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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit
Autoren: Unbekannt
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der Nebelscheibe, egal, was der Nakk auch versuchte.
    Auch diese Existenzebene entwickelte eine Eigendynamik.
    Die Scheibe begann zu schrumpfen. An den Rändern fraß sich allmählich eine lichtlose Schwärze voran.
    Sato Ambushs Gesicht war in Schweiß gebadet. Die beiden Haluter standen da und konnten nicht helfen. Und Paunaro versuchte mit der lädierten 5-D-Technik der TARFALA zu retten, was noch zu retten war.
    Bevor das Schwarz sie verschlang, gelang dem Pararealisten erneut die Flucht. Das Schiff torkelte wieder durch die Existenzebene mit den Energiegewittern und den Dimensionsstrudeln.
    Ambush war am Ende seiner Kräfte. Nun war auch ohne den 5-D-Entzerrer zu erkennen, daß er sich immer weiter auflöste. „Er entwickelt eine eigene Trägheit", sagte Paunaro. „Er existiert für uns kaum noch. Ich kann ihm nicht helfen. Ich kann ihn auch nicht festhalten."
    Was er damit meinte, merkten Icho Tolot und Lingam Tennar wenig später. Ein Energiewirbel packte das Raumschiff und schüttelte es schwer. Die Andruckneutralisatoren waren dem Sturm nicht gewachsen.
    Der kleine Terraner im Lotossitz, der mitten im Raum schwebte, bewegte sich ruckartig auf eine Seitenwand zu und versank fast einen halben Meter darin. Dann wurde er doch zurückgeschleudert.
    Er sauste durch den Raum auf die andere Seite. Wieder wurde die TARFALA geschüttelt. Icho Tolot schoß auf den immer durchscheinender werdenden Terraner zu. Er wollte ihn mit allen vier Händen packen und festhalten, aber er griff ins Leere. Seine Pranken bewegten sich durch Sato Ambush hindurch, als wäre der nur noch ein Hologramm.
    Beim nächsten Schlag, der das Schiff traf, jagte der Pararealist durch die Bildwand. Diesmal gab es kein Zurück. „Sato!" brüllte Icho Tolot in sein Funkgerät. „Hörst du mich? Wo steckst du? Melde dich!"
    „Ich höre dich", erklang die traurige Stimme. „Ich kann nicht zurück. Ich sehe die TARFALA wie einen Schemen. Ich sehe auch die Raumzeitfalte. Und unser Universum. Ich sehe alles, die Kraft in mir und alle denkbaren Zukunftsebenen. Lebt wohl! Ich wünsche euch Glück. Die Raumzeitfalte ist ganz nah. Paunaro muß sie entdecken können. Sie wird brüchig. Ihr könnt..."
    Seine Stimme wurde immer leiser. Und schließlich war sie gar nicht mehr zu hören. „Wir haben ihn für immer verloren", stellte Paunaro fest. „Hast du gehört, was er über die Raumzeitfalte gesagt hat?" fragte Tolot. „Ich habe es gehört, aber Sato hat sich geirrt. Es gibt hier keine Anzeichen für den Weg zurück. Es gibt auch keine Energiestrukturen, die auf das Vorhandensein der Raumzeitfalte schließen lassen."
    Die beiden Haluter verständigten sich mit stummen Blicken. „Was können wir tun, Paunaro?" fragte Lingam Tennar.
    Statt einer Antwort hüllte sich der Nakk in Schweigen. Und was das bedeutete, war klar.
    Das graugrüne Wabern eines plötzlich aufgetauchten Dimensionsstrudels griff nach dem Raumschiff und zerrte es ächzend und knirschend mit.
    Paunaro reagierte immer noch nicht
     
    7.
     
    Die drei Haluter zeigten offen ihre Zuversicht. Sie glaubten an einen Erfolg des zweiten Testfluges ihrer Kugel aus Formenergie. Zum berechneten Zeitpunkt wurden die Hyperdim-Resonatoren aktiviert. Die Energien entluden sich auf die Raumzeitfalte und die Sonde.
    Die beiden Terraner in der Zentrale der CLERM gewannen den Eindruck, daß die hellen Zonen im Innern der Raumzeitfalte noch deutlicher wurden. Aber dabei konnte es sich auch um eine optische Täuschung handeln.
    Die Daten aus der Kugelsonde liefen ohne Unterbrechungen und Störungen ein. Muron Preyl hatte es übernommen, eine fortlaufende Direktauswertung durchzuführen. Daß er dazu die ganze Kapazität seines Planhirns einsetzen mußte, bewies die Fülle von Meßwerten. „Alles klar", berichtete er in unregelmäßigen Zeitabständen.
    Als die Sonde noch zehn Lichtsekunden von ihrem Ziel entfernt war, meldete sich Preyl erneut. „Eine erste Berechnung", teilte er mit. „Ich kann die Werte unserer ersten Sonde mit den aktuellen vergleichen. Wenn ich Linearität voraussetze, dann existiert die Raumzeitfalte nur noch maximal zwanzig Tage. Ihre allgemeinen Energiewerte sind ebenso gesunken wie die Randparameter oder die Streuwerte ihrer Energie in unser Raum-Zeit-Gefüge. Sollte der Abfall aber progressiv verlaufen, was ich ohne eine dritte Messung aus unmittelbarer Nähe der Raumzeitfalte nicht sagen kann, dann hält das Gebilde nur noch höchstens zehn Tage. Die Verweilzeit könnte dann
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