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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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perplex. „Wir haben nur gesehen, daß deine Männer auf einmal die Strahler hochrissen und..."
    „Hör zu, Springer!" fuhr die Ertruserin ihn an. „Ich weiß nicht, welches Spiel du spielst, aber du kannst mir nicht erzählen, du hättest die Irrwische nicht auch gesehen. Sie kommen jetzt immer öfter und wieder zahlreicher. Selbst ein Blinder muß sie sehen, so hell leuchten sie - selbst bei Tag."
    „Halluzinationen", diagnostizierte der Ära. „Massenhysterie. Ich muß sie studieren, in Ruhe und mit Hilfe der Roboter."
    „Halt die Klappe!" Lyndara streckte verlangend die Hand aus. Ihr Blick war flackernd. Plötzlich stöhnte sie auf und knickte mit dem Oberkörper nach vorn - genauso unvermittelt wie vorhin ihre beiden Gefährten. Die linke Faust preßte sich ihr in den Magen, als ob sie große Schmerzen hätte. Dann taumelte sie ein paar Schritte.
    Einer der anderen Kämpfer wollte sie stützen, aber da richtete sie sich schon wieder auf und stieß ihn grob zurück. „Es wird wieder heftiger", preßte sie zwischen den Zähnen hervor. „Den Schlüssel, Springer!"
    „Sofort", wiederholte Haitabu und machte einen letzten Versuch, Zeit zu gewinnen und vielleicht die eine oder andere brauchbare Information zu bekommen. Er fühlte sich wie eine Maus in der Falle. Ringsherum waren große, gierige, grausame Katzen. Doch statt Katzen, begannen nun die Ertruser, ihn und seine Leute langsam einzukreisen. Ihre Waffen waren drohend auf die Händler und die Space-Tube gerichtet.
    Und ihre Schutzschirme schalteten sich ein. „Ich möchte nur wirklich sicher sein, daß wir vom gleichen Schlüssel sprechen", sagte der Patriarch schnell. „Ich meine, wenn es der falsche wäre, könnte das doch verheerende Folgen für euch wie für uns haben. Bitte, gebt mir eine kurze Beschreibung des Schlüssels. Es ist für uns alle das Beste."
    Mordrer Keyn Haitabu wußte, wann er verloren hatte. Sein Gezeter war nicht einmal mehr ein Rückzugsgefecht, es war eine Kapitulation.
    Er sah es an Lyndaras Blick, der eine Mischung aus Erkennen, Enttäuschung und Wut ausdrückte. Die Anführerin hatte sich schon zu einem ihrer Kämpfer umgedreht, um einen Befehl zu geben, doch dann zögerte sie noch einmal.
    Sie sah Mordrer an, und ihr Blick richtete sich in irgendwelche unbekannten Fernen. Ihre Lippen murmelten: „Ja, wie ist der Schlüssel beschaffen ...?"
    Sie weiß es nicht! dachte der Springer. Wie sollte man auch etwas beschreiben, das es gar nicht gab? Das nur in den irrealen, verdrehten, nebulösen Vorstellungen von Geisteskranken existierte?
    In welcher Welt lebten sie? Was war mit ihnen geschehen, als sie von der Großen Leere hierherkamen? Ihr Götter! flehte er. Gebt mir ein Zeichen! Gebt mir einen Anhaltspunkt, wo ich einhaken kann. Sie sehen Dinge, die es nicht gibt. Sie haben mich durchschaut und wissen, daß ich ihren Schlüssel nicht habe. Laßt mich einen Blick in ihre Welt werfen, damit ich mit ihnen umgehen kann!
    Die Götter taten ihm den Gefallen nicht, und wahrscheinlich verdankte er es ihrer Ungnade, daß er aus diesem Abenteuer zwar reichlich gebeutelt und alles andere als der strahlende Sieger herauskam, aber immerhin noch als Herr seiner Sinne.
    Lyndara packte ihn. Es geschah so schnell, daß er gar nicht mehr wußte, wie ihm und seinen Leuten geschah. Zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit zappelte er mit den Füßen knapp über dem Boden. Allerdings war ihm diese Behandlung durch Claudia lieber gewesen. „Stürmt das Boot!" schrie Lyndara ihren Ertrusern zu. „Alle paralysieren, außer ihrem Chef hier! Wir brauchen die Springer und ihr Schiff."
    Der Befehl kam klar, schnell und unmißverständlich. Ebenso schnell wurde er umgesetzt.
    Was die Ertruser jetzt taten, das sah nicht nach einer Aktion von hochgradig geistig Gestörten aus.
    Die Kämpfer von Ertrus deckten die Springer, mit Ausnahme von Mordrer, mit Lähmstrahlen ein. Dann zeigten sie, wie sie ein Raumschiff enterten. Die Springer in der Space-Tube kamen gerade noch dazu, einige Salven Paralyseschüsse auf sie abzufeuern. Einige schossen sogar mit Impulsstrahlen.
    Für die Schutzschirme der schweren Kampfmonturen war beides kein Problem. Die getroffenen Ertruser leuchteten im entgegenschlagenden Feuer wie Fackeln auf. Jeweils zwei postierten sich rechts und links der Einstiegsluke, und der Rest drang wild feuernd in das Beiboot der Springer ein. „Keine Angst", sagte Lyndara zu Mordrer. „Wenn deine Leute sich nicht dumm anstellen, wird es keine
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