Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war der Körper einer Frau!
    ***
    Zum Glück presste Peter Terry rechtzeitig genug seine Hand vor den Mund. So konnte er seinen Schrei unterdrücken. Ich sah, dass sich seine Augen vor Staunen weiteten.
    Eine Nackte, deren Gesicht tatsächlich von einer dreieckigen Teufelsmaske bedeckt war und die zudem nicht daran dachte, sich davon zu befreien. Diese Maske gehörte offenbar zum Ritual.
    Ein genaues Betrachten war bei diesen Lichtverhältnissen nicht möglich.
    Wir sahen schon, dass es sich bei dieser Person nicht um eine alte Frau handelte. Zwar war sie kein Teenager mehr, aber trotzdem recht jung, denn ihre Brüste verdienten durchaus den Ausdruck straff.
    Noch tat sie nichts. Bis sie von ihren Teufelsfreunden ein Zeichen erhielt.
    Alle ließen den angehobenen Arm nach unten fallen, und genau darauf hatte sie gewartet.
    Diesmal legte sie beide Hände auf den kantigen Grabstein. Ihr diente er als Stütze, damit sie sich in die Höhe drücken konnte. Es geschah mit geschmeidigen Bewegungen. Sie zog auch die Beine an, kniete für einen Moment auf der Kante, stieß sich wieder ab und kletterte auf den Grabstein, wo sie für einen Moment hocken blieb, bevor sie sich wieder bewegte und sich streckte, damit sie den gesamten Platz auf dem Grabstein ausfüllen konnte.
    So legte sie sich auf den Rücken.
    Da sie größer als der Stein war, hingen die Füße über. Das machte ihr nichts aus, denn der Kopf hatte noch Platz. Die Arme hatte sie eng an den Körper gedrückt, und auch jetzt dachte sie nicht daran, ihre Maske abzunehmen. Starr wie eine Tote blieb sie auf diesem großen Grabstein liegen.
    Der erste Teil des Rituals war erfüllt. Jetzt begann der zweite, und der ging von ihren vier Begleitern aus. Sie fingen damit an, sich zu bewegen.
    Sie umgingen den Grabstein, und das Gehen verwandelte sich in einen Tanz, der mit entsprechenden Bewegungen durchgeführt wurde.
    Zwei-bis dreimal umrundeten sie das Viereck, bevor sie ihren Rhythmus gefunden hatten. Dabei blieben ihre Körper nicht steif, sie wiegten sich in einem bestimmten Takt hin und her.
    Als hätten sie sich abgesprochen, begann ihr Singsang. Wenn es eine Melodie sein sollte, dann konnte sie nur der Hölle gefallen. Mir nicht, denn in meinen Ohren schrillte eine reine Disharmonie. Ich verzog sogar die Lippen, aber ich blieb stumm. Noch hatte uns niemand gesehen, und das sollte auch so bleiben. Allerdings fragte ich mich, wie das alles enden sollte.
    Irgendwann war Schluss. Ein letztes Ausschwingen der Körper, und sie standen still. Die Masken behielten sie auf.
    Aber wir hörten, dass die Tänzer schwer atmeten. Ihr Reigen hatte sie schon angestrengt.
    Mir war klar, dass sie das Ritual durch den Tanz noch nicht beendet hatten. Da musste noch etwas folgen. Noch sah ich keinen Grund, einzugreifen. Ich warf nur meinem Freund Bill Conolly einen Blick zu, der sich ebenfalls nicht bewegte und das Grab nicht aus den Augen ließ.
    Es verstrichen Sekunden, in denen die Frau flach auf dem Grabstein lag und sich nicht bewegte. Es war auch nicht zu hören, dass sie atmete.
    Der erste Maskenträger nickte.
    Der Zweite tat es ihm nach.
    Es folgten der Dritte und der Vierte.
    Für mich stand fest, dass etwas passieren würde oder sogar musste, denn so konnte es nicht weitergehen.
    Nach dem Nicken standen sie unbeweglich. Auch das änderte sich.
    Erneut taten sie alles gemeinsam. Diesmal winkelten sie ihre Arme an, die zum Teil unter den Kutten verschwanden.
    Dann erfolgte ein leiser gesprochener Befehl, der in der Stille allerdings gut zu hören, aber nicht zu verstehen war. Den vier Vermummten reichte es.
    Erneut bewegten sie sich gemeinsam. Und wir als heimliche Zuschauer sahen Sekunden später das, was die Kutten bisher verborgen hatten.
    Jeder hielt das Gleiche in der Hand.
    Bill, Peter Terry und ich starrten auf vier Messer mit langen Klingen!
    ***
    Ein Spaß war es auch bisher nicht gewesen. Aber auch nicht so ernst, als dass ein Leben hätte in Gefahr geraten können. Das hatte sich nun verändert. Die Typen hatten ihre Messer bestimmt nicht hervorgeholt, um sich die Fingernägel zu reinigen. Zuvor schon hatten sie von einem Opfer gesprochen, und das wollten sie jetzt in die Tat umsetzen.
    Blut sollte fließen - Blut für den Satan!
    Noch passierte nichts. Die Männer hielten ihre Messer fest und hatten sie senkrecht stehend gegen ihre Gesichter gedrückt, sodass es aussah, als wollten sie sie küssen.
    Die auf dem Altar liegende Frau musste bemerkt haben, was hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher