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1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger
Autoren: Jason Dark
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Frau.«
    »Gut.«
    Auf meinen Freund konnte ich mich verlassen. So beugte ich mich über die nackte junge Frau, nahm ihr die Maske ab und sah, dass ihr Gesicht in eine totenähnliche Starre gefallen war. Um das zu bemerken, musste ich nicht erst meine Lampe einschalten.
    Als ich ihren Kopf anhob, um mir das Gesicht näher anzuschauen, sah ich auch in die Augen, deren Blick völlig leer war. Sie befand sich in einem Zustand der Trance und nahm selbst mein Kreuz nicht wahr, das dicht vor ihrem Gesicht baumelte.
    Ich legte sie wieder zurück.
    Bill Conolly stand nicht weit von mir entfernt. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst und drehte sich immer wieder in die verschiedenen Richtungen.
    Peter Terry hielt sich in seiner Nähe auf, ohne ihn allerdings zu stören.
    Er wollte nur nicht allein bleiben.
    Die Verletzten befanden sich noch in der Nähe. Nur sahen wir sie nicht.
    Sie hatten den Schutz der Dunkelheit ausgenutzt. Hin und wieder hörten wir ihre Stimmen oder ein leises Stöhnen.
    Terry sprach mich mit hastiger Stimme an. »Sie sind weg. Die beiden Geister sind verschwunden. Aber haben wir sie auch vertreiben können?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wohl eher nicht, wenn man das Wort genau nimmt. Ich denke, dass sie nicht aufgeben werden. Sie haben schon im Namen der anderen Seite reagiert und den Moderator sowie Buddy Style getötet. Nicht zu vergessen die Frau in dem Pub. Ich gehe davon aus, dass sie weitermachen werden.«
    Peter Terry erbleichte.
    »Weitermachen?«, flüsterte er mir rauer Stimme. Dabei fuhr er mit einer Hand an seiner Kehle entlang. »Kann das heißen, dass ich jetzt an der Reihe bin?«
    »Ich will Ihnen nichts vormachen, Peter, aber es wäre logisch. Falls man hier überhaupt von einer Logik sprechen kann.«
    »Und warum? Was habe ich ihnen getan? Was haben ihnen die anderen denn getan?«
    »Es ist die Logik der Hölle. Da haben wir Menschen Probleme, sie nachzuvollziehen.«
    »Dann werden sie also auf meiner Spur bleiben, auch wenn ich mein normales Leben weiterführen will?«
    »So sieht es aus.«
    Er stöhnte und verdrehte die Augen.
    Die Überraschung traf uns zugleich, denn plötzlich wehte eine Stimme zu uns rüber.
    »He, da ist ja Peter, unser Regisseur.«
    »Scheiße«, flüsterte der Angesprochene, »jetzt haben sie mich.«
    »Abwarten«, machte Bill ihm Mut. »Wir sind auch noch da.«
    »Ja, ja, aber…«
    Wieder unterbrach uns die Stimme. »Wir werden ihn nicht im Stich lassen, Gina, was meinst du?«
    »Nein, das werden wir nicht.«
    »Er war immer so gut zu uns.«
    »Stimmt, Cole.«
    »Und jetzt bin ich gespannt, ob er uns noch kennt, wenn wir ihn begrüßen.«
    Peter Terry krallte sich an mir fest. »Verdammt, was mache ich denn jetzt? Die sind tödlich!«
    »Bleiben Sie ruhig.«
    »Und dann?«
    »Ich werde die beiden stellen.«
    Er wollte noch etwas fragen, traute sich aber nicht. Er sah, dass ich mein Kreuz von der Brust entfernte, es aber verdeckt in meiner linken Faust behielt.
    Die veränderten Gespensterjäger hatten sich noch nicht gezeigt. Ich musste mich auf die Richtung verlassen, aus der ihre Stimmen zu uns geklungen waren. Zudem glaubte ich, dass sie nicht weit vom Grab des Malers Bacon entfernt waren. Ein paar Schritte würden genügen, um in ihre Nähe zu gelangen.
    Ich musste sie nicht gehen. Sie kamen. Aber nicht als feinstoffliche Wesen. In der Dunkelheit waren ihre festen Umrisse zu erkennen. Ein Mann und eine Frau, die sich an den Händen gefasst hielten und so aussahen, wie ich sie auf dem Bildschirm gesehen hatte.
    Wer so auftrat, der musste sich sehr sicher fühlen. Beide dachten auch nicht daran, anzuhalten. Sie gingen auf uns zu, als wäre es das Normalste von der Welt. Und sie hatten ihre Sicherheit oder Arroganz nicht verloren, denn sie sprachen Peter Terry schon wieder an.
    »Jetzt holen wir dich. Jetzt bist du das Gespenst, und wir sind wieder die Jäger.«
    Ich hatte das Kreuz inzwischen über den Kopf gestreift und hielt es nun in meiner linken Faust. Ich spürte deutlich, dass sich etwas tat. Das Böse näherte sich, so musste mein Kreuz einfach reagieren. Es gab keine Erwärmung in meiner Hand, aber als ich hinschaute, da sah ich die Faust fast wie auf einem Röntgenbildschirm. So ungewöhnlich hell war sie von innen geworden.
    »Tut doch was!«, schrie der Regisseur, dessen Angst nur zu verständlich war.
    »Nichts kann man tun!«, riefen zwei Stimmen zugleich. »Wir können nicht verlieren.«
    »Wetten, doch?«
    Nach diesen Worten trat ich vor,
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