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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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der alle Hindernisse glatt nahm, denn der Boden war alles andere als eine glatte Piste.
    Es gab genügend Löcher und Querrillen, durch die wir hüpften, und manchmal kam es mir vor, als würden wir durch ein Flussbett mit steinigem Grund fahren.
    Beide hielten wir die Augen offen. Da Abe das Fernlicht eingeschaltet hatte, breitete sich vor uns eine helle weite Fläche aus, durch die hin und wieder träge Staubwolken trieben. Durch das Fernlicht waren wir nicht zu übersehen und konnten uns wie zwei Lockvögel fühlen.
    Es gab nicht nur die breiten Straßen, die in Richtung Las Vegas führten.
    Auch schmale waren vorhanden, man konnte sie mehr als Wege bezeichnen, die kaum oder nur von Einheimischen benutzt wurden.
    Einen solchen Weg erreichten wir.
    Der Untergrund verbesserte sich. Zwar lag keine glatte Straße vor uns, es gab genügend Risse und auch Erhebungen, die durch den Wechsel zwischen kalt und heiß entstanden waren, sodass der Boden aufgerissen worden war, aber das Geröll fehlte und auch die sperrigen Büsche und stachligen Kakteen, die es in dieser Umgebung ebenfalls gab.
    Die Wüste war nicht leer, aber von den Wölfen entdeckten wir keine Spur. Es lief kein Schatten durch das helle Licht, und ein Heulen war ebenfalls nicht zu hören.
    »Ich werde allmählich ungeduldig«, murmelte der Gman vor sich hin.
    »Sie scheinen uns nicht zu wollen. Dabei bewegen wir uns wie auf dem Präsentierteller.«
    »Oder sie sind schon in der Stadt.«
    »Kann auch sein.« Douglas verzog das Gesicht. »Dann haben wir schlechte Karten.« Als säße ihm die Zeit im Nacken, gab er Gas, um der Stadt so schnell wie möglich näher zu kommen. Er spürte das Kribbeln auf seiner Haut, wie er mir sagte und noch hinzufügte: »Das ist ein gutes Zeichen, John.«
    »Wieso?«
    »Es wird bald etwas passieren.«
    »Na ja, da bin ich gespannt.«
    »Du kannst dich darauf verlassen.«
    Ich sagte nichts mehr, denn so etwas kannte ich selbst. Gewisse Vorahnungen konnten durchaus eintreffen.
    Ich konzentrierte mich weiterhin auf unsere Fahrt und brauchte nicht mehr lange zu warten, bis wir die Veränderung erlebten.
    Am Ende des Fernlichts tauchte mitten auf dem Weg ein Hindernis auf.
    Es war alles andere als klein und versperrte uns die Weiterfahrt.
    »Was ist das denn?«, murmelte ich.
    »Werden wir gleich haben.«
    Abe und ich erkannten das Hindernis zugleich. Dieser große Kasten entpuppte sich als Wohnmobil, das mitten auf dem Weg gestoppt worden war. Und das bestimmt nicht ohne Grund.
    Wir rollte langsam auf den Wagen zu und hielten hinter ihm an. Abe schaltete den Motor ab. Die Stille senkte sich über uns, nur von unseren eigenen Atemstößen unterbrochen.
    Ob man uns bemerkt hatte, war nicht festzustellen. Es regte sich nichts im oder am Fahrzeug. Wir sahen hinter den Scheiben auch kein Licht.
    Das Wohnmobil schien mitten auf der Straße verlassen worden zu sein, was uns schon nachdenklich machte; Abe schnallte sich los, was ich bereits getan hatte. »Das sehen wir uns mal genauer an.«
    Dafür war ich auch.
    Wir verließen unseren Jeep, und schon beim Öffnen der Tür verhielten wir uns sehr vorsichtig. Abe Douglas hatte seine MPi mitgenommen, die mit normalen Kugeln geladen war. Er setzte darauf, sich die Werwölfe, wenn sie angriffen, damit erst mal vom Leib halten zu können, um dann nach meiner Ersatzberetta mit den Silberkugeln zu greifen, die ich ihm überlassen hatte.
    Auch jetzt umgab uns Stille. Nicht mal der Wind säuselte. Über uns lag der Himmel wie ein riesiger dunkler Schwamm mit zahlreichen Löchern, durch die das helle Licht schimmerte, wobei der Vollmond aussah wie ein großes rundes Loch. Er war so etwas wie die Energiequelle für die Bestien.
    Falls man uns beim Aussteigen gesehen hatte, so war nichts davon zu merken. Niemand zeigte sich. Nicht einmal ein normales Tier huschte durch die Nacht.
    Am Wagen vor uns bewegte sich nichts. Auch jetzt fiel uns nicht auf, ob er besetzt war oder nicht. Wir konnten zwar an den Seiten durch die Fenster schauen, aber da war nicht viel zu erkennen. Also versuchten wir es von vorn, über die Motorhaube hinweg.
    Auch da war nichts zu sehen.
    »Seltsam«, flüsterte mir der Gman zu. »Ob die Leute den Wagen verlassen haben und vor den Wölfen geflohen sind?«
    »Wenn ja, wohin?«
    Abe nickte. »Damit hast du auch wieder recht.«
    Um mehr zu erfahren, versuchten wir es an den beiden Türen vorn. Es war vergebene Liebesmüh, denn es war abgeschlossen. Blieben die zwei Türen an der
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