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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband
Autoren: Jason Dark
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trug.
    »Scheiße«, flüsterte Randy Sullivan nur, »das ist eine verdammte Scheiße. Da ist schon der dritte.«
    Es war Lucky Osborne. Er stand in einem engen Durchlass, wobei er und sein verkohltes Keyboard soeben noch hindurch passten. Auch sein Gesicht bestand nur noch aus einer verglühten schwarzen Masse.
    Irgendwie sahen sie alle gleich aus, und ihre Körper waren sogar noch von schwarzen Fetzen umgeben, die teilweise an den schwarzen Knochen festklebten.
    Fehlte noch der Vierte im Bunde.
    Und der kam ebenfalls. Johnny sah ihn zuerst, weil er sich umgedreht hatte.
    Ronan hatte sein Instrument mitgebracht. Es bestand nur aus zwei Trommeln, doch wie zum Hohn schwenkte er die beiden Trommelstöcke, als wollte er die Fremden begrüßen.
    Jetzt waren sie vollzählig.
    Satans eigene Rockband hatte sich gefunden und präsentierte sich.
    Johnny Conolly hatte es für einen Moment die Stimme verschlagen.
    Nicht so seinem Freund Randy. Er sagte zwar nichts, sein Stöhnen allerdings sprach Bände.
    »Was sollen wir tun, verdammt? So habe ich mir den Auftritt nicht vorgestellt.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Johnny. Er suchte nach einer Möglichkeit, die Flucht zu ergreifen.
    Den Blitz hatten beide nicht gesehen, den Donnerschlag aber hörten sie.
    Ein gewaltiges Krachen erwischte ihre Ohren. Es hörte sich an, als sollten die Steine der Ruine zertrümmert werden.
    Beide zuckten zusammen, duckten sich, doch eine Gefahr brachte der Donner nicht. Die hatte sie eingekreist, das waren die vier Verbrannten.
    »Wir müssen hier weg!«, rief Randy mit weinerlicher Stimme. »Fällt dir denn nichts ein?«
    »Ja, die Flucht.«
    »Und wie?«
    »Nicht gemeinsam, Randy.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir dann nur ein Ziel bieten und sich die Hundesöhne auf uns konzentrieren können, verstehst du das?«
    »Klar, wir sollen uns trennen.«
    »Genau. Und wir müssen dabei schnell sein. Vergiss das nicht. Renn los, täusche dabei etwas an und sorge dafür, dass sie nicht wissen, in welche Richtung du laufen willst. Ich verhalte mich ebenso.«
    »Und wohin soll ich laufen?«
    »Egal, nur weg von hier!«
    Randy hatte seine Probleme. Seine Blicke huschten hin und her, während Johnny einen ersten Versuch startete, der mehr eine Finte war. Er ging einem Schritt nach vorn und drehte sich zugleich nach rechts, wobei er tat, als würde er im nächsten Moment loslaufen.
    Sofort reagierte Lorenzo Steen. Er wollte ihm den Weg abschneiden. Für Johnny war dies der endgültige Beweis, dass die andere Seite sie nicht entkommen lassen wollte.
    »Das wird doch nichts!«, keuchte Randy. »Die ahnen immer im Voraus, was wir vorhaben.«
    »Hör auf zu jammern. Es war nur ein Versuch. Der nächste wird besser. Da setzen wir alles ein. Du musst nur schnell sein. Rechne einfach damit, dass sich die Teufel da nicht so schnell bewegen können wie du.«
    »Sagen kann man vieles.«
    »Keine Sorge, ich probiere es aus.«
    »Und wann?«
    Johnny Conolly wollte einfach nur das Startwort »Jetzt!« sagen. Dazu kam es nicht mehr, denn jetzt reagierte die andere Seite. Und nicht nur ein Rocker, sondern alle vier zugleich.
    Es war so etwas wie ein leises Puffen zu hören, und aus dem Nichts erschien plötzlich das Höllenfeuer, das sich nicht auf einen Punkt konzentrierte.
    Es hatte sich aufgeteilt.
    Jeder der vier Rocker wurde erwischt. Ob die Flammen auf sie niederfielen oder von unten her in die Höhe stiegen, war für sie nicht zu erkennen. Es spielte letztendlich auch keine Rolle, denn das höllische Quartett brannte lichterloh, Randy Sullivan war so geschockt, dass er sich nicht bewegte und nur darauf zu warten schien, dass ihn eine der Flammen-Gestalten umarmte und mit in die Hölle zog.
    Johnny aber reagierte. Er hatte schon zu viel erlebt, um so leicht aufzugeben.
    »Hau ab!«, brüllte er seinen Freund an und gab ihm einen Stoß.
    Jetzt erst wurde Randy wach. Er warf sich zur Seite, drehte sich dabei, um an Lucky Osborne vorbeizuhuschen.
    Ob ihm das gelang, bekam Johnny nicht mehr mit. In diesem Fall musste sich jeder allein durchschlagen und darauf hoffen, schneller zu sein als dieses höllische Quartett.
    Johnny rannte.
    Rechts und links von ihm bewegten sich zwei Gestalten. Er hatte das Gefühl, als würde von zwei Seiten Feuer auf ihn zufliegen. Wohin er lief, hatte er sich vorher nicht ausrechnen können, weil alles zu rasch gegangen war. Er wollte aus dem Wirrwarr der Ruine hinaus und ins Freie gelangen. Er dachte dabei, dass auch die anderen Fans gewarnt
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