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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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schimpfte sie und stampfte mit dem Fuß auf. „Warum kannst du mich nicht hören, Atlan!"
    Es gab ein komisches Geräusch, dann sagte eine helle Stimme: „Das ist vielleicht eine dämliche Frage, Göttin von Taulus!"
    Dilja fuhr mit der Geschwindigkeit eines gereizten Tigers herum - und starrte aus geweiteten Augen auf das klapperdürre Wesen, das mit einem lächerlichen Kostüm bekleidet war und lässig auf einem komischen Draht- und Plastikgestell hockte. „Norman!" rief sie nach der ersten Überraschung, denn sie hatte den Ennox kurz kennengelernt, als sie im letzten Jahr gemeinsam mit Atlan an der Untersuchung des phantastischen Kristallobjekts gearbeitet hatte. „Wer sonst, du brauner Bomber?" spöttelte der Ennox.
    Er fiel von seinem „Schaukelpferd", als der Raum und seine Umgebung von harten Vibrationen geschüttelt wurde.
    Allerdings raffte er sich schnell wieder auf. „Kann man das nicht abstellen?" schrie er und hielt sich an seinem Gestell fest. „Das ist ja ungemütlich. Ich entferne mich wohl lieber wieder."
    „Nein!" sagte die Hanse-Spezialistin beschwörend. „Jedenfalls nicht ohne diesen Datenträger."
    Sie holte den Datenträger aus ihrer linken Beintasche. „Hier ist alles gespeichert, was Atlan braucht, um Patriarch Poppan und seine Komplizen der Mordverschwörung mit der Blauen Legion gegen Arkon zu überführen. Vor allem aber erfährt Atlan, was Poppan vorhat, und kann Gegenmaßnahmen ergreifen. Du mußt es sofort zu ihm bringen. Beeile dich! Der Krach, den du hörst, und die Erschütterungen kommen von dem Versuch der Springer, sich einen Weg zu mir zu bahnen.
    Ich weiß nicht, wann sie hier sind."
    Sie wurde unwillig, als der Ennox von ihr zurückwich. „Ich nehme das nicht mit", sagte er. „Auf beiden Arkonwelten heißt es, daß du verseucht bist."
    „Du glaubst die Lügen, die man über mich verbreitet?" fragte Dilja ungläubig. „Aber ich bin nicht verseucht - und die Datenträger auch nicht! Da, nimm!"
    Sie ging weiter auf Norman zu.
    Der Ennox stieß einen schrillen Schrei aus, schwang sich auf sein Gestell - und verschwand.
    Vor ohnmächtigem Zorn hätte Dilja beinahe den Datenträger zu Boden geschmettert. Im letzten Moment riß sie sich zusammen.
    Verzweifelt blickte sie sich um. Das Zischen von Ato-Schweißgeräten und das Donnern kleinerer Explosionen kam von allen Seiten. Dadurch entstanden auch die Erschütterungen.
    Selbstverständlich hätten die Springer auch auf leisen Sohlen kommen können. Desintegratoren verursachten nur wenig Geräusche und schon gar keine Erschütterungen. Daß die Springer es auf die plumpe Tour machten, konnte nur einen Grund haben: Sie wollten ihr Opfer psychisch zerbrechen, um dann möglichst viele Informationen aus ihm herauszuholen. „Sadisten!" schimpfte die Oxtornerin leise.
    Ihr Blick blieb an der Stelle des Bodens hängen, auf die sie vor ein paar Minuten mit dem Fuß aufgestampft hatte.
    Dort war eine beachtliche Vertiefung im Stahlplastikbelag des Bodens zu sehen. An sich nichts Besonderes. Der Bodenbelag war hier ziemlich dünn, und wenn ein oxtornischer Fuß aufstampfte, dann war die Wirkung mit der einer Dampframme zu vergleichen.
    Das Besondere war in diesem Fall nur eines: Dort, wo eine Platte des Bodenbelags sich gelöst hatte, flackerten grelle Lichtblitze. Zudem war das Knistern von Entladungen zu hören.
    In ihrer aussichtslosen Lage griff Dilja Mowak nach jedem Strohhalm. Sie bückte sich also, packte zu - und riß die Stahlplastikplatte weg.
    Dort, wo sie gelegen hatte, gähnte eine 50 mal 50 Zentimeter große Öffnung. Die Lichtblitze der Entladungen entstanden aber nicht dort, sondern in größerer Entfernung. Sie waren nur durch ihre große Stärke so weit zu sehen.
    Das bedeutete, es gab einen größeren freien Raum. Auf jeden Fall aber die Möglichkeit für Dilja, sich unbemerkt eine Strecke von ihrem Schlupfwinkel zu entfernen.
    Sie zögerte keinen Moment. Zweimal griff sie zu - und zweimal flog eine Stahlplastikplatte weg. Dann war der Raum groß genug, um die Oxtornerin durchzulassen.
    Sie glitt hinein - und stürzte in einen Abgrund.
    Damit hatte sie gerechnet. Deshalb hatte sie eine Hand schon am Schalter des Gravopaks gehabt. Er fing ihren Sturz auf.
    Bald darauf schwebte sie auf der Stelle.
    Sie lauschte in die Finsternis, die nur von den Entladungen in blauweißes Flackerlicht getaucht wurde. Es war jetzt durch den kurzen Fall schräg über Dilja.
    Aus nächster Nähe kam nur das Knistern. Alle anderen
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