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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit
Autoren: Unbekannt
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unbekannten Gründen, das Schiff in direkten Kontakt mit dieser Welt zu bringen. Auch war er nicht bereit, die TARFALA selbst zu verlassen. Die Haluter ließen ihn gewähren. Er war ja von seiner Statur und Ausrüstung her weniger für eine Exkursion zwischen den Trümmern geeignet. Und außerdem konnte er mit seinen speziellen Sinnen auch aus dem Schiff heraus mehr sehen als jedes andere Lebewesen. „Bleiben wir wenigstens in Funkkontakt, Freund Paunaros?" fragte Icho Tolot betont vorsichtig. Ihm und Lingam Tennar war in jeder Sekunde klar, daß sie ohne den Nakken und sein Raumschiff völlig verloren wären. „Bestätigung", entgegnete Paunaro nur.
    Die Haluter aktivierten die Defensivsysteme ihrer Kampfanzüge. „Dann wollen wir mal", meinte der Kleinere zuversichtlich. „Kommen Sie, Tolotos. Sehen wir uns die Stätte .der Verwüstung aus der Nähe an."
    Paunaro schaltete die Schleuse. Tolot und Lingam glitten auf ihren Antigravs in die Tiefe. Trist besaß nur eine geringe Schwerkraft. Sie hätten sich auch einfach fallen lassen können, aber dann wären ihre Beobachtungsmöglichkeiten womöglich eingeschränkt worden.
    Sie stapften durch die Trümmer. Da waren Reste von Hochenergiewaffen, aber auch simple Schwerter und eine große Zahl von Rüstungen, Metallbehältern mit technischen Systemen. Aber alles war demoliert.
    Sie fanden erstaunlicherweise keinen einzigen Leichnam.
    Vielleicht waren die Toten geborgen worden. Vielleicht hatten die überlebenden Kämpfer auch niemanden zurückgelassen.
    Seltsam war die Sache allemal.
    Aus den zerstörten Rüstungen und den Kampfsystemen ließ sich nicht ohne weiteres auf das Aussehen der Kämpfer schließen. Aber allem Anschein nach mußten sie körperlich groß und kräftig, vielleicht sogar vergleichbar mit den Halutern gewesen sein. „Merkwürdig." Lingam Tennar hielt ein glühendes Stück einer Rüstung hoch. „In spätestens zwei Stunden ist es völlig erkaltet. Also muß es noch vor kurzer Zeit am Körper seines Trägers gewesen sein. Wo ist der? Von dem gibt es hier keine Spur."
    „Wir befinden uns nur in einer möglichen Realität", erinnerte ihn Icho Tolot. „Das dürfen Sie nie vergessen, Tennaros. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß sich die Körper der Krieger im Augenblick des Todes aufgelöst haben. Sie haben dann selbst den vagen Anspruch auf Realität verloren."
    „Sie mögen recht haben. Ich kann mir parareale Leichen auch nur schwerlich vorstellen. Unsere Chancen, hier etwas zu finden, was uns die Rückkehr in die eigene Realität erlaubt, sind weiterhin schlecht. Vielleicht schickt mir meine Göttin Yuba einen Rat."
    Tolot erwiderte schon aus purer Höflichkeit nichts, denn er kannte die liebenswerte Marotte seines Artgenossen, zur ominösen Göttin Yuba zu beten, zur Genüge.
    Sie suchten weiter, aber die Bilder glichen sich überall. Zu ihrer gelinden Verwunderung meldete sich plötzlich Paunaro. „Ereignis", sagte der Nakk. „Ich empfange wieder Funksignale. Der Inhalt ist unverständlich, aber logisch in seinem Aufbau."
    „Kannst du eine Peilung durchführen?" fragte Icho Tolot. „Ist geschehen. Der Sender befindet sich etwa tausend Kilometer von hier."
    Die Haluter verständigten sich schnell mit Blicken. „Wir kehren an Bord zurück, Paunaro", erklärte Lingam Tennar dann. „Bitte halte die Koordinaten fest! Wir möchten den Sender aufsuchen."
    Der Nakk antwortete nichts. Aber als die beiden Kolosse den Rückweg antraten, kam ihnen die TARFALA mit geöffneter Eingangsschleuse entgegen. Die Antigravs brachten sie an Bord.
    Paunaro beschleunigte und steuerte im Tiefflug das Ziel an.
    Aus den Bildern, die die Haluter während des Fluges sahen, ergaben sich keine neuen Erkenntnisse. Trist war in der Tat ein gewaltiges, unwirklich wirkendes Schlachtfeld mit glühenden Trümmern, aber ohne Leichen. Trotz eifriger Suche entdeckten sie keine Rüstung, die etwas über ihren früheren Besitzer oder sein Aussehen verraten hätte. „Ich empfange die Signale jetzt auch, Tolotos", berichtete Lingam Tennar. „Ich überstelle Ihnen die Frequenz. Hören Sie sich das an, mein Freund. Zweifellos handelt es sich um ein intelligentes Wesen, das dort spricht. Aber der Inhalt ist völlig unverständlich."
    „Ich habe den Kanal", antwortete Tolot. „Und mein Translator untersucht bereits die Sprache. Es wäre doch gelacht, wenn wir sie nicht verstehen würden. Warten Sie ab!"
    „Ziel erreicht", meldete Paunaro.
    Er stoppte den Flug der
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