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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit
Autoren: Unbekannt
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Schneckenartige am Ende gar eine menschliche Regung und verriet so seine Ungeduld?
    Unwahrscheinlich, dachte Tolot bei sich.
    Die Überlichtetappe der TARFALA dauerte fast eine halbe Stunde. Dann erhellte sich die Bildwand wieder. Die Konstellation der Sterne hatte sich nur unwesentlich verändert.
    Aber der Stern, der von den Ortungssystemen mit einem blinkenden roten Kreis markiert worden war, stand nun zum Greifen nah. „Nur siebzehn Lichtjahre Distanz", teilte Paunaro mit. „Folgerung: Die Entfernungen sind in dieser Pararealität kürzer, als sie scheinen. Es ist denkbar, daß etwas Äquivalentes auch für den Zeitablauf zutrifft."
    Die Haluter sagten nichts. Sie mußten sich wieder einmal ganz auf Paunaro und die technischen Systeme seiner TARFALA verlassen. Aber daran hatten sie sich ja gewöhnt.
    Auf der Bildwand war deutlich ein einzelner Planet zu erkennen, der den dunkelroten Stern weitab umkreiste! Für die erfahrenen Wissenschaftler stand damit fest, daß dieser Planet kein eigenes Leben hervorgebracht haben konnte. Auch ohne genaue Daten ließ sich erkennen, daß es sich um einen dunklen Planeten mit niedrigen Temperaturen handeln mußte. „Schwache Energieechos von der Oberfläche", berichtete der Nakk. Er hatte sich offensichtlich an die früheren Bitten seiner beiden Begleiter erinnert, auch einmal etwas unaufgefordert zu sagen. „Keine Atmosphäre. Temperaturen zwischen minus dreißig und minus einhundert Celsiusgrad. Die Energieechos stellen Flecken hoher Temperaturen dar. Sie müssen künstlichen Ursprungs sein."
    Er steuerte die TARFALA in einen nahen Orbit. Die düstere Ungastlichkeit des Planeten wurde nun deutlich. Dies war kein Ort für Lebewesen irgendwelcher Art. Und doch, wenn Paunaro die Anzeichen richtig gedeutet hatte, mußte hier etwas existieren.
    Die Wärmequellen waren schließlich künstlichen Ursprungs. „Wir geben dieser Welt einen Namen", sagte Icho Tolot. „Ich schlage vor, wir nennen sie Trist."
    Lingam Tennar hatte da keine Einwände. „Ausschnittvergrößerung", teilte der Nakk mit.
    Mit einem spürbaren Ruck hielt er sein Raumschiff an. Die Haluter registrierten das verwundert. Paunaro schien es tatsächlich eilig zu haben. Vielleicht hatte er etwas verschwiegen, was er schon bemerkt hatte, etwas, das ihn beunruhigte.
    Die Bildwand zeigte nun einen Teil der Planetenoberfläche.
    Natürliche Krater reihten sich aneinander. Dazwischen glitzerte es matt in Mulden und Tälern. Welche Art Flüssigkeit hier gefroren war, ließ sich jedoch nicht erkennen.
    Von Wärmequellen oder Lebewesen war hier nichts zu sehen.
    Trist ähnelte eher dem Erdmond Luna vor der ersten Besiedlung.
    Die Aufnahmeoptik schwenkte und ruckte gleichzeitig ein Stück weiter in ein breites Tal. Hier sah es schon etwas anders aus, wenngleich der Boden auch nur aus Felsen, Gestein, Sand und natürlichen Kratern bestand.
    Dazwischen lagen aber große und kleine Dinge, die keinen natürlichen Ursprung haben konnten. Teile aus Metall und Kunststoff, aber auch aus anderen Materialien. Und alles völlig ungeordnet und wirr. „Was ist denn das?" staunte Lingam Tennar.
    Paunaro sagte nichts. „Trümmer", vermutete Icho Tolot. „Von Panzern, Raupenfahrzeugen, Waffen. Und hier sind auch viele Krater, die nicht von Einschlägen irgendwelcher Meteoriten stammen.
    Das sind Explosionsherde. Sehen Sie dort, Tennaros! Da glüht der Boden noch. Das muß eine der Wärmequellen sein, von denen Paunaro berichtet hat."
    Die TARFALA bewegte sich nun langsam weiter. Der Bildausschnitt veränderte sich mit.
    Als das Schiff eine Strecke von etwa zehn Kilometern zurückgelegt hatte, besaßen die Haluter einen präzisen Eindruck. „So sieht es fast überall auf der Oberfläche aus", behauptete zudem der Nakk. Woher er seine Kenntnisse bezog, blieb ein Rätsel.
    Trist war mit Trümmern übersät. Hier mußte eine lange und furchtbare Schlacht mit bizarren Waffen und Fahrzeugen stattgefunden haben. Vieles deutete darauf hin, daß das Ende der Kämpfe vor noch nicht sehr langer Zeit stattgefunden hatte.
    Vielleicht tobte die Schlacht auch noch an anderen Orten in der Nähe, denn Paunaro hatte ja auch Hyperfunksignale aufgenommen. „Ich würde gern landen", stellte Icho Tolot fest, „und mir das aus der Nähe ansehen. Vielleicht können wir aus den Fragmenten oder den Leichen Rückschlüsse ziehen."
    „Ich lande", antwortete Paunaro.
    Die TARFALA schwebte wenige Meter über der Planetenoberfläche. Paunaro weigerte sich aus
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