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1649 - Niemals sterben

1649 - Niemals sterben

Titel: 1649 - Niemals sterben
Autoren: Jason Dark
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oder meinst du es ehrlich?«
    Jane zuckte mit den Schultern. Sie war überfragt, und das sagte sie auch.
    »Ich fühle mich auch nicht besonders wohl in meiner Haut, aber ich kenne John Sinclair schon lange genug, um zu wissen, dass er ein spontaner Mensch ist und oft andere Wege einschlägt als vorgesehen. Davon gehe ich auch jetzt aus.«
    »Das hätte er uns sagen können.« Jane winkte ab. »Nein, John Sinclair ist…«
    Ein dumpfes Geräusch sorgte dafür, dass sie nichts mehr sagte. Beide Frauen saßen plötzlich auf ihren Plätzen, als Wären sie zu Eisfiguren geworden.
    »Das war im Haus, Jane!«
    Die Detektivin nickte.
    »Unten, glaube ich«, flüsterte Marlene. »Da muss jemand ins Haus eingedrungen sein. Der hat bestimmt die Tür aufgebrochen. Und ich kann mir auch denken, wer es ist.«
    Sie sprach den Namen nicht aus, aber Jane wusste auch so, wen sie damit meinte. Und sie hielt Marlene nicht für überspannt. Dieser Gilda war alles zuzutrauen.
    Jane Collins stand auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Nachschauen.«
    Marlene schrak zusammen. »Ich gehe mit dir. Lass mich nicht allein! Bitte!«
    Jane beruhigte sie. »Keine Sorge, ich werde hier oben bleiben. Nur einen Blick nach unten werfen.«
    »Gut. Aber das Geräusch hast du doch auch gehört?«
    »Ja. Das habe ich.« Mehr sagte die Detektivin nicht. Sie nahm ihre Pistole mit und verließ das Zimmer, wobei sie auf Zehenspitzen ging, denn auch sie war sehr beunruhigt, aber das hatte sie Marlene Dawson nicht gesagt, um deren Angst nicht noch größer werden zulassen.
    Im Flur war es still. Auch aus dem unteren Bereich des Hauses hörte sie kein Geräusch. Und sie blickte über die leeren Stufen der Treppe hinweg, konzentrierte sich auf irgendwelche fremden Geräusche, die sie aber nicht hörte.
    Ich muss nach unten gehen, um etwas herauszufinden!, dachte sie und setzte ihren Vorsatz augenblicklich in die Tat um. Gern ging sie diesen Weg nicht, sie hatte nur keine Wahl, und die eigene Treppe kam ihr plötzlich wie ein Weg ins Ungewisse vor.
    Stufe für Stufe ließ sie hinter sich.
    Jane achtete auf jedes Geräusch. Zugleich machte sie sich Gedanken darüber, warum sich John Sinclair nicht gemeldet hatte. Irgendetwas war in diesem Fall völlig quer gelaufen.
    Unter ihren Füßen schien es zu brennen. Die Stille gefiel ihr nicht, und sie schritt weiter bis zur vorletzten Stufe, um dort für einen Moment anzuhalten.
    Hier stand sie nahe des Flurs, den sie nach rechts oder nach links gehen konnte. Ging sie nach rechts, würde sie auf die Haustür zugehen, und genau das wollte sie.
    Kein Stöhnen, kein Atmen, kein Laut, der sie hätte misstrauisch machen müssen. Trotzdem konnte diese Stille sie nicht beruhigen. Sie lag wie ein Druck auf ihr, der sich immer mehr verstärkte und irgendwann ein Ventil bekommen musste.
    Auch die letzten beiden Stufen ließ Jane hinter sich. Sie wollte endlich das Gefühl abschütteln, in ihrem eigenen Haus bedroht zu werden. Und sie war letztendlich froh, dass ihr Marlene Dawson nicht gefolgt war. Was hier abging, würde sie allein durchziehen.
    Nichts ging ab, gar nichts.
    Jane Collins hatte sich nach rechts gedreht, um einen Blick auf die Haustür zu werfen. Dort stand niemand, der auf sie gewartet hätte.
    Ihr Herzklopfen ließ etwas nach. Sogar lächeln konnte Jane, es wirkte allerdings verkrampft, und sie dachte daran, dass es noch die andere Flurseite gab.
    Deshalb drehte sie sich um - und schaute abermals ins Leere. Es gab keinen Eindringling.
    Und doch war hier unten etwas passiert. Sie und Marlene hatten sich nicht geirrt. Deshalb konzentrierte sich die Detektivin auf die Haustür.
    Sie sah aus, als wäre sie geschlossen, aber sie war trotzdem offen. Ein kühler Luftzug wehte ihr entgegen. Das war nur möglich, weil die Tür in Höhe des Schlosses zerstört worden war. Jemand hatte es geschafft, sich gewaltsam Zutritt in dieses Haus zu verschaffen. Der oder die Unbekannte musste ein Versteck gefunden haben, denn zu sehen oder zu hören war nichts.
    Jane Collins traute dem Frieden nicht. Es drängte sie, auf die Haustür zuzugehen. Auf dem Weg dorthin würde sie die Tür zur Küche passieren, was ein Risiko war. Der Raum dahinter bot sich als Versteck geradezu an.
    Die Tür war ihr nächstes Ziel. Die Beretta lag wie festgeklebt in Janes Hand. Sie zitterte nicht. Jane hatte es gelernt, kaltblütig zu sein. Das bewies sie in diesen Augenblicken und trotz ihrer Nervosität.
    Die Tür war schnell erreicht. Jane drehte den Kopf nach
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