Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nur ab.
    »Bitte«, sagte Abe Douglas. »Wir sind ja da. Sie brauchen sich nicht mehr zu fürchten.«
    »Das sagen Sie so leicht. Aber ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Es ging alles so schnell. Bei einer Pause, wir hatten den Wagen verlassen, sind wir überfallen worden. Sie kamen aus der Dunkelheit und schlugen blitzschnell zu.«
    »Wer?«, fragte ich. »Die - die Wölfe.«
    Abe und ich tauschten einen schnellen Blick, hielten uns jedoch zurück, weil Stella den Eindruck machte, dass sie noch etwas hinzufügen wollte.
    »Meine Schwester Liz und ich. Liz hatte nicht so viel Glück wie ich. Sie wurde erwischt. Ein Wolf hat sie gebissen. Und dann haben wir es gerade noch geschafft, in unseren Wagen zu flüchten. Wir sind geflohen, und ich musste hier anhalten. Es ging nicht mehr.«
    »Wurden Sie verfolgt?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und warum haben Sie angehalten?«
    »Das war wegen Liz. Es ging ihr nicht gut. Ich habe sie stöhnen gehört. Sie wurde ja gebissen. Sie hat eine Wunde an der Schulter. Das ist furchtbar, kann ich Ihnen sagen. Die Schulter hat stark geblutet. Sie - sie - konnte nicht mehr. Sie hat Fieber und…«
    Abe Douglas unterbrach sie. »Ist sie noch da?«
    »Ja.« Stella deutete auf den Raumteiler. »Dahinter liegt sie. Im Moment ist sie ruhig. Aber das muss nicht so bleiben.«
    Wieder tauschten Abe und ich einen Blick. Dann fragte der Gman: »Dürfen wir uns Ihre Schwester ansehen?«
    »Bitte-ja…«
    Ich hatte Stella im Auge behalten. Ihr ging es nicht gut. Sie kam mir so apathisch vor. Wenn ihre Schwester tatsächlich von einem Werwolf gebissen worden war, sah es für sie nicht gut aus.
    Abe Douglas stand bereits vor der Falttür. Ich stand auf und ging zu ihm.
    Auch Stella saß nicht mehr. Allerdings machte sie nicht den Eindruck, als wollte sie uns folgen. Sie schaute uns zwar an, hielt sich allerdings zurück.
    »Wollen Sie nicht?«, fragte ich.
    »Ich habe Angst.«
    »Warum?«
    »Weil - weil - weil ich so seltsame Geräusche gehört habe, die Liz von sich gegeben hat.«
    »Wie seltsam?«
    Stella hob die Schultern. »Das kann ich auch nicht genau sagen, Mr. Sinclair. Das hörte sich mehr an wie bei einem Tier.«
    »Gut. Das habe ich verstanden.« Bei dieser Antwort nickte ich Abe Douglas zu. Da er seine Maschinenpistole im Wagen gelassen hatte, griff er zur Beretta, die mit geweihten Silberkugeln geladen war. Er hatte die linke Hand frei und fasste damit nach dem Griff der Falttür.
    Eine kurze Bewegung, und er zog sie auf.
    Ich war sofort bei ihm, aber wir beide sahen nichts, weil es in diesem Teil des Wohnmobils dunkel war.
    »Oben links ist ein Schalter«, meldete sich Stella.
    »Danke.«
    Sekunden später wurde es auch in diesem Bereich heller. Es war das Schlafabteil. Wir sahen auch eine Tür zur Dusche, die allerdings geschlossen war. Dafür lag jemand in der einen Hälfte des Doppelbetts.
    Es war die Schwester.
    Und es ging ihr wirklich schlecht…
    ***
    In den ersten Sekunden taten wir nichts. Wir standen auf der Stelle und schauten auf die Frau, die im Bett lag.
    Liz sah aus wie Stellas Schwester, aber das interessierte uns nur am Rande. Viel wichtiger war, was sie tat, und das sah nicht gut aus.
    Sie stöhnte leise vor sich hin. Sie hatte uns offenbar nicht bemerkt und reagierte auch nicht auf die Helligkeit. Immer wieder warf sie den Kopf von einer Seite auf die andere, dabei flüsterte sie mit heiserer Stimme Worte, die wir nicht verstanden. Außerdem wurden sie immer wieder durch Stöhnen unterbrochen.
    Auch sie trug eine dunkle Hose. Aber kein helles Hemd, sondern ein TShirt, das an der rechten Schulter nur noch ein blutiger Fetzen war, denn dort war sie gebissen worden.
    Die Zähne der Bestie hatten eine tiefe Wunde hinterlassen. Ihr Gesicht war mit einer dicken Schicht Schweiß bedeckt, und Liz konnte einfach nicht ruhig bleiben. Immer wieder zuckte sie von einer Seite zur anderen, dabei schrie sie heiser auf, bis plötzlich alles anders wurde und sie in die Höhe fuhr. Die Verletzte blieb in einer sitzenden Position, und sie schaute plötzlich nach rechts, wo wir standen.
    Ihre Reaktion war schon ungewöhnlich. Es war kein richtiges Erschrecken zu sehen, wohl ein Zusammenzucken, und einen Moment später wurde ihr Blick starr.
    In den nächsten Sekunden geschah nichts. Ich sah auch, dass eine Stelle auf dem Bett durch das vergossene Blut rot gefärbt war. Dass sie sich mit dieser tiefen Schulterwunde noch so heftig hatte bewegen können, wunderte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher