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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
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Tod der Devils. Der vier Rocker, die wir uns auch schon angehört haben.«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Dann sag ich es dir. Sie sind tot.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Alle vier?«
    »Ja.«
    »Und wie kam das?«
    »Kollektiver Selbstmord.«
    Ich schwieg und musste schlucken. Bill hatte recht. Zusammen mit ihm war ich zweimal bei einem Konzert gewesen. Das war schon etwas Besonderes gewesen, sich unter so vielen Fans zu bewegen, obwohl ich mich nicht eben dazu zählte. Wir waren hingegangen, weil wir uns mehr für die Texte interessierten, die doch sehr archaisch waren. Die Gruppe sang von der Hölle, die für sie das Paradies war, und so etwas konnten wir nicht nachvollziehen.
    Nun ja, wir hatten es hinter uns gelassen. Zumindest ich hatte den weiterer Weg der Band nicht mehr verfolgt.
    Und jetzt sprach Bill von einem kollektiven Selbstmord. Ich wollte wissen wie das passiert war, und erhielt aucl prompt eine Antwort.
    »Ganz einfach, John. Die Rocke haben sich in einer einsam stehende: Hütte zusammengefunden, in diesem Bau ein Feuer gemacht und sich selbst angezündet. Zusammen mit der Hütte sind sie verbrannt.«
    »Weißt du mehr?«
    »Nein, nur das, was in der Zeitung steht. Über Motive hat mein Kollege nicht mal spekuliert.«
    »Sie scheinen übersättigt gewesen zu sein. Möglicherweise auch im Drogenrausch. Wer kann das schon sagen?«
    »Könnte man so sehen, John.«
    Ich hatte die Zweifel aus Bills Worten herausgehört und hakte sofort nach. »Hast du denn eine andere Idee?«
    »Eine Vermutung, und zwar eine sehr schwache.«
    »Lass sie trotzdem hören.«
    »Ja, und Sheila ist auch meiner Ansicht. Ich habe nach unserem engten Konzertbesuch damals einen Artikel geschrieben, der sich mit den Songtexten dieser Band auseinandersetzt. Kannst du dich erinnern?«
    »Nur schwach.«
    »Auch egal. Ich weiß noch sehr genau, dass es keine Texte waren, die eine Mutter ihrem kleinen Kind am Abend vorsingt. Die hatten es in sich. Das waren schon Bitten an den Teufel. Sie haben in ihren Songs regelrecht darum gefleht, ihm nahe zu kommen. Vielleicht sind sie das auch.«
    »Ach, und du meinst, dass sie sich deshalb verbrannt haben?«
    »Wie auch immer.«
    »Auch egal. Das ist mir zu weit hergeholt. Nein, Bill, das kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt keinen offiziellen Grund, dass sich Scotland Yard darum kümmert.«
    »Aber die Texte…«
    »Ist es nicht modern, vom Teufel zu singen? Da gibt es wohl einige Bands, die das tun.«
    »Aber die verbrennen sich nicht.«
    »Es kann auch ein Unfall gewesen sein.« Ich blieb bei meiner Meinung.
    Zudem hatte ich genug am Hals, als mich um ungelegte Eier zu kümmern. »Bitte, Bill, ich hänge mich nicht rein. Sollte es allerdings einen Hinweis darauf geben, der meinen Einsatz nötig erscheinen lässt, bin ich sofort dabei.«
    »Klar, ich versehe.«
    »Bist du sauer?«
    »Nein, nein, nur misstrauisch, was das Ableben der Gruppe angeht. Mann, die standen voll im Saft. Die waren ganz oben. Die turnten an der Spitze herum, und jetzt das.«
    »Ist nicht mein Bier, Alter, auch wenn sich die vier Rocker als Teufel bezeichneten. Wenn ich danach gehen sollte, was verquerte Namen angeht, hätte ich viel zu tun. Und dabei würde auch so mancher Schuss in den Ofen gehen.«
    »Klar, du hast ja irgendwie recht.«
    »Und dabei bleibe ich auch.«
    »Dann wünsche ich dir noch einen ruhigen Abend. Ich werde vielleicht noch ein wenig recherchieren.«
    »Tu das.«
    Das tat der Reporter auch. Nur hatte er keinen Erfolg damit. Und so vergingen die Jahre, und die Rockband geriet allmählich in Vergessenheit. Bis zu dem Zeitpunkt, als wir wieder auf grausame Weise an die Band The Devils erinnert wurden…
    ***
    Iwan Ash gehörte zu den Fünfzigjährigen, die es geschafft hatten, seit Jahrzehnten auf dem gleichen Level zu leben.
    Er war das, was man einen Feingeist nannte. Zwar ging er keiner geregelten Tätigkeit nach, aber er war schon ein Mensch, der nicht der Allgemeinheit auf der Tasche lag, sondern das Heft selbst in die Hand nahm.
    Er nannte sich Kaufmann.
    Und er war jemand, der sein Geld auf Flohmärkten verdiente. Als Trödler zog er mit seinem alten VW-Bus durch die Lande und hielt sich von London, der Stadt, in der er lebte, fern. Da gab es zu viele Konkurrenten.
    Das war an der Peripherie anders. In den kleineren Orten schlug er seine Zelte auf, und das beinahe im wahrsten Sinne des Wortes, denn er konnte seinen Wagen durch eine Plane verlängern, was ihn vor der heißen Sonne schützte,
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