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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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diesem Planeten geschah und nur irgendwie mit energetischen Aktivitäten zu tun hatte. Das war nur prophylaktisch gedacht. Sollte er diesmal nicht dazu kommen, sich die Geheimnisse des Planeten unter den Nagel zu reißen, dann eben später. Es hing vor allem davon ab, ob diese Claudia sich damit zufriedengab, daß er die Ertruser von dem Stützpunktplaneten der Ennox - den sie immer noch beharrlich ihre Heimat nannten, auf dem aber bisher kein einziger von ihnen zu sehen gewesen war - abholte, oder ob sie weiterhin darauf drängte, daß er dann sofort aufbrach und die Hände von dieser Welt im Leerraum ließ.
    Inzwischen hatte sein Blut sich ziemlich abgekühlt, was die Ennox-Blondine betraf.
    Natürlich, sie war hinreißend. Mancher Mann hätte gegen eine Nacht mit ihr den Rest seines Lebens eingetauscht, der ihm danach normalerweise noch geblieben wäre.
    Doch so ein Narr war er doch nicht. Mordrer Keyn Haitabu!
    Schöne Frauen brachten doch nur Sorgen. Sie wollten verwöhnt werden und waren eines Tages verschwunden, wenn ein jüngerer, athletischerer, womöglich reicherer Verehrer auftauchte.
    Und dafür die Zukunft aufs Spiel setzen?
    Nein, Mordrer Keyn hielt sich da lieber an seine Lustfrauen und an Mystery. Claudia konnte ihn nicht mehr aufregen - es sei denn, sie käme tatsächlich von Adams und hätte gewisse Druckmittel auf Lager ...
    Daran durfte er gar nicht denken, aber er mußte es. Die Gedanken ließen sich nicht wegblasen. Und so war er heilfroh, als sich endlich die Ertruser meldeten. Seine Space-Tube war da gerade noch fünfzig Meter über dem Boden. „Hier spricht Lyndara, die Chefin des Trupps. Ihr seid gekommen, um uns zu helfen?"
    Dieses Wort hatte Mordrer Keyn in seiner Botschaft tunlichst vermieden. Jetzt nickte er, obwohl noch keine Bildübertragung zu den Ertrusern bestand. „Ja", sagte er und räusperte sich. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen. Aber die Ertruser schienen tatsächlich friedlich zu sein. Eine schnelle Betäubung, wenn er sie auf einem Haufen zusammen hatte und ihre Kampfmonturen nicht eingeschaltet waren, und dann nichts wie ab in die Tanks. „Ja, wir helfen euch gerne - wenn ihr es wollt."
    „Dann habt ihr also den Schlüssel?"
     
    *
     
    „Den Schlüssel", forderte die Anführerin.
    Springer und Ertruser hatten sich auf halbem Weg zwischen den gelandeten Space-Tubes und den Hütten getroffen. Mordrer hatte zwanzig Mann mitaussteigen lassen, darunter Mizzuk.
    Lyndara, wie sie sich vorgestellt hatte, war mit allen vierzehn Begleitern gekommen. Der Rest der Springer sollte sich bereithalten, um notfalls schnell mit ihren Waffen einzugreifen.
    Mordrer wußte natürlich, daß die Ertruser so gut wie unverwundbar waren, wenn sich die Schutzschirme ihrer Monturen erst einmal aufgebaut hatten.
    Er hatte seine erste Überraschung inzwischen verwunden. Was auch immer die Ertruser mit „dem Schlüssel" meinten - er hatte sofort geschaltet und die Frage bejaht. „Wir haben ihn", bekräftigte er nun erneut und gab sich alle Mühe, auch überzeugend zu wirken. Wie versprach man etwas, von dem man überhaupt nicht wußte, was es sein sollte?
    Und das angesichts fünfzehn düsterer, dreckverschmierter, übelriechender und offenbar total verrückt gewordener Ertruser einer Eliteeinheit?
    Wenn sie wirklich verrückt waren, dann konnte ihre momentane Friedfertigkeit auch nur eine Laune sein, und im nächsten Moment begannen sie loszubrüllen und zu feuern ...
    Mordrer Keyn mußte versuchen, weiterzupokern. Er konnte alles auf eine Karte setzen und seinen Leuten den Angriff befehlen - aber verfehlten ihre Paralysatorschüsse in der ersten Zehntelsekunde auch nur einen Ertruser, dann hatten sie ein humanoides Monster gegen sich und wahrscheinlich keine Chance. „Wir haben den Schlüssel", spielte er also weiter mit dem Feuer. „Aber bevor wir ihn hergeben, zeigt uns erst das Schloß, in das er gehört. Ihr kennt das doch. Vertrauen gegen Vertrauen."
    Lyndara schwieg, und er schwieg. Außer der Anführerin schien überhaupt keiner der Ertruser in der Lage zu sein, sich zu artikulieren.
    Zwei Minuten lang sahen sie sich in die Augen. Für Mordrer waren es zwei Minuten der Ewigkeit. Er wußte hinterher nicht, wie er es geschafft hatte, das durchzustehen.
    Im Blick der Ertruserin lagen ganze Welten, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Mordrer hatte das Gefühl, darin zu versinken, sich zu drehen, um sämtliche Körperachsen, hinein in ein Schwarzes Loch aus Wahnsinn und
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