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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
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einverstanden. Es gab kein Zurück mehr. Sie hatten diese Nacht gewählt. Fast war die Tageswende erreicht, und wenn sie gemeinsam in den Tod gingen, dann um Mitternacht. Das war ihre Zeit.
    Ronan, der Drummer, war der große Schweiger in der Runde. Er stand langsam auf. Er wusste genau, was er tun musste. Die beiden mit Benzin gefüllten Kanister standen bereit. Es musste nur noch der Verschluss abgedreht werden, dann konnte die Feuerhölle beginnen.
    »Alles klar bei euch?«, fragte Quincy.
    Lucky Osborne nickte.
    Lorenzo schlug mit den Knöcheln auf den Holzboden und trommelte damit ein kurzes Solo. So zeigte auch er, dass er mit allem einverstanden war.
    »Dann los, Ronan.«
    Der Drummer begann mit seinem Rundgang. An den Wänden der Hütte kippte er die brennbare Flüssigkeit aus und vergaß auch die Nähe der Tür nicht, die abgeschlossen war.
    Der Benzindunst breitete sich allmählich aus und erschwerte den Rockern das Atmen. Die am Feuer sitzenden Männer starrten vor sich hin. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, die sich nur um ein Thema drehten.
    Das neue Leben, das nach dem normalen kam. Sie würden ihre Musik in der Hölle spielen, dem Teufel damit einen Gefallen tun, und er würde dafür sorgen, dass sie niemals in Vergessenheit gerieten. Aber das auf seine Weise.
    »Fertig!«, meldete Ronan mit leicht erstickt klingender Stimme.
    Es glich schon einem Wunder, dass die Hütte noch nicht brannte.
    Das geschah wenig später.
    Der Drummer kippte den Rest des Benzins direkt ins Feuer.
    Noch in derselben Sekunde geschah es.
    Es gab so etwas wie einen Knall oder einen Feuersturm, als es zur Verpuffung kam. Plötzlich schlugen die Flammen in Sie waren überzeugt davon, dass der Teufel sie in die Höhe gespült hatte. Bis hinein in den Zenit des Rockhimmels. Da wurden Tausende von Fans hysterisch, wenn sie auftraten und ihre Songs zum Besten gaben. Sie waren einfach grandios und perfekt. Über zehn Jahre hinweg hatten sie ihre Spuren hinterlassen, doch den absoluten Höhepunkt wollten sie erst jetzt erleben.
    Danach gierten sie.
    Und es würde kein Zurück für das Quartett geben, das aus vier Männern bestand, die sich zusammengefunden hatten, als hätte sie der Teufel persönlich gelenkt.
    Da war zum einen Quincy Chance. Er sah sich als der Chef der Truppe.
    Quincy war auf seiner Gitarre perfekt. Wenn er seine Soli durchzog, flippten die Zuhörer fast aus.
    Lorenzo Steen war der Sänger. Der Mann mit der Reibeisenstimme. Er konnte so wunderbar soulig singen, wie es ein weiblicher Fan es auf einen Punkt gebracht hatte. Sein Stimmvolumen umfasste mehrere Stufen, und wenn es sein musste, dann schrie er die Texte auch hinaus.
    Luckv Osborne bediente das Keyboard. Er war der Typ mit den schnellen Fingern und einer, der nie ruhig vor seinem Instrument saß, wenn er spielte.
    Ebenso wie Ronan, der Vierte im Bunde. Der Drummer. Der extreme Musiker. Der Mann, der mit Ringo Starr verglichen worden war. Ein exzellenter Könner. Ein Artist mit den Trommelstöcken und einer, der sich bei jedem Auftritt neue Grenzen setzte.
    The Devils hatten alles geschafft. Höher ging es nicht mehr. Sie waren perfekt. Sie hatten die Musikgeschichte in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts mitgeschrieben. Sie waren unsterblich geworden, und sie würden stets in der Erinnerung bleiben.
    Das war ihnen nicht genug. Sie brauchten noch einen Kick. Nicht grundlos hatten sie sich den speziellen Namen gegeben. Und sie hatten alles darangesetzt, um ihre Unsterblichkeit auf eine andere und besondere Weise zu dokumentieren.
    Wer sich einen so geilen Namen gab, der suchte auch den echten Kontakt zum Teufel. Oder zur Hölle. Schon in ihren Songs hatte sich alles darum gedreht, und als sie es schließlich geschafft hatten und ganz oben standen, da waren ihnen die ersten Gedanken daran gekommen, wirklich unsterblich zu werden.
    Sie wollten ihr Leben dem Teufel weihen. Sie wollten sterben und alles andere der Hölle überlassen. Viel hatten sie gelesen. Oft waren sie zusammengekommen und hatten sich mit der bösen Seite der Magie beschäftigt. Sie hatten Einblicke erhalten in eine Welt, die anderen Menschen verschlossen blieb. Für sie aber war es der Beginn einer neuen Ära, denn tot war nicht gleich tot.
    Das hatten sie sich versprochen, und daran glaubten sie auch felsenfest…
    ***
    Es war an einem Montagabend, als mich Bill Conolly, mein ältester Freund, anrief.
    »Hast du das gelesen, John?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Vom
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