzuks Diagnose blieb weiterhin eine einzige Bankrotterklärung seiner ärztlichen Kunst. Das konnte an ihm liegen, aber auch an seinen Patienten.
    Nein, Mordrer Keyn Haitabu hatte sich zähneknirschend damit abfinden müssen, daß es auf Mystery für ihn nichts zu holen gab außer einer normalen Lebenserwartung. Auf das geplante Aussetzen der Sonden hatte er ebenfalls verzichten müssen. Beim ersten Versuch hatten Dutzende von Ennox die Zentrale heimgesucht und scharf protestiert. Einer von ihnen hatte versprochen: „Die Galaxis wird davon erfahren, Mordrer. Die ganze Milchstraße wird es wissen!"
    Und wie er es gesagt hatte, das konnte in der überreizten Phantasie des Sippenchefs nur eine Bedeutung haben.
    Claudia selbst kam nicht mehr. Kein Wunder, wahrscheinlich scheute sie sich, ihm nach ihrem Verrat noch einmal in die Augen zu schauen. Aber sie hatte geredet. Je länger der Patriarch darüber nachdachte, desto logischer erschien es ihm, daß sie vorerst nur die Mannschaft der HAITABU informiert hatte.
    Die alte Geschichte in der Galaxis zu verbreiten, das hoben sie und Adams sich für den Fall auf, daß er nicht so spurte, wie sie es von ihm erwarteten.
    Aber wußte tatsächlich die ganze Mannschaft Bescheid?
    Oder nur einige, und die erzählten es den anderen weiter? Und bei jedem Mal wurde mehr aus der Geschichte gemacht, und am Ende - Mordrer wagte es sich nicht auszudenken.
    Mystery hatten sie ihm gründlich vergällt, alle miteinander. Mordrer Keyn Haitabu steigerte sich immer mehr in einen Verfolgungswahn hinein, sah jeden nur scheinheilig und hämisch grinsen und ihn anstarren.
    Jawohl, er hätte sich für die Schätze von Mystery wegen Traevon zum Narren machen lassen.
    Aber wo hatte er solche Schätze gefunden? Nirgendwo. Der Sternenhimmel ließ sich nicht verkaufen, am wenigsten an die Hanse. Alle von ihm vorhandenen Daten und Beobachtungen lagerten dort schon in den Archiven. Auf der Oberfläche gab es nichts zu sehen und zu finden, nicht einmal einen Ennox. Daß sie sich, wie er inzwischen von Keyn junior erfahren hatten, für außerstande erklärt hatten, auf dem Planeten zu agieren, hielt er für eine Behauptung, die nur Teil einer gegen ihn gerichteten Verschwörung sein konnte.
    Claudia, die anderen Ennox, vielleicht seine Söhne - alle waren sie nur an seinem Ruin interessiert. Und dahinter steckte Homer G. Adams, der sie gekauft und deshalb gewußt hatte, daß er seinen alten Freund Mordrer Keyn Haitabu ruhigen Gewissens nach Mystery schicken konnte.
    Wer wußte was über Traevon? Wer wußte wieviel?
    Mordrer Keyn beschloß, dem Alptraum ein Ende zu bereiten. Sie wollten die Wahrheit wissen? Sie sollten sie erfahren, aber in seiner, der einzig wahren Version. „Alles herhören", begann er deshalb, als die HAITABU auf Hyperflug gegangen war. „Ich weiß nicht, was dieses Ennox-Früchtchen euch in Adams' Auftrag erzählt hat. Aber die Sache war die: Ihr wißt, daß das oberste Geschäftsprinzip der Galaktischen Händler von jeher das war, überall dort
     
    *
     
    zu sein, wo Gewinn und Profit winken. Unsere Vorfahren haben schon vor Jahrtausenden mit allem gehandelt, was sich verkaufen ließ."
    Er machte eine Pause, um zu sehen, ob ihm auch jeder zuhörte und verstand, wovon er sprach.
    Alle Blicke in der Zentrale waren auf ihn gerichtet. Er nickte grimmig und fuhr fort, wobei er spürte, wie ihm die Hitze in den Kopf stieg: „Damals also, es ist jetzt 23 Jahre her und ich feierte an diesem Tag meinen
     
    50.
     
    Geburtstag, wollte ich mir das allergrößte Geschenk selbst machen. Zu der Zeit arbeitete ich noch nicht für die Kosmische Hanse. Ich hatte von ... äh ... Freunden erfahren, daß es in der galaktischen Westside angeblich einen jungfräulichen Planeten mit ebenso jungfräulichen Bewohnern gab - vor allem aber Bewohnerinnen. Dieser Planet hieß Traevon."
    Er wunderte sich darüber, wie leicht ihm der Name jetzt über die Lippen kam. Es war wie eine Befreiung. Einmal dem Monster die Stirn gezeigt, und es verlor viel von seinem Schrecken. In diesem Fall war das Monster die eigene Vergangenheit, gepaart mit der Hinterlist eines Homer G. Adams und seiner Konsorten.
    Warte nur! dachte Mordrer. Dir
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