Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mir kam das komisch vor. Ich habe sogar überlegt, zu recherchieren, was diesen Tod anging, aber das habe ich dann gelassen. Die Sache war einfach zu klar.«
    »Toll.« Johnny nickte. »Und jetzt sind sie wieder da.«
    »Wie? Wieder da?«, fragte Sheila.
    »Ja, sie sind zurück.«
    »Tote?«
    »Nein - ahm - oder?« Bill winkte ab. »Eine andere Band, die sich The Devils nennt. So ist das.«
    »Nicht unbedingt«, meinte Johnny.
    »Wieso?«
    »Es sind die Originale. So jedenfalls steht es auf dem Plakat.«
    »Auf welchem Plakat?«
    »Das ich mitgebracht habe.« Er griff in seine hintere Hosentasche und zog ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor, das er vor den Augen seiner Eltern entfaltete. Er strich es noch glatt und legte es auf den Tisch.
    »Seht selbst.«
    Beide Conollys schauten hin. Das Plakat hatte einen schwarzen Untergrund.
    Darauf war mit bluttriefenden Buchstaben der Name The Devils geschrieben. Darunter bewegten sich mehrere Flammenzungen, die wie kleine spitze Hüte in die Höhe standen.
    Bill zog das Plakat näher zu sich heran. Er wollte den Text unterhalb der Flammen lesen. Angeblich sollten die echten Devils auftreten, die sich selbst vor fast zwanzig Jahren umgebracht hatten.
    »Das ist doch nicht möglich«, sagte er, nachdem er den Text halblaut vorgelassen hatte.
    »Angeblich doch.«
    Sheila nahm das Plakat an sich, nachdem sie Johnny für seine letzte Bemerkung mit einem Kopf schütteln bedacht hatte. Sie las den Text und sagte dann: »Wer will denn da auf der Nostalgie-Welle herumreiten? Da steht auch noch, wo sie auftreten. Pelham Castle.«
    »Das ist eine Ruine«, sagte Johnny.
    »Aha, du bist aber gut informiert.«
    »Klar.«
    Bill Conolly sagte als Einziger nichts. Er saß da und grübelte. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt und die Lippen zusammengepresst. Das fiel natürlich auf, sodass Sheila sich die Frage nicht verkneifen konnte.
    »Hast du was?«
    »Ich denke nach.«
    »Wie schön, und worüber?«
    »Über die Ruine Pelham Castle.«
    »Und weiter?«
    »Nun ja«, meinte er gedehnt, »da muss ich mal wieder um einige Jahre zurückgehen. Die Mitglieder sind gemeinsam in den Tod gegangen. Ich habe die Berichte wirklich sehr genau studiert, auch weil ich mit John auf zwei Konzerten gewesen bin. Diese Blockhütte, in der sie sich verbrannt haben, liegt in der unmittelbaren Nähe von Pelham Castle. Das ist mir noch in guter Erinnerung. Und jetzt wollen die anderen Typen dort auftreten. Eine wirklich starke Leistung.«
    »Klar, eine Hommage«, fügte Johnny hinzu.
    »Und wann soll das sein?«
    »Morgen«, erklärte Sheila, die den Text genau gelesen hatte.
    »Und als einmaliges Konzert«, meinte Johnny.
    Bill sagte nichts. Freundlich sah er auch nicht aus. Er gab seine Bedenken bekannt.
    »Mich stört daran, dass einfach nur von der Band gesprochen oder geschrieben wird und dabei keine Namen genannt werden.«
    »Die kenne ich«, sagte Johnny.
    »Woher?«
    »Aus dem Internet.«
    »Und wie lauten sie?«
    Johnny zählte sie auf. »Quincy Chance, Lorenzo Steen, Lucky Osborne und Ronan.«
    »Der Letzte ist Drummer - oder?«
    »Kann sein, Dad.«
    Bill blies die Luft aus. »Das sind genau die Namen der Bandmitglieder, die sich in der Hütte verbrannt haben.«
    Es entstand eine Schweigepause. Bis Sheila fragte: »Kann man die denn so einfach übernehmen?«
    »Keine Ahnung.«
    Johnny nahm das Plakat wieder an sich. »Jedenfalls treten sie in der Ruine auf. Live. Ohne technischen Krimskrams. Sie wollen die Ruine als Bühne benutzen.«
    »Ja, das wissen wir jetzt auch«, sagte Bill. »Aber es muss doch jemanden geben, der das Konzert organisiert. Einen Promoter, einen Manager oder so ähnlich.«
    »Nein, den gibt es wohl nicht. Das läuft alles über das Internet. Morgen Abend sollen sich die Leute in der Ruine versammeln und der Band zuhören.« Johnny lächelte. »Das ist dieser Flash Mob, der dann dort zusammenkommt. Der eine sagt es dem anderen und so weiter. Es wird auch laufend getwittert. Da ist im Internet ganz schön was los. Die Jungs haben sich was ausgedacht.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt kann ich das alles nicht glauben. Wer von den jungen Leuten kennt die Band denn noch?«
    »Moment, Ma. Es brauchen ja nicht nur junge Leute zu kommen. Es können auch ein paar nostalgische Seelen darunter sein. Das ist heute so. Du musst keine Einladungen zu verschicken. Nutze das Internet, und du hast die Bude voll.«
    »Wobei du auch hingehen willst - oder?«
    Johnny grinste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher