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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
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es?«
    »Später.«
    Der Kollege hieß Smith und mit Vornamen Harold. Er war froh, als er meine Stimme hörte.
    »Um was geht es denn nun genau?«, fragte ich.
    »Das ist eine komische Sache. Heute ist es in aller Frühe auf einem Flohmarkt zu einer ungewöhnlichen Selbstverbrennung gekommen. Eine Frau hat gesehen, wie aus einem Mann, der dort verkauft, Feuer geschlagen ist. Kleine Flammen ohne Rauch. Der Mann ist trotzdem verbrannt, das haben wir sehr penibel untersucht.«
    »Ist die Zeugin denn glaubwürdig?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Und was ist Ihr Fazit, Mr. Smith?«
    Ich musste etwas auf seine Antwort warten. Schließlich sagte er: »Eigentlich habe ich keines. Ich bin da überfragt. Das ist ein Vorgang gewesen, den ich nicht begreifen kann. Sage ich Ihnen ehrlich.«
    »Klar. Wo finde ich die Zeugin?«
    »An ihrem Stand. Die Frau heißt Marga Brown. Sie verkauft Kleidung. Sie wollte weitermachen. Der Verbrannte heißt Iwan Ash. Auch ein Marktbeschicker.«
    »Danke für die Auskunft. Sollte noch etwas sein, rufe ich Sie an.«
    »Okay, Mr. Sinclair.«
    Suko hatte nicht alles mitbekommen, und so fragte er: »Um was geht es denn?«
    Ich gab ihm eine knappe Erklärung. Er nahm sie hin, ohne eine Miene zu verziehen. Bis er sagte: »Glaubst du das?«
    »Der Kollege Smith meinte, dass die Zeugin glaubwürdig sei. Das werden wir herausfinden.«
    Wenig später telefonierte ich mit Glenda Perkins, um ihr zu sagen, dass wir den Fall bereits übernommen hatten.
    »Gut, dann erwarte ich euch später.«
    »Ja, bis dahin kannst du dich ja sonnen.«
    Was sie erwiderte, hörte ich nicht mehr, denn ich hatte die Verbindung unterbrochen.
    Nette Worte waren es bestimmt nicht. Aber wir hatten noch Glück, denn die Sperrung wurde aufgehoben, und so konnten wir langsam anrollen.
    Ob es ein Fall für uns sein würde, stand noch nicht fest. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht die leiseste Ahnung, was noch alles auf uns zukommen würde…
    ***
    Die Fahrt in den Sommertag hinein und in Richtung Greenwich war wegen des hohen Verkehrsaufkommens alles andere als ein Vergnügen.
    Als Londoner ist man das gewohnt, und so eilig hatten wir es auch nicht.
    Deshalb verzichteten wir auf das Blaulicht.
    Ein Trödelmarkt ist in keinem GPS-System angezeigt. Dieser hier hatte bereits an einem Freitag begonnen und sollte sich bis zum Sonntag hinziehen. Diese Information entnahmen wir den Plakaten, die an strategisch günstigen Stellen hingen.
    Am nächsten oder übernächsten Tag hätten wir kaum einen Parkplatz bekommen, so aber war es kein Problem. Wir konnten den Rover sogar so abstellen, dass er teilweise im Schatten parkte.
    Dass sich die Luft inzwischen erwärmt hatte, merkten wir beim Aussteigen.
    Da schlug die Hitze förmlich über uns zusammen. Es war zudem schwüler geworden, und in der Nacht würde es sicherlich die ersten Gewitter geben.
    Vor uns lag ein Wirrwarr aus Ständen und Autos. Da war kreuz und quer geparkt worden. Planen, die gegen die Hitze schützten, hatten Hochkonjunktur.
    Die Person, die wir suchten, hieß Marga Brown. Wie sie aussah, wussten wir nicht. Ihren Stand mussten wir auch noch suchen, aber sie verkaufte Klamotten aus zweiter oder dritter Hand. Das war für uns schon mal ein wichtiger Hinweis.
    Es gab keinen Ort, wo nur Kleidung verkauft wurde oder nur der andere Trödel. Wir fanden unser Ziel dennoch recht schnell, denn das Flattern eines Absperrbandes war nicht zu übersehen.
    Suko hatte es als Erster entdeckt. »Okay, das wird der Stand des Ermordeten sein.«
    Neugierige umstanden ihn. Wir schauten an ihnen vorbei und sahen die Dinge auf den Tischen, die unter einer Plane standen. Alte Plattenspieler, Radios aus Omas Zeiten. Dazu LPs und Singles. Ein Sammler würde hier glänzende Augen bekommen.
    Der Händler lebte nicht mehr. Der Stand allerdings sah aus, als würde er jeden Moment zurückkehren, um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Die Menschen, die hier standen, redeten über den schrecklichen Vorfall, als wären sie selbst dabei gewesen.
    Wenn wir die Köpfe nach rechts drehten, sahen wir den Stand mit der Zeugin. Die Frau mit dem umhangähnlichen Kleid und den grauen Haaren musste Marga Brown sein. Im Moment hatte sie keine Zeit für uns. Sie bediente zwei farbige Käuferinnen und telefonierte zugleich mit einem Handy.
    Die beiden Kundinnen diskutierten darüber, ob sie ein buntes Tuch kaufen sollten oder nicht. Sie entschieden sich dagegen, sagten dies auch laut genug und verschwanden.
    Wir gingen
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