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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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Toten geben. Und jetzt ruf deine Freunde im anderen Boot und in deinem Schiff. Die im Beiboot sollen sich nicht von der Stelle rühren und sich ergeben. Und dein Schiff soll auf unsere Befehle warten. Sei vernünftig, Händler, in deinem eigenen Interesse.
    Wir sind auf der Suche nach einem Ausweg. Wenn wir ihn nicht finden, ist uns alles andere ziemlich egal. Also pariert ihr entweder - oder wir zerblasen euch und eure Schiffe zu Staub."
    Mordrer Keyn Haitabu wußte, daß sie es todernst meinte. Lyndara mochte zu einem Teil schon in einer anderen, ihm nicht zugänglichen Welt leben. Sie mochte irre sein, aber wie alle Geisteskranken war sie immens gefährlich. Was ihren Job anbetraf, nämlich das Kämpfen, die Taktik, die Strategie und - vor allem - das Überleben, so war sie so gut wie immer. Vielleicht jetzt noch gerissener. „Du hast mich verstanden, Springer?" zischte sie, als der erste Ertruser aus der Space-Tube kam und zum Zeichen, daß die Springer überwältigt waren, eine Salve in die Luft schoß und laut johlte.
    Und diese Kämpfer hatte er einfangen sollen!
    Mordrer dachte daran, was er für ein Narr gewesen war. Er dachte an Adams und verfluchte ihn tausendmal. Er dachte an die Luftschlösser, die er in seiner Phantasie schon gebaut hatte.
    Er dachte an seine Sippe, an seine Söhne, an seine Lustfrauen, an Claudia und an sein Weib - in dieser Reihenfolge.
    Es war ein stummes Abschiednehmen, im Zorn und im Frieden. Denn daß er hier noch einmal heil herauskommen würde, daran glaubte der Patriarch nicht.
    Aber noch war er nicht matt, und vielleicht hatten die Götter am Ende doch ein Einsehen mit ihm, dem man so übel mitgespielt hatte. Mordrer Keyn Haitabu hatte nie viel von Gerechtigkeit gehalten, aber jetzt hoffte er auf sie. „Ich habe verstanden", seufzte der Sippenchef
     
    8.
     
    Mystery: 1. Mai 1206 NGZ Mordrer Haitabu junior hatte keine Wahl gehabt, wollte er nicht am Tod seines Erzeugers und dem Untergang seiner Sippe schuld sein. Er hatte darauf verzichtet, mit der zweiten Space-Tube einen schnellen Start zur HAITABU zu riskieren, und die Ertruser mit seiner versammelten Mannschaft vor dem Beiboot erwartet.
    Seitdem war er fast ununterbrochen paralysiert gewesen. Die Springer waren entwaffnet und ihrer sonstigen technischen Ausrüstung beraubt worden. Die Ertruser hatten sie mitten zwischen ihren Hütten in einem gedachten Kreis abgelegt, manchmal aufeinandergetürmt wie Abfall, der nur Platz wegnahm.
    Was Mordrer junior in dieser Zeit mitbekommen hatte, war nicht viel gewesen. Zweimal war es Nacht geworden. Er hatte Sterne gesehen, die sich mit keinem Firmament vergleichen ließen, den er jemals erlebt hatte - und das mitten im intergalaktischen Leerraum, wo man eigentlich nur das Spiralrad von NGC 7793 hätte sehen dürfen.
    Aber ausgerechnet das fehlte. Immer wieder waren Springer, bei denen die Paralyse nachzulassen begonnen hatte, in eine der Hütten geholt worden. Es war immer das gleiche.
    Nach einer Weile, manchmal einer halben Stunde, manchmal zwei oder drei Stunden, wurden sie zurückgebracht, achtlos zwischen die Betäubten geworfen und wieder gelähmt.
    Die Springer wurden verhört, einer nach dem anderen und fast immer einzeln. Offensichtlich versuchten die Ertruser immer noch, auf diese Weise etwas über den „Schlüssel" aus ihnen herauszubringen.
    Es war absolut widersinnig. Sie wußten, daß Mordrer senior nur zum Schein auf sie eingegangen war. Sie wußten, daß die Springer noch weniger Ahnung von diesem ominösen Schlüssel hatten als sie selbst. Und doch hörten sie nicht auf, danach zu fragen.
    Es konnte nur so sein, daß sie die realen Gegebenheiten tatsächlich nicht mehr einzuordnen und geistig zu verbinden vermochten und so besessen von dem Gedanken waren, auf ihre „andere Seite" zurückzukehren, daß sie mit meterdicken Baumstämmen vor dem Kopf stur fragten und fragten und hofften, daß plötzlich ein Wunder geschähe und einer ihrer Gefangenen das Zauberwort sprach.
    Wo blieben die Ennox? Warum halfen sie jetzt nicht? Es gab so viele von ihnen. Sie hätten zu Hunderten auftauchen und wenigstens die Springer erst einmal befreien können. Jetzt, wo es keine Hoffnung auf einen friedlichen Abtransport der Ertruser mehr zu geben schien, hätten sie eine Bombe mitbringen können, in deren Explosionsgewalten selbst die Ertruser umkommen mußten - trotz ihrer Schutzschirme. (Natürlich konnte das nur funktionieren, wenn die Springer vorher in Sicherheit gebracht
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