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1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger
Autoren: Jason Dark
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sagen, aber wir legten jeder einen Finger an die Lippen, sodass er schwieg.
    Dafür meldete sich ein anderer zu Wort. Es war Cole Parker, der erste Gespensterjäger.
    »Was habt ihr hier zu suchen? Wer hat euch geholt? Wer hat unsere Stätte entweiht?«
    »Entweiht?«, kreischte ein Maskenträger.
    »Ja, denn sie gehört uns!«, erklärte Gina Rankin. »Wir sind von dem Meister beseelt worden, der hier seine Heimat gefunden hat. Der sich nicht von seinem toten Körper trennen wollte. Der auf Diener wartete, die würdig genug sind.«
    »Aber das sind wir!«
    »Nein, ihr seid ein Nichts. Der Geist kann nicht auf euch gewartet haben, weil er diesen Ort längst verlassen hat. Er steckt in uns, begreift ihr das? Dieser Geist ist in uns eingedrungen. Wir sind die Würdigen. Wir waren einmal seine Jäger, doch das ist jetzt vorbei, weil er uns übernommen hat.«
    »Nein, das kann nicht sein. Du weißt ja gar nicht, wer hier unten begraben wurde.«
    »O doch. Es war Eric Bacon, der große Maler und Künstler. Er liegt hier, und sein Geist ist in der Nähe des Körpers geblieben, um einen anderen zu übernehmen, wenn die Zeit reif ist.«
    »Und das seid ihr?«
    »Sonst wären wir nicht hier!«
    Die vier Maskierten standen tiefer. Wenn sie Cole Parker und Gina Rankin sehen wollten, mussten sie nach oben schauen. Die Nackte tat nichts. Sie lag weiterhin apathisch auf dem Altar.
    »Sollen wir uns das gefallen lassen?«, schrie ein Maskierter.
    »Nein!«
    »Wir müssen sie vernichten!«
    »Ja, töten wir sie!«
    »Jeder stößt zu. Dann kann ihr Blut über den Körper des Opfers fließen.«
    Nicht nur wir hatten alles gehört, auch den beiden Gespensterjägern war kein Wort entgangen. Sie lachten die maskierten Teufelsfreunde aus, und das war zu viel für sie.
    »Jetzt!«, schrie eine Stimme den Befehl.
    Von vier Seiten zugleich stachen die Messer zu…
    ***
    Normalerweise hätten Gina Rankin und Cole Parker keine Chance gehabt. Aber was war hier in dieser aberwitzigen Situation schon normal? Nichts, gar nichts, und das erlebten wir als Zuschauer mit, denn innerhalb einer Sekunde änderte sich alles.
    Vier Messer stachen zu und waren gegen die unteren Hälften der Körper gezielt.
    Sie trafen nicht! Innerhalb einer winzigen Zeitspanne hatten sich die beiden Gestalten in tatsächliche Gespenster verwandelt. Ihre Körper waren verschwunden, und sie schwebten jetzt als feinstoffliche Gestalten über der Grabplatte.
    Sie hatten sich nicht mal zu wehren brauchen, denn die vier Teufelsfratzen trafen sich selbst.
    Alle waren so stark auf die Vernichtung der beiden Besucher fixiert gewesen, sodass sie nicht an sich dachten. Beim Zustechen hatten sie sich nach vorn über die Platte beugen müssen und ihre Arme dabei ausgestreckt.
    Das war ihr Verhängnis, denn die Körper trafen sie nicht. Dafür verletzten sie sich gegenseitig.
    Die Klingen zuckten aufeinander zu. Sie stießen in Hände und Unterarme. Blut spritzte und verteilte sich auf dem Körper der nackten Frau.
    Für einen Moment zuckte sie hoch, dann fiel sie wieder zurück.
    Die Maskierten aber waren keine Geister, sondern Menschen, und sie reagierten auch so.
    Keinen hielt es mehr in der Nähe der Grabsteinplatte. Sie waren nicht in der Lage, ihre Schmerzen lautlos hinzunehmen. Es gab keinen unter ihnen, der nicht verletzt gewesen wäre. Zwei von ihnen hatten sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Sie wälzten sich auf dem Boden.
    Die anderen beiden liefen taumelnd weg. Wohin sie verschwanden, war für uns nicht zu sehen.
    Etwas aber stand fest.
    Jetzt war die Zeit gekommen, dass sich ein Geisterjäger um die Gespensterjäger kümmerte…
    ***
    Im Moment war nur die nackte Frau auf dem Grabstein zu sehen. Gina und Cole waren verschwunden. Wie Nebelstreifen in der Sonne hatten sie sich zurückgezogen.
    Vor meiner Brust hing das Kreuz. Wir hatten noch keinen Sieg errungen, aber in uns steckte die Gewissheit, dass wir es geschafft hatten, ein Leben zu retten. Die vier Messer waren dazu bestimmt gewesen, in den Körper der Frau zu jagen.
    Dieses Grab war also doch ein besonderes gewesen. Hier hatte man einen gewissen Eric Bacon begraben, der zu den Menschen gehörte, die Kontakt mit dem Bösen gesucht und wohl auch gefunden hatten. In gewissen Kreisen waren derartige Menschen schon bekannt. Das hatte wohl auch die vier Satanisten dazu gebracht, dieses Grab als eine Wallfahrtsstelle auszusuchen.
    »Halt du mal die Augen auf, Bill! Ich kümmere mich um die
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