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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit
Autoren: Unbekannt
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schicken", erklärte Koul Laffal. „Theoretisch könnte sich auf der anderen Seite durch die Anwesenheit des Pyramidenprismas etwas verändert haben, was uns die Bergung der Verschollenen erleichtert."
    „Das sind vage Spekulationen", unterstrich Muron Preyl. „Aber eine andere Lösung sehen wir nicht. Daher hatten wir euch gebeten, dem Versuch beizuwohnen. Die Sonde ist startbereit."
    „Wir haben auch herumgerätselt", sagte Myles Kantor. „Das Pyramidenprisma könnte in einem Zusammenhang mit den Verschollenen stehen. Wenn..."
    „Wenn? Was meint ihr damit?" Tarc Bottam schloß seine Kampfmontur, und Koul Laffal startete die Robotsonde aus Formenergie. „Wenn es wirklich einer der Verschollenen war", antwortete Boris Siankow, „der dir das Pyramidenprisma entriß."
    „Daran zweifle ich nicht", behauptete der Haluter. „Ich bekam ja als Gegenleistung die Informationen. Und die können schlecht von jemand anders stammen als von den Betroffenen."
    „Dieser Meinung war ich anfangs auch." Myles Kantor wirkte sehr nachdenklich. „Es sind aber auch andere Zusammenhänge denkbar."
    „Du machst mich neugierig."
    „Wenn die Macht Sinta dort existiert", erläuterte der Terraner, „dann kann sie sich die Verschollenen längst unterjocht haben. Dann verfügt sie möglicherweise auch über ihr Wissen. Und das hat sie dir zugespielt, als du ihre Spionsonde zurückgebracht hast."
    „Das sind doch nur Spekulationen", wehrte sich der Haluter. „Stimmt. Aber das sind auch Möglichkeiten, die wir nicht außer acht lassen dürfen."
    Sie diskutierten noch, als von der Sonde das Signal kam, das den Haluter aufforderte, per Transmitter zu ihr zu wechseln.
    Tarc Bottam winkte zum Abschied. Die Hyperdim-Resonatoren auf den drei Raumschiffen wurden aktiviert. „Fehlende Energieechos", teilte Koul Laffal kurz darauf mit. „Da läuft etwas falsch. Ich bekomme auch falsche Ortungsergebnisse des 5-D-Spürers von der Raumzeitfalte.
    Seid wachsam!"
    Die Datenflut stieg schlagartig an. Selbst die Haluter mit ihren Planhirnen, die es mit jedem Hochleistungscomputer spielend aufnehmen konnten, waren nicht mehr in der Lage, direkte Schlüsse zu ziehen. „Der Transmitter!" warnte Myles Kantor.
    Bevor jemand eingreifen konnte, spuckte das System Tarc Bottam aus. Der Koloß torkelte kurz, aber dann stand er wieder auf festen Füßen. „Zu spät!" rief er. „In der Sonde spielen alle Instrumente verrückt. Der dortige Hyperdim-Resonator fand kein Ziel. Das kann nur bedeuten, daß sich die Raumzeitfalte bereits in der Auflösungsphase befindet."
    „Stimmt, Bottamos", antwortete Koul Laffal. „Sie haben Glück gehabt, denn soeben ist unsere Sonde explodiert. Sie konnte sich den veränderten Energieverhältnissen nicht anpassen und wurde regelrecht überladen."
    „Ich bestätige die Auflösungserscheinungen", berichtete Muron Preyl. „Theoretisch könnte sich die Raumzeitfalte noch einmal stabilisieren, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht."
    Minuten vergingen, in denen die 5-D-Echos stark schwankten, aber insgesamt gesehen immer schwächer wurden.
    Die Raumzeitfalte veränderte sich immer schneller. „Ihr wißt, was das bedeutet?" fragte Tarc Bottam mit dunkler Stimme.
    Boris Siankow war der erste, der, die traurige Wahrheit aussprach: „Wenn kein Wunder geschieht, dann ist der Rückweg ins Standarduniversum für die Verschollenen für immer versperrt."
    „Und das Pyramidenprisma ist für uns unwiederbringlich verloren", fügte Myles Kantor hinzu. „Aber das spielt dann auch keine Rolle mehr."
    Das Chronometer zeigte den 31. Januar 1201 NGZ.
     
    ENDE
     
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