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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis
Autoren: Jason Dark
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Flügel. Dann gab es wieder welche, die damit ausgestattet waren.
    Egal, wer sich hinter diesem Wesen verbarg, es war gefährlich. Einen Mord hatte es bereits hinter sich, und von einem zweiten - an dem Küster eben -hätte es nicht zurückgeschreckt. Es fiel dem Chiefinspektor auf, dass ich nichts sagte, und deshalb fragte er mich: »Was ist, Geister Jäger, hast du eine andere Idee?«
    »Nein.«
    »Ich hätte mich auch gewundert. Aber du hast ziemlich nachdenklich ausgesehen.«
    »Klar, ich habe versucht, eine Lösung zu finden. Diese Gestalt möchte ich eher zu den Dämonen zählen als zu den Engeln, das steht für mich fest. Nur grüble ich darüber nach, woher ein derartiger Dämon kommen könnte.«
    Wir hatten die Sakristei verlassen und gingen durch die düstere Kirche auf die Tür zu. Noch immer fühlte ich mich hier alles andere als wohl. Auch weiterhin erinnerte mich das Gotteshaus an eine düstere Höhle. Da gab es nichts, was bei mir einen positiven Eindruck hinterließ.
    Als wir in die Nähe des Fensters gelangten, das zerbrochen war, spürten wir den kalten Windhauch, der über unsere Gesichter fuhr. Es dauerte nicht lange, da erreichten wir das Taufbecken, und von dort war es nur ein Katzensprung bis zum Ausgang. Tanner hatte es jetzt eilig. Er zog das Portal auf und verschwand aus der Kirche. Durch die offene Tür fuhr uns der kalte Luftstrom entgegen.
    »Keine Idee?«, fragte Suko.
    »Bisher nicht. So eine Gestalt ist mir noch nie untergekommen. Die kann einfach alles sein. Engel, Mensch oder Monster.«
    »Und wo findet man so etwas?«
    Ich stemmte meinen Fuß hochkant und hielt so die Tür fest. Es regnete nicht mehr. Jetzt fegte nur ein kalter Wind über den Platz und ließ die Absperrbänder flattern. Das Licht der Scheinwerfer wurde vom Wasser in den Pfützen reflektiert.
    Über den dunklen Himmel fegten die Wolken, als wären sie vor etwas auf der Flucht.
    Tanner war nicht mehr zu sehen. Wir hörten nur seine Stimme. Sie klang von einem Einsatzwagen her, bei dem er sich aufhielt. Es war nur zu hoffen, dass das Glück uns zur Seite stand und wir etwas über Adrian Cox herausfanden. Es musste eine Beziehung zwischen ihm und diesem Wesen gegeben haben, sonst wäre er nicht von ihm gejagt worden. Taten ohne Motiv gab es nicht, auch nicht auf der schwarzmagischen Seite.
    Hinter uns schwappte die Tür wieder zu. Den Wind erlebten wir hier kälter. Unsere Kleidung war innerhalb der Kirche nicht getrocknet. Sie klebte uns feucht am Körper. Hoffentlich fingen wir uns keine Erkältung ein.
    Tanner kehrte zurück. Er stapfte die Treppe hoch. Noch immer saß der Hut auf seinem Kopf wie ein alter Lappen. Seinem Gesicht lasen wir nicht ab, was er erfahren hatte. Erst als er vor uns anhielt, nickte er.
    »Ist das positiv?«, fragte ich.
    »Ja, das ist es.« Er bog noch an seinem feuchten Filz herum und fuhr fort: »Dieser Adrian Cox ist registriert. Er ist ein bekannter Dealer gewesen. Zu den ganz Großen gehörte er allerdings nicht, er ist eher ein kleiner Fisch.«
    »Vorstrafen?«, fragte Suko.
    »Ja, einige. Immer wegen Dealerei. Aber er hat nie länger hinter Gittern gesessen. Es gibt Richter, die lassen die Leute immer wieder laufen und geben ihnen nach der letzten noch eine aller letzte Chance. Das hat bei ihm nicht geholfen. Jetzt ist er tot.«
    »Aber nicht wegen seiner Dealerei«, sagte ich. »Wäre er da irgendwelchen Leuten auf die Füße getreten, hätte man ihn anders umgebracht. Eine Kugel, ein Stich ins Herz. Ich glaube, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Adrians Cox muss noch ein zweites Leben geführt haben.«
    Tanner sagte nichts. Er konnte sich nicht vorstellen, was dahintersteckte. Ich ging davon aus, dass er Kontakt mit der schwarzmagischen Welt gehabt hatte. Aber wie dies hatte passieren können, das war uns ein Rätsel.
    Ich wandte mich an Tanner. »Weißt du auch, wo Cox gelebt hat?«
    »Nein, eine Adresse war nicht angegeben. Ich denke aber, dass wir es herausfinden werden. Jedenfalls werde ich unseren verdeckten Ermittlern Bescheid geben. Die Leute sind oft gut informiert.«
    »Tu das.«
    »Und ihr?«
    Ich sah Tanner an und winkte ab. »Bei uns ist alles klar. Wir werden uns duschen und dann hinlegen. Ich glaube nicht, dass wir in der Nacht noch etwas reißen. Und dieses Wesen ist auch verschwunden. Ich denke, dass dies noch eine Weile so bleibt.«
    Der Chiefinspektor nickte. »Sieht nicht gut aus, wie?«, meinte er und nickte.
    Ich winkte ab. »Das sind wir gewohnt.
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