Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ziel zu erreichen. Wenn diese Gruppe tatsächlich wieder erschienen war, dann stand sie unter dem Einfluss der Hölle.
    Wir hatten sie gesehen, und das hatte uns gereicht. Dass wir es tatsächlich mit Wiedergängern zu tun hatten, daran glaubten wir fest, und wir konnten nur hoffen, rechtzeitig genug den Ort des Geschehens zu erreichen.
    Ich ließ Suko fahren, der sich voll konzentrierte. Auch Bill sprach ihn nicht an.
    Als wir uns der Ruine näherten, sahen wir, dass schon eine Menge Fans unterwegs waren. Weibliche und männliche fuhren mit Bikes, Rollern und oft recht alten Autos zu dem großen Platz vor der Ruine, der längst nicht mehr leer war. Dort hockten die meisten bereits auf dem Boden und warteten auf den Beginn des Konzerts, das zum Glück noch nicht begonnen hatte. Lange aber würde es nicht mehr dauern. Wir sahen, dass sich der Himmel eindunkelte. Noch stand das Rot im Westen wie eine farbige Wand, aber die Schatten wurden länger.
    Suko bemühte sich, so nahe wie möglich an die Ruine heranzuf ahren.
    Deren Mauern zeichneten sich deutlich ab. Wir konnten erkennen, dass noch recht viel stand. Die Mauern waren breit, zeigten auch Lücken, manche wuchsen in die Höhe, und wieder andere waren mit Buschwerk bewachsen.
    »Es wird schwer werden, Leute«, meldete Suko. »Die Strecke wird immer schlechter.«
    Er meinte damit nicht nur die tiefen Bodenwellen, sondern auch die Steine, die gefährliche Hindernisse bildeten, die dem Rover leicht zum Verhängnis werden konnten, wenn wir dagegen fuhren.
    Suko war ein guter Lenker. Er fuhr Slalom, aber dann musste er einsehen, dass es einen Punkt gab, wo auch er kapitulieren musste. Vor uns tat sich ein Graben auf, der zwar nicht besonders tief war, den wir aber nicht durchfahren konnten.
    Wir stiegen aus.
    Jede Sekunde, in der wir die Rocker nicht sahen, zählte für uns. Wir hatten uns vorgenommen, sie wenn möglich noch vor ihrem Auftritt auszuschalten.
    Sie sollten erst nicht die Chance bekommen, die Menschen zu überfallen und sie zu Opfern der Hölle zu machen.
    Ich wollte schon losgehen, da hörte ich Bills Kommentar in meinem Rücken.
    »Ich sehe Johnny und seinen Freund nicht. Und er kann uns auch nicht gesehen haben, sonst hätte er sich schon längst bemerkbar gemacht. Außerdem war unser Wagen nicht zu übersehen.«
    Bills Einwurf war berechtigt. Johnny hätte uns sehen müssen. Aber wir entdeckten ihn nicht. Und es war auch niemand da, der uns zuwinkte.
    Wir standen schließlich nicht zwischen den wartenden Fans, sondern hielten uns ein wenig versetzt von der Ruine auf und nicht direkt davor.
    »Hier sind sie auf jeden Fall«, fasste ich zusammen. »Wir müssen uns besser umschauen.«
    »Sie waren hier«, sagte Suko.
    »Johnny ist zwar nicht mein Sohn, aber wie ich ihn kenne, wird er nicht untätig geblieben sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass er und sein Freund sich umgeschaut haben, und zwar genau dort.« Suko streckte seinen Arm aus und deutete auf die Ruine.
    Eine Erklärung brauchte er nicht zu geben. Ich hatte mich gedanklich längst mit dieser Möglichkeit beschäftigt.
    Bill war noch skeptisch. »Meinst du, dass sie sich dort versteckt halten?«
    »Nein, nicht versteckt. Ich denke eher, dass sie sich auf die Suche gemacht haben.«
    »Ja, das kann auch sein. Macht mich aber nicht eben fröhlich.«
    »Kann ich mir denken.«
    Diesmal entschied Suko. »Lass uns gehen, so lange wir noch etwas sehen können. Wenn der Horror hier erst begonnen hat, ist es vielleicht zu spät…«
    ***
    Ein Toter stand vor den beiden!
    Nein, er konnte nicht tot sein, denn er bewegte sich. Er hob seinen Arm, er wollte zeigen, dass er lebte, nur war dies kein normales Leben mehr.
    Er existierte einfach nur, obwohl er kein Recht dazu hatte.
    Quincy Chance war verbrannt! Und das vom Kopf bis zu den Füßen. Es betraf nicht nur seinen Körper, auch die langen Haare waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber es gab sie noch, wenn auch als stinkende Strähnen.
    Und er hielt sein Instrument fest. Eine Gitarre, ebenfalls verbrannt und schwarz, wobei die Saiten noch einen stählernen Glanz abgaben, der sich seltsamerweise in den Augen der Horrorgestalt wiederholte, aber Johnny konnte sich nicht vorstellen, dass dies auf eine Seele hindeutete.
    An seiner rechten Seite hörte Johnny ein Geräusch. Er drehte den Kopf und sah aus einem dichten Gebüsch die zweite Gestalt hervortreten. Es war der Sänger Lorenzo Steen. Daran zu identifizieren, dass er kein Instrument
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher